Fußball-Bezirksliga: Ein Jahr nach dem Spielabbruch auf dem Konstanzer Waldheim trafen der FC Anadolu Radolfzell und der SC Konstanz-Wollmatingen erstmals wieder aufeinander – zum Rückspiel der vergangenen Saison waren die Konstanzer nicht angetreten. Nach den Vorfällen 2018 verlief der Nachmittag auf dem Radolfzeller Kunstrasen nun erfreulich entspannt.
Aussprache vor dem Spiel
Bereits im Vorfeld der Partie hatten sich Spieler beider Teams auf Initiative des SÜDKURIER getroffen und in freundschaftlicher Atmosphäre ausgesprochen.
Kurz vor dem Anpfiff stellten sich die Funktionäre und die Spieler beider Teams Arm in Arm den Fotografen für ein Mannschaftsbild, ehe Schiedsrichter Christian Schneider, für den die Begegnung „ein Spiel wie jedes andere“ war, die Partie startete.
Schon nach neun Minuten gab es Gelb für ein taktisches Foul, Samuel Eckert hatte einen Konstanzer Konter mit Halten des Gegenspielers unterbunden. Doch keine Diskussion folgte, stattdessen sogar eine kurze Entschuldigung und weiter ging das Match. Und Schiri Schneider erlebte einen entspannten Nachmittag, musste nur drei Mal Gelb zeigen. Wenn ein Spieler nach einem Foul am Boden lag, kümmerte sich der Verursacher um seinen Kontrahenten, entschuldigte sich und half ihm wieder auf die Beine.
Aber auch der einseitige Spielverlauf sorgte dafür, dass die Emotionen nicht zu sehr hochkochten. Spätestens mit dem Traumtor von Nicolas Gamp zum 4:0 für den SC Konstanz-Wollmatingen war das Spiel entschieden und das 0:7 mit Blick auf die konditionellen und technischen Unterschiede zwischen dem Vorletzten und dem Tabellenführer auch in der Höhe angemessen.
Aber an diesem Tag waren dann doch beide Teams Sieger, hatten sie doch ein Spiel abgeliefert, das durchaus Vorbildcharakter für den Umgang zwischen zwei Mannschaften – und auch für das Verhalten gegenüber Schiedsrichtern – hatte. Und das auch noch nach dem Abpfiff, denn der Gastgeber lud den Gegner aus Konstanz zur Sportplatzwurst ein.

Nicht nur aufgrund des Sieges konnte daher SC-Coach Serdar Yalcinkaya ein zufriedenes Fazit ziehen: „Was damals gelaufen ist, war für alle Beteiligten eine maximale Sch..., da auch keine Möglichkeit gefunden wurde, das aus der Welt zu schaffen. Aber jetzt sind beide Vereine und die Spieler aufeinander zugegangen. Und so wurde ein Zeichen gesetzt: dass man Fußball spielen will, dass man Respekt voreinander hat, dass man doch irgendwie zusammengehört.“
Und auch sein Gegenüber Bülent Babür sah trotz der 0:7-Niederlage viel Positives: „So muss Fußball sein“ und betonte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“
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