Fußball-Bezirksliga: – Der SV Jestetten wurde am Donnerstag von der zusätzlichen Ausweisung einiger Schweizer Kantone zu Risikogebieten eiskalt erwischt. Unter anderem zählt nun der Kanton Zürich zu den als Risikogebiet eingestuften Regionen. „Im Moment wären drei unserer Spieler betroffen“, so Trainer Michele Masi, der hofft, dass in Zusammenarbeit mit dem Verband eine sichere Lösung gefunden wird.
Die acht Schweizer Kantone Freiburg, Jura, Neuenburg, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug wurden vom Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag neu auf die Liste der Risikogebiete gesetzt. Die Einreise ist ab Samstag, 0 Uhr, beschränkt. Die Kantone Genf und Waadt stehen schon seit September auf der Liste. Basis für die Entscheidung ist, dass es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner in diesen Kantonen gab.
Für Einreisen nach Baden-Württemberg gilt aktuell, dass Personen, die sich länger als 48 Stunden in einem Risikogebiet aufgehalten haben, bei der Einreise sofort für 14 Tage in Quarantäne müssen. Dieser Pflicht können Einreisende allerdings entgehen, wenn sie einen aktuellen negativen Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Nach SÜDKURIER-Informationen soll diese Regelung vom baden-württembergischen Sozialministerium allerdings baldmöglichst geändert werden: Geplant ist, dass die Quarantäne auf zehn Tage reduziert wird und der negative Test erst nach fünf Tagen vorgelegt werden, um die Quarantäne zu verkürzen.
Eine Überlegung beim SV Jestetten ist es nun, dass das Schweizer Trio bereits am Freitag, noch vor 24 Uhr, nach Jestetten einreist, um der neuen Bestimmung zu entgehen: „Aber was wird an den darauf folgenden Wochenenden“, so Masi, dessen Kader derzeit ohnehin nicht übermäßig gefüllt ist: „Wir können natürlich Spieler aus der 2. Mannschaft einsetzen, aber auf Dauer wäre das kein reeller Wettbewerb.“
Mit Bangen blickt indessen Klaus Fricker vom VfB Waldshut auf die RKI-Liste: „Ich fürchte, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass weitere Kantone zu Risikogebieten erklärt werden.“ Im Kader seiner Elf stehen zahlreiche Akteure, die ihren Wohnsitz im Kanton Aargau haben, der aktuell noch nicht als Risikogebiet ausgewiesen ist. Auch Trainer Danijel Kovacevic pendelt zu Training und Spiel über den Rhein. Während der Grenzschließung und nach Lockerungen der Bestimmungen im Aargau nutzte er diesen Umstand zu Trainingseinheiten in der Schweiz.

„Wenn der Kanton Aargau als Risikogebiet eingestuft wird, können wir einpacken“, befürchtet Fricker: „Man weiß nicht, wie lang das dann dauert.“ Die Spiele seiner Mannschaft für zwei, drei Wochen auszusetzen, würde wohl noch funktionieren: „Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass der Spielbetrieb in Südbaden wegen Spielern aus den Nachbarländern komplett eingestellt wird – so lang die Zahlen in unseren Landkreisen nicht erheblich ansteigen.“
Zeitgleich wurde auch das Elsass zum Risikogebiet erklärt. Bezirksligisten sind offensichtlich derzeit davon nicht betroffen. „Wir haben einen Spieler, der im Elsass lebt. Er zählt jedoch zum Kader der Kreisliga-Mannschaft“, so Vorsitzender Ralf Schörlin vom TuS Efringen-Kirchen. Bosporus FC Friedlingen und die U23 des FV Lörrach-Brombach sind von den anstehenden Regelungen nicht betroffen.