Fußball-Bezirksliga Durchatmen beim VfB Waldshut: „Die Jungs waren in den vergangenen Wochen so oft nah dran und bekamen viele Nackenschläge. Jetzt haben sie sich diesen Erfolg redlich verdient“, freute sich Trainer Holger Kostenbader über den 3:0-Sieg gegen den enttäuschend auftretenden TuS Stetten. Nach fast sieben punktlosen Monaten durfte das junge Team endlich einmal wieder lachend vom Platz gehen.
„Mich ärgert die Art und Weise, wie wir uns hier präsentiert haben“, war Trainer Sascha Müller restlos bedient: „Es kann doch nicht sein, dass wir nach Waldshut fahren, um hier die Punkte abzuliefern.“ Das Aufgebot, mit dem Müller in der Schmittenau angetreten war, sah auf den ersten Blick ordentlich aus, doch es sprach Bände. Nicht nur, dass der 34-jährige Karim Chermiti aus der „Zweiten“ seine Premiere in der Liga feierte.
Kurz vor Spielende kam tatsächlich noch ein Viteritti in die Partie. Doch nicht der künftige Spielertrainer Fabio war es, der Danilo Avellina in der 88. Minute ersetzte, sondern dessen Vater Franco – seines Zeichens Sportchef – hatte im Keller noch ein paar Fußballschuhe gefunden und durfte mit 51 Jahren noch seine Liga-Premiere im TuS-Trikot feiern.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Beim VfB Waldshut spielte die Aufstellung des Gastes keine Rolle. „Wir schauen auf uns und von Spiel zu Spiel“, so Holger Kostenbader, der ein deutliches Signal an seine A-Junioren sendete: „Wir stecken im Umbruch und deshalb gibt es für die Jungen keine Schonzeit. Aber sie machen ihre Sache gut“, lobte er vor allem die beiden Außenverteidiger Ben Wildemann und Leon Eggert: „Sie haben sich zerrissen und ihre Aufgaben sehr gut gelöst.“
Und das Duo war nicht allein beim Projekt „Jugend forscht“ in der Schmittenau: Luca Moceri stand ebenso in der Start-Elf wie Sali Kamberi. Der erzielte nach 40 Minuten sogar die Führung für die Gastgeber.
Mit seinem sechsten Saisontreffer legte Elias Drews das 2:0 nach und den Grundstein für die Pausenansprache Kostenbaders. Dem war bei der 2:0-Führung gegen den SV Blau-Weiß Murg aufgefallen, wie unsicher die Jungs in der Pause waren: „Es braucht eine positive Ansprache und keine Negativen Gedanken. Das habe ich versucht zu vermitteln.“
Mit Erfolg, denn die Führung hielt nicht nur. Sie wurde von Kapitän Marko Mijatovic auf 3:0 ausgebaut. Beim Schlusspfiff war die Negativserie von 15 Niederlagen in Folge abgehakt.
Über die nach wie vor mögliche Rettung vor dem Abstieg wollte Kostenbader gar nicht reden: „Das interessiert mich nicht, hier geht es darum etwas aufzubauen.“ Dabei setzt er auf den Nachwuchs: „In anderen Vereinen gibt es komplette Kader, bei denen es einem oder zwei Jugendspielern gelingt, ins Team zu rücken. Bei uns haben sechs bis sieben A-Junioren die Chance, künftig in der 1. Mannschaft zu spielen.“
Dass die nächste Aufgabe am Pfingstsamstag den Titelanwärter SG FC Wehr/Brennet als Gast in der Schmittenau vorsieht, ficht Kostenbader nicht an: „Ich sehe es positiv. Wir haben am Samstag als Schlusslicht die Chance, die Meisterschaft zu entscheiden.“
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