Zugegeben: Es kann einem schon mulmig werden, wenn man öfter mit dem E-Bike unterwegs ist und plötzlich liest, dass – wie kürzlich in Vöhrenbach – der Akku eines E-Bikes brennt. Doch kommt das häufig vor? Und vor allem, was tut man in so einem Fall?
Der SÜDKURIER hat bei Fahrradhändlern und der Feuerwehr nachgefragt.
Nehmen Akku-Brände zu?
Klares Nein: „In Deutschland ist das noch nicht häufig vorgekommen. Es trifft eher auf nicht geprüfte Artikel zu“, heißt es von Oxana Zapf, Sprecherin der Stadt, die stellvertretend für städtischen Amt für Feuerwehr, Brand- und Zivilschutz antwortete. Und auch Markus Blust, Geschäftsführer des Fahrrad Centers Singer, und Martin Vetter, Inhaber des Räderladens Tour, sagen so ziemlich dasselbe.
„Bei namenhaften Herstellern passiert das selten“, so Vetter. „Das sind wirklich No-Name Produkte oder Akkus, an denen Leute selbst gebastelt haben.“
Kunden, die im Fachhandel ein E-Bike mitsamt Akku kaufen, bräuchten sich keine Sorgen zu machen, sagt Blust. „Sonst könnten wir nicht ruhig schlafen. Wir lagern hier mehrere hundert Akkus – und ich schlafe nachts sehr ruhig. Da brennt nichts.“
Was, wenn es doch zu einem Brand kommt?
Das Rad im Freien, möglichst fern von Brandlast abstellen, Personen im Umkreis warnen und die Feuerwehr rufen.

Sei man im Wald, wenn der Akku heiß werde, „gilt es, das Rad so abzulegen, dass sich nichts entzünden kann“. Brenne ein Akku im eigenen Keller oder generell in Gebäuden, „wird wegen der starken Rauchentwicklung empfohlen, die Bewohner zu warnen“, heißt es auf SÜDKURIER-Nachfrage von Oxana Zapf.
In beiden Fällen sollte möglichst schnell die Feuerwehr gerufen werden – und weil der Rauch giftig ist, sollte er nicht eingeatmet werden.
Und was, wenn der Akku auffällig warm wird?
In seinem Laden, sagt Vetter, hätten sie für solche Fälle einen extra Sandbehälter, in dem die Akkus bei Überhitzung gelagert werden könnten. Dass das für den täglichen Gebrauch unpraktisch ist, weiß der Fahrradhändler: „Mit 20 Kilo Sand im Gepäck kann ich nicht durch die Gegend fahren.“ Er rät deshalb, den Akku irgendwo draußen auf eine Fläche zu legen, „wo er sicher gelagert ist“ – und dann den Experten zu rufen.

Darf ein heruntergefallener Akku noch verwendet werden?
Sowohl die Feuerwehr als auch Vetter raten davon ab, Akkus, die mechanisch beschädigt wurden, etwa durch Stöße oder durchs Herunterfallen, weiter zu benutzen. Oder gar mit einem Klebeband zu reparieren. Zur Sicherheit sollten Akkus regelmäßig auf Beschädigungen und Verformungen hin überprüft werden.
Was kann man zur Vorbeugung tun?
Nach Angaben der Feuerwehr sei es zudem ratsam: Den Akku beim Laden nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Das richtige Ladegerät zu verwenden. Und den Akku über einen längeren Zeitraum nicht komplett zu entladen.