Die Idee: Entstanden ist die Idee aus der „Vesperkirche plus“, einem im März vergangenen Jahres eingeführten Angebot, wonach die Organisatoren den Empfängern, meist Menschen mit kleinem Geldbeutel, alle zwei Wochen eine Tüte mit Lebensmitteln kostenlos zur Verfügung stellen. Für vier Wochen gibt es Angebot nun sogar wöchentlich. Beim Pressegespräch erläutern Pastor Hans-Ulrich Hofmann und Mit-Organisatorin Beate Döring den genauen Ablauf. „Immer montags bis 11 Uhr müssen sich die Interessierten beim Kontakttelefon der Vesperkirsche verbindlich anmelden. Wir rufen die Leute dann zurück und vereinbaren einen Abhol- oder Liefertermin.“

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Kontaktlos: Die Vespertütenaktion kann nur ein Ersatz für die Vesperkirche sein. „Ziel der Vesperkirche ist es ja, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und miteinander ins Gespräch zu kommen“, erklärt Beate Döring. Häufig sind es allein lebende Menschen, die das Vesperkirchenangebot annehmen, damit sie beim gemeinsamen Mittagessen jemanden zum Reden haben. Eine Möglichkeit, die gerade in Zeiten des seit mittlerweile sechs Wochen dauernden Lockdowns, wo Kontakte weitgehend eingeschränkt sein müssen, sicher noch von viel mehr Menschen in Anspruch genommen werden würde. Deswegen werden die Telefonanrufe auch genutzt, um wenigstens über das Telefon ein paar Worte wechseln zu können und zu fragen, wie es den Leuten geht.

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Ablauf: Nach den Bestellungen am Wochenanfang werden die Lebensmittel in einem Lebensmittelmarkt bestellt. Die Vesperkirchenakteure arbeiten hier mit dem Aldi-Markt zusammen. Samstagsvormittags werden die Lebensmittel abgeholt und die Tüten gepackt. „Wobei wir inzwischen keine Tüten mehr haben, um keinen unnötigen Müll zu produzieren. Sondern Taschen, die wiederverwertbar sind“, wie Pastor Hofmann sagt. In die Taschen kommen beispielsweise Brot, Gemüse, Obst, Rinds- und Geflügelwurst und auch mal eine Süßigkeit sowie Zutaten, „um auch mal ein schnelles Mittagessen zubereiten zu können“, zählt Döring auf. Der Warenwert pro Tasche beträgt zwischen zwölf und 15 Euro. „Die Leute freuen sich schon auf die Tüten und sind gespannt, welche Lebensmittel sie wohl bekommen und was die damit kochen können“, weiß Beate Döring. Zusätzlich packen die Helfer noch eine FFP2-Schutzmaske in die Tasche, die von der Stadt und einem Unternehmen gestiftet werden. „Häufig sind es finanziell schlechter gestellte Menschen, für die die Beschaffung einer solchen Maske, die künftig Pflicht beim Einkaufen sein soll, eine finanzielle Belastung darstellt.“

Auftakt: Für die am vergangenen Samstag gestartete Aktion packen die Helfer 55 Vespertaschen. „Wir haben Kapazitäten für bis zu 120 Taschen pro Woche. Sollte die Zahl der Anmeldungen darüber hinaus gehen, müssten dann weitere Helfer aus dem großen Helferpool der Vesperkirche akquiriert werden. Es dürfen sich also für die kommenden drei Samstage noch Menschen melden“, rufen die Organisatoren auf, dass sich noch Interessierte gerne ab Montag melden können. Für die rund 30 Helfer bedeutet das Tüten packen und ausliefern einen hohen logistischen Aufwand, weil die strengen Corona-Hygienevorschriften eingehalten werden müssen. So dürfen sich die einzelnen Teams, die für Logistik, packen und ausliefern zuständig sind, möglichst nicht direkt begegnen.

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