Freitagmorgen, der 9. April, die Sonne geht über Schwenningen auf nach einer verheerenden Brandnacht an der Mutzenbühlstraße, unweit eines alten Druckereigebäudes. Dutzende Feuerwehrleute sichern die Lage, eine FRau und ein Mann versuchen, ihre Katze aus dem schwer beschädigten Haus zu holen, ein Feuerwehrmann bremst und warnt: „Lebensgefahr“.

Einsatzleiter Christian Krauss hat seit 1.55 Uhr am Schluss 250 Feuerwehrleute dirigiert. „Das Gebäude brannte stark, als wir da waren, wo das Feuer ausgebrochen ist, kann ich zur Stunde nicht sagen.“ Er verweist auf die Kriminaltechnik, die im Tagesverlauf ihre Arbeit aufnehmen wird.

Das Haus hat zahlreiche Eingänge, einer laut Krause über eine Garage. Briefkästen sind an allen Gebäudeflanken an die Hauswand geschraubt und teils nur mit Papierzetteln beschriftet. Es gelang in der Nacht, die Menschen aus dem Haus zu retten, es gibt nach derzeitigem Sachstand keine Toten zu beklagen. Trotzdem gab es dramatische Szenen: 14 Personen sind verletzt worden. „Einige Bewohner des Gebäudes konnten sich nur noch mit einem Sprung aus dem Fenster retten, da die Fluchtwege nicht mehr passierbar waren“, so ein Polizeisprecher am Freitag. Mittlerweile berichten Nachbarn, ein Vater habe seine drei Kinder gerettet, in dem er sie in höchster Not aus dem Fenster des zweiten Stocks zur Feuerwehr fallen ließ. Der Mann sei zum Schluss selbst auch gesprungen. Spezielle Matten seien unten an der Straße bereitgelegt gewesen.

Um 8.30 Uhr wirft ein Feuerwehrtrupp wieder eine Pumpe an. Ein junger Löschmann spritzt durch ein geborstenes Fenster in den ersten Stock. Dort waren wieder Flammen aufgestiegen.

Das Gebäude ist schwer getroffen. Ein Nachbar meint lakonisch: „Muss man abreißen.“ Der Schaden übersteigt eine halbe Million Euro.

Das Gebäude verfügt auch über eine uralte Eckkneipe. Hier sind nach Monaten der Corona-Schließung die Türen sperrangelweit geöffnet. Wasser rinnt im Inneren auf den Tresen, es tropft auf Barhocker.

Die Brandursache ist noch unklar. Es gibt Hinweise auf eine Art Explosion. Ob offenes Feuer als Ursache in Frage kommt, wird noch untersucht.

Und hier der Nachtbericht von unserem Reporter Roland Sprich:

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