Das Weihnachtsfest steht wie so vieles in diesem Jahr unter dem Corona-Stern. Zusammenkünfte vieler Menschen sollen zur Eindämmung der Pandemie vermieden werden. Gerade zu Heiligabend und Weihnachten aber, besuchen viele Menschen Gotteshäuser. Die Frage lautet daher: Finden Präsenzgottesdienste am 24. und 25. Dezember statt? Die katholische und die evangelischen Kirche in Villingen-Schwenningen gehen bei der Beantwortung unterschiedliche Wege. Welche genau, wurde am Freitag im Rahmen eines digitalen Pressegesprächs besprochen.

Präsenzgottesdienst

Die katholische Kirche wird Präsenzgottesdienste durchführen, wie Josef Fischer, Dekan der katholischen Seelsorgeeinheit in Villingen, sagte: „Für diese muss man sich anmelden. Für die Gottesdienste an Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag endet die Frist am Montag. Für die Gottesdienste am 31. Dezember und an Dreikönige kann man sich bis zum 30. Dezember anmelden.“ Der Silvestergottesdienst im Münster beginnt um 18.30 Uhr. Andere Aktionen, wie die Sternsinger-Aktion, seien dagegen ganz abgesagt worden.

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Ganz in Stein gemeißelt sind die Präsenzgottesdienste aber noch nicht. „Stand heute ist, dass sie stattfinden. Am Dienstag wird es aber noch einmal eine Schalte im Pfarrgemeinderat geben. Wenn sich die Sieben-Tages-Inzidenz bis dahin stark erhöht hat, könnte es auch sein, dass wir die Präsenz an Heiligabend und Weihnachten in den Kirchen doch absagen“, so Fischer weiter. Sollte sie aber bei um die 200, wie jetzt in den vergangenen vier Wochen liegen, sieht der Dekan keine große Ansteckungsgefahr. Es gebe, so sagt er, keine nachgewiesenen Infektionen, die von den Gottesdiensten der katholischen Kirche in Villingen ausgehen. Auch die Wahrscheinlichkeit, sich auf dem Weg zu oder weg von der Kirche anzustecken, ist nach Ansicht Fischers gering. „Das Land bietet uns die Möglichkeit, die Gottesdienste in der Kirche zu feiern. Also nehmen wir das auch wahr“, sagt er.

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Wie es mit den Gottesdiensten an Silvester und Dreikönige aussieht, werde endgültig zwischen den Jahren entschieden. Generell sei es bei der katholischen Kirche einfach nicht so leicht, Gottesdienste abzusagen. Das hänge mit der Auffassung des Glaubens zusammen.

Online und Balkon, statt Kirche

Die erlaube es der evangelischen Kirche dagegen, Weihnachten anders zu feiern. Daher hat der Kirchengemeinderat am Donnerstag entschieden, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, wie Klaus Götz, Pfarrer der evangelischen Kirche in Schwenningen, sagte. Sein evangelischer Kollege aus Villingen, Wolfgang Rüter-Ebel, ergänzte: „Es geht nicht darum, Gottesdienste mit Schutzkonzepten durchzuführen – das können wir. Es geht vielmehr darum, dass Menschen derzeit nicht zusammenkommen sollen.“

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Es werde, sollten Gottesdienste in der Kirche stattfinden, der Eindruck von Normalität vermittelt, den es zur Eindämmung des Virus nicht brauche. Im Ältestenrat sei diese Entscheidung am vergangenen Mittwoch schnell klar gewesen. Das Aussetzten der Gottesdienste in den Kirchen wird zunächst bis zum 10. Januar andauern.

Die evangelische Kirche in Villingen möchte aber dennoch nicht auf ein gemeinsames Weihnachten verzichten und ruft gemeinsam mit der katholischen Kirche alle Interessierten im Rahmen von „Weihnachten findet Stadt“ auf, an Heiligabend nach dem Erklingen aller Kirchenglocken der Stadt um 17.30 Uhr, das Lied „Oh du Fröhliche“ von den Balkonen, Gärten und Häusern der Stadt zu singen. Auf der Internetseite der evangelischen Kirche können sich Menschen außerdem verschiedene aufgezeichnete Gottesdienste anschauen. Ähnliche Angebote gibt es auch in Schwenningen.