„Am vergangenen Mittwoch stand das Telefon nicht mehr still“, berichtet Sabine Thompson, die seit nunmehr 27 Jahren den gleichnamigen Salon in der Schwenninger Bert-Brecht-Straße betreibt. Das Geschäft besteht seit 1957.

Mit dem Erreichen der Warnstufe, seien viele ihrer vor allem älteren Kundschaft verunsichert gewesen und wollten im Salon nachfragen, ob Termine noch stattfinden, welche Regeln aktuell gelten und welche Tests sie vorlegen müssen. Vereinzelt seien auch Termine abgesagt worden, so die Inhaberin. Eine große Lücke im Terminkalender war jedoch nicht entstanden.

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Zum Glück, denn die Corona-Pandemie habe die Arbeit im Salon in den vergangenen Jahren bereits genug erschwert. Noch nie in ihren vielen Berufsjahren habe sie eine solch schwere wirtschaftliche Lage meistern müssen. „Ich hoffe nicht, dass ich das noch einmal zwei Jahre erleben muss.“ Der Aufwand, den sie betreiben wegen Corona muss, beschreibt sie als enorm und rechnet vor: Fünf Minuten Zeit benötigt sie pro Kunde für 3G-Kontrollen, Personalien und die vorgeschriebene Dokumentation aller Kundenbesuche.

Zuletzt habe sich die Corona-Situation ja positiv entwickelt. Wie es durch aktuell steigende Infektionszahlen und verschärfte Maßnahmen in Zukunft weitergehe, sei schwer zu sagen. Positiv bewertet Thompson jedenfalls die hohe Impfquote bei ihren meist älteren Kunden. Und nachdem sich die große Verunsicherung wieder gelegt hat, sieht sie auch einer möglichen Alarmstufe ohne größere Sorgenfalten entgegen.

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Routine hat sich eingestellt

Julia Harzer, Friseurmeisterin und Inhaberin des „J.7“-Salons in der Villinger Bickenstraße kann die Verunsicherung vieler Kunden nicht bestätigen. Sie hat eine relativ normale erste Woche unter Warnstufenbedingungen hinter sich. Nur vereinzelt musste sie Kunden die aktuellen Vorgaben erklären.

Als einen Grund dafür vermutet sie entsprechende Informationshinweise auf der eigenen Internetseite sowie die Tatsache, dass rund 90 Prozent ihrer Kunden geimpft seien. „Und die restlichen zehn Prozent kommen ohnehin schon seltener zu uns.“ Die aktuell ruhige Phase führt sie vielmehr auf saisonale Schwankungen zurück. „Die Nachfrage nach neue Frisuren nimmt erst wieder näher an Weihnachten Fahrt auf“, erklärt Harzer.

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Beim Thema Nachweis-Kontrollen, Hygienemaßnahmen und Dokumentation habe sich in ihrem Salon eine gewisse Routine eingestellt. Wie Kunden tragen auch die insgesamt neuen Mitarbeiter im Salon dauerhaft Masken. „Und zweimal pro Woche testen wir uns selbst auf eine Corona-Infektion“, so Harzer. Diese Möglichkeit bietet sie zudem ihren Kunden an.

Deutlich belastender sei die Situation noch im Mai diesen Jahres gewesen, als viele Menschen noch nicht geimpft waren und die Test-Nachweispflicht noch in den Kinderschuhen steckte.

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Termine, bevor die Alarmstufe kommt

Auch im „h-werk“ von Fernando Aguiar in Villingen gab es nach Inkrafttreten der Warnstufe kaum Nachfragen und besorgte Kunden. „Wir haben rechtzeitig über die neuen Regeln informiert“, sagt er. So sei es bei ihm nur zu vereinzelten besorgten Nachfragen gekommen.

Allerdings, so Aguiar, gab es einige Fälle, dass ungeimpfte Kunden noch in dieser Woche eine Termin bekommen wollten. Diesen Trend spürt auch Sabine Thompson in Schwenningen. Die drohende Regelverschärfung hat sich bei ihr positiv im Terminkalender bemerkbar gemacht. „Einige Ungeimpfte wollen noch schnell einen Termin bekommen, da ab Erreichen der Alarmstufe ein PCR-Test notwendig wird, der über 50 Euro kostet.“ Das würde den Friseurbesuch zu einem teuren Unterfangen machen.

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