Die Stadt Villingen-Schwenningen steckt seit Jahren Hunderttausende von Euro in die Verschönerung der Anlagen. Im Sommer 2021 zeigt sich dazu mehrerlei: Die neuen Wege und Sitzbänke wirken offenbar rund um die Uhr attraktiv. Die Hinterlassenschaften einiger Besucher dieser Treffpunkte ärgern allerdings viele: Pizzaschachteln. überall Kippen, Flaschenverschlüsse, Folien, Taschentücher, viel Müll vor allem auch direkt neben den Papierkörben.

Schönes Bänkle, unschöne Aussicht: Kleenex-Tücher verschandeln diesen aufwändig hergerichteten Ort.
Schönes Bänkle, unschöne Aussicht: Kleenex-Tücher verschandeln diesen aufwändig hergerichteten Ort. | Bild: Trippl, Norbert

Jürgen Roth war zum Januar 2019 als neuer Oberbürgermeister der Stadt mit dem Versprechen angetreten, die Straßen und Plätze von Villingen-Schwenningen in einem ordentlicheren Zustand zu halten. Wie schwer diese Aufgabe ist, zeigt sich nicht nur auf dem Villinger Hubenloch oder dem Schwenninger Gartenschaugelände. Wer in diesen Sommerwochen rund um die Stadtmauer Villingens läuft, findet eigentlich fortwährend stark verschmutzte Bereiche, um die sich auch tagelang niemand zu kümmern scheint.

Vor dem Bickentor: Überall Kippen und Kronkorken. Die Stadt sanktioniert solches Verhalten, so sie Übeltäter erwischt.
Vor dem Bickentor: Überall Kippen und Kronkorken. Die Stadt sanktioniert solches Verhalten, so sie Übeltäter erwischt. | Bild: Trippl, Norbert

Wie etwa entlang des Grüngürtels am Kaiserring: Auch über das Wochenende hinweg räumt hier niemand auf. Eine Pizzaschachtel gammelt unter einer neuen und teueren Sitzbank seit Tagen vor sich hin, ein Meter entfernt steht ein Mülleimer. Offensichtlich überfordert das Zerkleinern eines Kartons heutzutage viele Menschen. Oder die Sache mit den Zigaretten. Wer Kippen wegwirft, wird von den städtischen Ordnungshütern bestraft, so der Übeltäter denn erwischt wird. Geradezu paradox: Rund um die neuen Sitzbänke in den Villinger Anlagen liegen massenweise Zigarettenstummel umher. Es gibt Senioren, die sich davor derart ekeln, dass sie sich hier bei einem Spaziergang nicht mehr niederlassen wollen.

Das Blumenbeet wird gejätet, das war‘s

Direkt vor dem Bickentor: Taschentücher verunstalten die angrenzende Wiese vor einer neuen Sitzbank. Das Weiß leuchtet in der Sonne. Fünf Meter entfernt: Ein mit Besen ausgestatteter Wagen der Stadt steht direkt anbei. Doch gekehrt wird hier nicht. Stattdessen wird das Parade-Blumenbeet vor dem Tor geharkt und Unkraut gejätet. Am frühen Morgen bereits fuhr ein städtisches Auto die Anlagen ab. Geleert wurden die Papierkörbe. Das war‘s.

Oberbürgermeister Jürgen Roth hat zum Amtsantritt eine sauberere Stadt versprochen.
Oberbürgermeister Jürgen Roth hat zum Amtsantritt eine sauberere Stadt versprochen. | Bild: Pressestelle VS

OB Roth räumt auf Anfrage unumwunden Verbesserungsbedarf ein. „Wir kümmern uns darum“, versprach er am Dienstag. Der SÜDKURIER wird die Lage im Auge behalten. Die Crux: Dem Müll dauernd hinterher räumen kostet städtische Arbeitszeit und Steuergelder. Roth soll laut Gemeinderat aber auch 14 Stellen abbauen.

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