Wer in der Schwenninger Spittelstraße an der Kreuzung Rottweiler Straße an der roten Ampel steht, hat meistens etwas zu lachen. Direkt gegenüber wirbt Zimmermeister Uwe Lauffer für seine Firma. Mal ironisch, mal mit einem Augenzwinkern, mal lobt er namentlich darauf seine Mitarbeiter – die Plakate sind immer ein Blickfang.
Ein badisch-württembergisches Projekt
Rückmeldungen gibt es fast immer – und seit Kurzem besonders viele: Zusammen mit seinem Villinger Kollegen, Schreinermeister Gerhard Jordan, nimmt Uwe Lauffer die neue Imagekampagne des Landes auf die Schippe: „The Händ“ prangt auf großen Plakaten, die an den Firmen hängen: im badischen Villingen bei Jordan, im württembergischen Schwenningen bei Lauffer.
„Ganz spontan“ sei die Idee entstanden, sagt Uwe Lauffer und lacht. Bei einem Treffen des Gewerbevereins Oberzentrum (GVO) hätten er und sein Kollege Gerhard Jordan spontan entschieden: Da sollten wir was machen. Und zwar schnell, so lange im „Länd“ noch über „The Länd“ diskutiert wird. Zusammen mit der Villinger Werbeagentur Gildner war die Idee schnell mitsamt Fotoshooting in die Tat umgesetzt.
„Wir mussten jedenfalls nicht so viel erklären wie die Agentur, die ‚The Länd‘ ersonnen hat.“Uwe Lauffer, Zimmermeister
Ob die Kampagne des Landes von Erfolg gekrönt ist? Uwe Lauffer ist sich da nicht so sicher. „Man will ja anscheinend internationale Fachkräfte generieren – aber wie viele Sprachen kennen denn das Ä?“ Einen Effekt hat die Marketingoffensive jedenfalls erzielt: Man spricht über sie. Oder wie Uwe Lauffer sagt: „Nur keine Werbung ist schlechte Werbung.“

Seit ein paar Jahren ist der Zimmermeister sein eigener Marketing-Manager. Anders ginge es in einem kleinen Unternehmen mit zehn Mitarbeitern auch nicht. Angefangen hat alles mit der Suche nach einer Frau für Timmy. Timmy ist seit 1985 das Logo der Holzbaubranche – ein kleines Männchen, das einen Zimmermannshut mit breiter Krempe trägt. Und der einsame Timmy brauchte eine Gefährtin, fand Lauffer.
Die Ideen gehen Uwe Lauffer seitdem nicht aus. Viele entstehen auch im Gespräch mit Ehefrau und Tochter. Oft macht Lauffer auf seinen Werbebannern auch mit einem Augenzwinkern auf die Wichtigkeit ausgebildeter Fachkräfte aufmerksam.
Der Hund als Metzgermeister
„Wenn man vom Zuschauen ein Handwerk erlernen könnte, wäre jeder Hund ein Metzgermeister“, steht neben dem Foto eines Hundes, der sehnsüchtig zum Trocknen aufgehängte Würste anhimmelt. Daneben ein Foto von Uwe Lauffer und seinem Mitarbeiter, Zimmermeister Peter Walter: „Wir vertrauen auf die Ausbildung im Handwerk seit 1815.“
Rückmeldungen bekommt der Unternehmer immer wieder – bei „The Händ“ sind es besonders viele. „Alle waren positiv“, freut er sich. „Die Ironie wird verstanden.“ Und er fügt hinzu: „Wir mussten jedenfalls nicht so viel erklären wie die Agentur, die ‚The Länd‘ ersonnen hat.“