Eine runde Sache war das Museumsfest im Franziskanermuseum in Villingen am Sonntag, 3. November. Das Motto lautete: „Jetzt geht‘s rund“ – und den Titel nahmen sich sowohl die Veranstalter als auch die Besucher durchaus zu Herzen. Auch in der Innenstadt ging es rund. Dort luden die Einzelhändler zum Einkaufsbummel ein.
Wenngleich das trübe Novemberwetter eher zu einem Sonntagnachmittag auf der Couch und vor dem Kachelofen prädestiniert schien, so ließen es sich tausende Besucher dennoch nicht nehmen, dem Museumsfest einen Besuch abzustatten.
Musikakademie sorgt für Unterhaltung
Und das Aufraffen hat sich gelohnt, für jeden Besucher war kulturell etwas geboten. Im Foyer des Franziskanermuseums präsentierten sich Musiker der Musikakademie solistisch, im Duett oder auch als Trio. Von klassisch bis modern reichte die Musikauswahl, die die Musikerinnen und Musiker darboten.

Währenddessen konnten es sich die Zuhörer bei einer Tasse Kaffee und einem Stück von einem natürlich runden Kuchen oder Torte gut gehen lassen.
Derweil wurde der Konzertsaal zur Zirkusmanege. Der Kinder- und Jugendzirkus der Stadt Villingen-Schwenningen präsentierte eine tolle Darbietung, die das Publikum ein ums andere Mal in Staunen versetzte und begeisterte.
Eindrucksvolle Körperbeherrschung
Die Körperbeherrschung der Kinder und Jugendlichen war beeindruckend. Vor allem die Darbietung von Erika Schwarz, die mit Pfeil und Bogen hantierte und den Pfeil über Kopf mit den Füßen abfeuerte, war eine akrobatische Meisterleistung. Die 16-Jährige ist erst seit zwei Jahren beim Kinder- und Jugendzirkus dabei und hat in dieser Zeit „viel geübt“, wie sie sagte.

In der Blumenwerkstatt von Janine Kettenbach konnten interessierte Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen und aus herbstlichen Blumen und Accessoires tolle Blumengestecke selbst gestalten.
Dem Thema „Rund“ näherte sich das Museum thematisch mit verschiedenen Vorträgen und Führungen. Bei einer Familienführung erläuterte Natalie Leva, weshalb sich auf einem Globus die Welt viel besser darstellen lässt als auf einer Karte.
Vivien Schiefer vom Landesmuseum Baden-Württemberg gab einen kurzen Einblick in die Villinger Münzgeschichte. Und erklärte, warum „der Rubel rollt, aber der Pfennig nicht“.
Peter Graßmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, beleuchtete den Wandel der Erdgestalt von der Scheibe zur Kugel.

Ina Sahl, Restauratorin im Museum, erläuterte das restaurierte große Stern-Orchestrion und ließ die Besucher in das Innere des Apparats blicken, in dem die Musik über eine sich drehende Walze entsteht und somit auch wieder das Thema rund eine Rolle spielte. Stadtführer Rudolf Reim nahm seine Gäste mit auf eine spezielle – runde – Stadtführung.

Auf dem Osianderplatz vor dem Museum drehte ein nostalgisches Kinderkarussell emsig eine um die andere Runde. Und Clown Ferdinand war gut aufgelegt und machte mit den kleinen Besuchern seine Späße. Natürlich ebenfalls zum Thema rund.

Auch beim verkaufsoffenen Sonntag war einiges los. Die Menschen bummelten an den Schaufenstern entlang und besorgten wohl schon das eine oder andere Weihnachtsgeschenk, schauten, was es Neues auf dem Büchermarkt gibt oder gönnten sich ein neues Outfit.

Die neue dicke Jacke, der modische Pullover und die warmen Schuhe konnten dann sogleich dem ersten Praxistest unterzogen werden. Denn die Sonne ließ sich am Sonntag hinter den dicken Wolken gar nicht erst blicken, die Temperaturen blieben kühl.
Der Einkaufs- und Flanierlust tat dies jedoch keinen Abbruch. „Wir genießen den Tag und bummeln einfach ein bisschen“, sagte Alexandra Hauger und Monja Engler, stimmte zu: Beide gingen gerade vor einem Buchladen auf Entdeckungsreise.

Dick eingemummt ließ es sich sogar in den Straßencafés, in denen es freie Plätze gab, bei einem Heißgetränk aushalten.