Ganz Deutschland diskutiert über das Energiesparen. Ganz Deutschland? Nein! Teile der neuen Außenbeleuchtung am neuen Landratsamtsgebäude beim Villinger Bahnhof leuchten seit Tagen. Und die Betonung liegt auf Tag – denn das Licht leuchtet auch im Hellen.
Was sagt Heike Frank als Sprecherin des Landratsamtes dazu? Sie musste sich zur Wochenmitte zunächst bei den zuständigen Abteilungen informieren.
Antwort eins: „Sicherheitsgründe.“ Die Behörde sei bemüht, auf Grund laufender Außenarbeiten alles so sicher wie möglich zu gestalten, dass sich weder Fußgänger noch Radfahrer verletzen könnten, wurde ausgeführt.
Nachfrage: Und deshalb auch am helllichten Tag Teile der Außenbeleuchtung brennen lassen? Ja, so hieß es zunächst weiter, es gehe tatsächlich darum, Unfallgefahren zu minimieren, wurde noch einmal betont.

Wer die Lage vor Ort kennt, der hat aber immer noch Zweifel. Die befürchteten Unfallgefahren können zumindest nicht dort vermutet werden, wo die Scheinwerfer tatsächlich im Dauerbetrieb brennen. Die Leuchten sind im Boden versenkt und in gusseisernen Baumscheiben eingelassen. Wo ist die Gefahr?
Scheinbar gibt es tatsächlich große Befürchtungen. Die neu gepflanzten Bäume stehen am Rande des Vorplatzes und an der Flanke des Hauses zur Bahnhofstraße. Die Bodenscheinwerfer sind montiert, die Baumscheiben scheinen fixiert.
Dennoch ist jeder neue Baum von unübersehbaren Absperrgittern auf allen Seiten umsäumt. Ein Arbeiter vor Ort weiß genauer Bescheid: Es soll jetzt noch niemand auf die Vorrichtungen treten – frisch montiert, meint er.
Stolperfallen gibt es hier aber eigentlich keine mehr. Und die Scheinwerfer strahlen auch weiter mit der Sonne am Mittwoch um die Wette, so als gelte es, die Schattenflächen, verursacht durch die Baumkronen, auf dem Gehsteig auszuleuchten.
Das Amt hat auch Sorge wegen Vandalismus
So ist es aber nicht. Antwort zwei der Behördensprecherin: „Die Strahler sind deshalb angeschaltet, damit das Gebäude und dessen Umfeld beleuchtet wird. So soll zum einen, wie bereits erwähnt, die Baustelle aus Sicherheitsgründen beleuchtet sein, solange die Baustelle besteht, gibt es hier auch eine besondere Haftung des Bauherrn.“
Und weiter: „Zum anderen soll es aber auch dem Schutz des Gebäudes dienen. Mit der Beleuchtung sollen dunkle Bereiche vermieden werden, in denen Vandalismus am Gebäude möglich ist.“ Und, so Heike Franks Ergänzung: „Tatsächlich sehen wir hier unser neues Gebäude besonders gefährdet.“
Allerdings, so wird hinzugefügt, bleibt die Villinger Anti-Vandalismus-Beleuchtung nicht auf Dauer im 24-Stunden-Betrieb. Die Landratsamts-Sprecherin: „Die Steuerung der Beleuchtung ist noch nicht so umgesetzt, wie sie es sein sollte. Die Außenbeleuchtung soll mit Einbruch der Dämmerung bis 22 Uhr im Hof und bis 2 Uhr im Eingangsbereich geschaltet werden“, heißt es abschließend.