Der SC Konstanz-Wollmatingen hat sich dazu entschlossen, im Rückspiel beim FC Anadolu Radolfzell nicht anzutreten. Ein Zeichen will der Verein damit setzen, darauf aufmerksam machen, dass der Fußball-Bezirk Bodensee und der Südbadische Fußballverband aus seiner Sicht zu wenig zur Wahrheitsfindung nach dem Spielabbruch im November 2018 beigetragen haben.
Man muss die Entscheidung nicht gutheißen. Man muss sie aber akzeptieren, da sie von den Spielern demokratisch gefällt wurde und sie nicht vom Verein dazu gedrängt worden sind, wie SC-Kapitän Adel Grimm beteuert. Dass ein halbes Jahr nach den Vorfällen im Hinspiel die Spieler nicht zur Tagesordnung übergehen können, zeigt immerhin, wie aufwühlend die Ereignisse am 3. November des vergangenen Jahres für sie gewesen sein müssen.
Allerdings wird damit auch eine große Chance vertan. Das Spiel am Sonntag hätte vielleicht mit fairem Fußball für alle Beteiligten die dringend benötigte Rückkehr zur Normalität bedeuten können. So aber schwelt der Brand, der damals entfacht wurde, weiter.
Falls die Verantwortlichen und Spieler beim SC Konstanz-Wollmatingen nach diesem Zeichen aber tatsächlich das Gespräch mit den Bezirksfunktionären und denen des FC Anadolu Rasdolfzell suchen sollten, ist es vielleicht doch noch möglich, endgültig einen Schlussstrich unter dieses dunkle Kapitel des Amateurfußballs im Bezirk zu setzen.