Jetzt geht alles sehr schnell, obgleich die Kosten explodieren. Die Sanierung des Schwenninger Schulzentrums am Deutenberg soll bereits im Oktober starten. Am ersten Schultag müssen zwei Drittel der über 1000 Schüler des Schulverbunds ihre Ersatz-Klassenräume an der Hallerhöhe und in Containern beziehen, wenn der Gemeinderat am 21. Juli grünes Licht gibt. Jetzt wurde erst einmal der Technische Ausschuss informiert. Dort reagierten die Stadträte wegen der enormen Kostensteigerungen zum Teil überrascht.

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Von einer Sanierung für fünf Millionen Euro beim ersten Bauabschnitt ist nun überhaupt nicht mehr die Rede. Der wird jetzt schon auf 7,5 Millionen kalkuliert. Jetzt betragen die Kosten für zwei Bauabschnitte 12,8 Millionen Euro. Und das dürfte bei weitem nicht alles sein: Wie teuer die Erneuerung der Gebäudehülle sein wird, ist noch gar nicht berechnet. Zwar machte der der zuständige Amtsleiter Dieter Kleinhans schnell klar, woran das liegt. So seien zum Beispiel sämtliche Elektroleitungen völlig marode, zum Teil nicht richtig abgesichert. Dennoch machte sich unter den Stadträten Unbehagen bereit: „Ist ein Neubau nicht doch die richtige Lösung?“, fragte beispielsweise die Bündnisgrüne Ulrike Salat nach. Das bestritt Baubürgermeister Detlev Bührer. Er verwies auf Berechnungen in Donaueschingen, wonach solch ein Neubau um die 45 Millionen Euro kostet. Auch Oberbürgermeister Jürgen Roth verwies auf die großzügigen Räume, auf das „Wohlfühlklima“ dort. Solche Zimmer würden in einem neuen Gebäude nicht mehr entstehen, da wäre alles auf Effizienz getrimmt.

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Weil jetzt auch wegen des Brandschutzes alles sehr schnell gehen muss, ist der Sanierungsstart bereits im Oktober geplant. Das stellt Schulleiter Bernd Ellinger aber vor einige Herausforderungen, wie er auf Nachfrage bestätigte. Die Nachricht platzte mitten in die Prüfungen, jetzt müsse alles koordiniert werden. Die Auslagerung geschehe nun „extrem unter Zeitdruck“. Er hätte es vorgezogen, davon einige Woche früher zu erfahren, um alles „ordentlich zu planen“, merkte er an. Nun müsse festgelegt werden, welche Schüler im neuen Schuljahr die Ersatzklassenräume besuchen. Dabei müssten unter anderem die Corona-Regeln beachtet werden.

Richtet die Stadt einen Busdienst ein?

Es sei auch noch nicht alles geklärt, zum Beispiel werden die Schüler pendeln, um zum Beispiel Fachräume und Sporthalle im Hauptgebäude oder auch die Schulküche, die dann die Volkshochschule zur Verfügung stellt, zu erreichen. Wie das genau abläuft, ist noch gar nicht geklärt. Ellinger schlägt vor, dass die Stadt einen Busdienst einrichtet, ansonsten würde zu viel Zeit verloren gehen, außerdem sei so die Aufsichtspflicht besser zu regeln.

Noch steht der Raumplan nicht

Doch derzeit ist auch noch überhaupt nicht klar, welche Schüler im neuen Jahr welche Räume beziehen. Es könne auch durchaus sein, so Ellinger, dass dies bis Schuljahresende überhaupt nicht feststeht. Dann müssten sich Eltern und Schüler zum Ende der Ferien über die Internetseite der Schule informieren.