Der Ball rollt wieder im Bezirk Bodensee. Die Zeit der Testspiele ist vorüber, die Vorbereitungsphase nun abgeschlossen – alles ist angerichtet für den Startschuss in die neue Saison. Am kommenden Wochenende geht es los in der Bezirksliga, die einiges an Spannung verspricht.
Ein klarer Favorit für die Meisterschaft hat sich im Vorfeld noch nicht herauskristallisiert, auch wenn die meisten Fußballkenner der Region wohl den FC Rot-Weiß Salem ganz oben auf dem Zettel haben dürften.
Mit dabei sind auch vier Neulinge. Gut möglich allerdings, dass sich die Kreisliga-A-Aufsteiger TuS Immenstaad, FC Kluftern, BC Konstanz-Egg und SV Volkertshausen erst noch an die neue Liga gewöhnen müssen.
Unzertrennliche Verbindung
Eine Mannschaft braucht aber definitiv keine Anlaufphase. Der TSV Aach-Linz startet nun in seine 13. Bezirksligasaison in Folge, ist somit von allen 16 Mannschaften am längsten in der Liga vertreten. „Es scheint, als wären der TSV Aach-Linz und die Bezirksliga unzertrennlich“, schmunzelt Patrick Hagg, Trainer des TSV Aach-Linz, dessen Vorstand ihm Ende der vergangenen Saison über die lange Bezirksligazeit des Vereins berichtet habe.
„Davor habe ich das gar nicht gewusst“, so Patrick Hagg, der die Standfestigkeit in der Bezirksliga aus zwei verschiedenen Sichtweisen betrachtet. „Die einen werden wahrscheinlich sagen: In so einer langen Zeit hat es der TSV Aach-Linz nie geschafft, in die Landesliga aufzusteigen.“ Auf der anderen Seite, erzählt der Trainer, sei es eine „hervorragende Leistung, nie abgestiegen zu sein“.

Für Patrick Hagg überwiegt klar die positive Seite – vor allem, wenn er Vergleiche zieht. „Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir ein Dorfverein sind. Gegenüber anderen Vereinen in der Liga haben wir finanziell deutlich geringere Möglichkeiten“, erklärt Patrick Hagg – ein Mann, der sich im Fußballgeschäft bestens auskennt.
In seiner aktiven Zeit kickte der heute 44-jährige für den SC Pfullendorf. Zuerst drei Jahre in der A-Jugend, dann lief Patrick Hagg für die Regionalmannschaft auf. Sogar beim Aufstiegsspiel um die 2. Liga gegen Union Berlin in der Saison 1999/2000 wirkte er mit.
Bitteres Karriereende als Spieler
Im Jahr 2010 stoppte dann aber ein Herzproblem die Spielerlaufbahn von Patrick Hagg. „Damals hatte man eine ärztliche Bescheinigung für eine Spielberechtigung benötigt. Diese wurde mir allerdings nicht mehr ausgestellt“, erzählt Patrick Hagg von seinem Karriereende, das aber der Beginn einer erfolgreichen Trainerlaufbahn sein sollte.
„Genau in dieser Saison fehlte der ersten Mannschaft ein Co-Trainer. Also durfte ich dort erste Trainererfahrungen sammeln“, zeigt sich Patrick Hagg dankbar. Im Anschluss trainierte er drei Jahre die zweite Mannschaft des SC Pfullendorf, bevor er dann zwei Spielzeiten die erste Mannschaft der Linzgauer coachte.
Doch wie zog es Patrick Hagg dann zum Bezirksliga-Dauerbrenner TSV Aach-Linz? „Ich habe vor 25 Jahren dort gebaut. Daher war mir von Anfang an klar, dass ich dort irgendwann mal trainieren möchte“, sagt der Trainer. Gesagt, getan – zur Saison 2017/18 wechselte er dann zum Bezirksligisten, startet nun in seine siebte Saison mit dem TSV.
„Es herrscht hier eine familiäre Atmosphäre. Das Augenmerk wird auf den Zusammenhalt gelegt“, freut sich Patrick Hagg, der sich in Aach-Linz nach wie vor wohl fühlt. Und auch die Bezirksliga Bodensee ist für ihn nach sechs Spielzeiten noch immer attraktiv. „Ich sehe die Liga als qualitativ hochwertig an. Der Unterschied zur Landesliga ist nicht sehr groß. Es gibt einige packende Derbys, die es richtig in sich haben“, schätzt Patrick Hagg die Liga ein.
Auf welchen Tabellenplatz es nun in der 13. Bezirksligasaison reicht, darüber will der Trainer nicht spekulieren. „Wir wollen möglichst viele Spiele gewinnen“, tastet sich Patrick Hagg langsam an die Saison heran.
Zum Ligastart wartet auf das Hagg-Team gleich eine Wundertüte. Die Linzgauer gastieren am Sonntag beim Kreisliga-A-Aufsteiger BC Konstanz-Egg. „Sie sind für mich nicht der typische Aufsteiger. Ich gehe schon davon aus, dass sie in der Liga mitspielen können“, schätzt Patrick Hagg seinen ersten Kontrahenten der neuen Saison ein.
Trotz allem dürfte der Saisonauftakt gegen den Bezirksliganeuling keine Sorgenfalten bei den Verantwortlichen auslösen. Warum auch – der TSV Aach-Linz und Trainer Patrick Hagg wissen ja bestens Bescheid, wie es in der Bezirksliga funktioniert.