Tolga, der seidene Faden der Hoffnung auf den Ligaverbleib ist extrem dünn. Rechnen Sie noch damit, dass der Abstieg verhindert wird?
Wir gehen davon aus, dass wir in der kommenden Saison in der Kreisliga A spielen. Aber noch ist das kleine Fußballwunder ja möglich.

Voraussetzung für den Sprung auf Platz 13 ist, dass ihr in Weilheim gewinnt, der SV Weil II in Erzingen verliert, der VfR Bad Bellingen und Ihr Ex-Verein FSV Rheinfelden in der Landesliga bleiben und der FC Erzingen die Relegation gewinnt. Ein bisschen viel auf einmal, oder?
Naja, im Fußball passieren die verrücktesten Dinge. Aber realistisch ist es wirklich nicht.
Wie konnte es soweit kommen?
Es zieht sich durch die komplette Saison. Verletzungen, Platzverweise, ungünstige Urlaubsplanung – bei uns kam in dieser Saison alles zusammen. Vor allem der lange Ausfall von Timo Bernauer und Fabian Schmidt war nicht zu verkraften. Vom Potenzial her, hätte der Abstieg nicht sein müssen.

Wie kam es im vergangenen Sommer zu Ihrem Wechsel vom FSV Rheinfelden zur SpVgg. Brennet-Öflingen?
Ich wollte kürzertreten, denn ich wurde ja Papa. Mein FSV-Teamkollege Yusuf Cam lud mich ein, mir die SpVgg. Brennet-Öflingen mal anzuschauen. Und da ich Urs Keser schon seit Jahren kenne, machte ich einfach mal im Training mit.

Jetzt droht der Abstieg. Haben Sie diesen Wechsel jemals bereut?
Nein, es war eine gute Entscheidung, hierher zu kommen. Ich wurde super aufgenommen. In der Mannschaft wurde – den Misserfolgen und Rückschlägen zum Trotz – immer gelacht. Als Team haben wir funktioniert. Außerdem haben wir großartige Fans. Ich glaube nicht, dass andere Vereine auswärts so gut unterstützt werden, wie wir.

Was bringt die Zukunft für Sie persönlich?
So lange ich körperlich fit bin, geht es nicht ohne Fußball. Offen ist im Moment noch, ob ich bei der SpVgg. Brennet-Öflingen bleibe – da bin ich noch offen. Wobei es durchaus reizvoll für mich wäre, mit diesen Jungs die umgehende Rückkehr in die Bezirksliga zu schaffen. Mein Fernziel ist es, einmal als Trainer zu arbeiten. Aber so schnell wohl noch nicht, obwohl ich bereits im vergangenen Jahr einige interessante Angebote bekommen hatte.
Fragen: Matthias ScheibengruberZur Person
Tolga Polat (36) lebt mit Frau und Sohn in Bad Säckingen und arbeitet als Logistiker in Eiken/Schweiz. Polat begann einst als F-Junior mit Fußball beim SV BW Murg. Weitere Stationen in der Jugend waren der FC 08 Bad Säckingen und der SV 08 Laufenburg. Dort spielte er auch als Aktiver, ehe er zunächst beim damaligen FV Lörrach sowie beim SV Muttenz/Schweiz spielte. Nach einem gemeinsamen Jahr an der Seite seines nach wie vor aktiv spielenden Vaters Bülent Polat beim DTFV Bad Säckingen gönnte, wechselte er für insgesamt acht Jahre zum FC Steinen-Höllstein. Nach zwei Spielzeiten beim FSV Rheinfelden schloss sich Tolga Polat im Sommer 2018 der SpVgg. Brennet-Öflingen an. (gru)