Wird erstmalig in der Doppelstadt eine neue Grundschule in Containern untergebracht? Das brisante kommunalpolitische Thema, entstanden im Zuge der Einrichtung eines neuen Schulbezirks im Schwenninger Osten, geht jetzt auf die politische Zielgerade. Schon in den Ausschusssitzungen des Gemeinderates am 29. und 30. April wird es voraussichtlich eine Vorentscheidung geben.
Zwei Entscheidungsmöglichkeiten
Die Mitglieder des Gemeinderates haben bei diesem politischen Zankapfel die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: Entweder, das marode Schulgebäude auf der Schwenninger Hallerhöhe wird generalsaniert, um darin 160 Grundschüler unterzubringen. Kostenpunkt: geschätzte 4,5 Millionen Euro.
Oder aber, die künftige zweizügige Grundschule wird dauerhaft in weißgeblechten Container-Modulen untergebracht, die derzeit ein paar Meter weiter, am Schulzentrum Deutenberg stehen. Bislang dienten die Container-Blocks als schulisches Ausweichquartier während der erfolgten Sanierungen im Gymnasium sowie der noch laufenden Sanierung im Schulverbund am Deutenberg.
Zuletzt aber gingen dagegen betroffene Eltern in Schwenningen auf die Barrikaden. Dem Oberbürgermeister haben sie klargemacht, dass sie gegen eine dauerhafte Unterbringung ihrer Kinder in Containern sind. Den Vorschlag, die Grundschüler zwei Jahre lang in den Containern unterrichten zu lassen, bis das Schulegebäude auf der Hallerhöhe bedarfsgerecht als Grundschule umgebaut ist, würden die Eltern aber akzeptieren.
Stadt könnte 3,5 Millionen Euro sparen
Für die Fraktionen im Gemeinderat indes geht es ums Geld. Und da wäre der Umbau der Schulcontainer für eine funktionierende Grundschule deutlich kostengünstiger. Die Stadt schätzt den Finanzbedarf auf etwa eine Million Euro.
Wohnungsbau auf der Hallerhöhe?
Mit dem eingesparten Geld von 3,5 Millionen, so verdeutlichte jüngst OB Jürgen Rot, ließe sich im Bildungs- oder Sozialbereich viel Gutes machen. Und das Schulgebäude auf der Hallerhöhe? Dort könnte Wohnungsbau realisiert werden.
Die Sorge der Eltern, dass die Grundschüler in einem Campus von 2000 älteren Schülern am Deutenberg untergehen könnten, sieht das Hochbauamt als unbegründet an. Ein Schulhof für die Kleinen ließe sich problemlos abtrennen, heißt es.
Beratungen der Ratsgremien
Am Dienstag, 29. April, wird der Technische Ausschuss das Thema vorberaten, am 30. April der Verwaltungsausschuss (jeweils 17 Uhr, Neue Tonhalle). Der Gemeinderat soll dann am 7. Mai entscheiden.