
Fußball-Bezirksliga: – Die Serie ist gerissen. Erstmals seit dem Aufstieg vor drei Jahren ging der FC Hochrhein auf der Hohentengener Fußballwiese als Verlierer vom Platz.
Doch Trainer Thomas Halmer war nach dem 2:5 gegen den FC Tiengen 08 weit davon entfernt, seiner Elf deshalb Vorwürfe zu machen: „Auch wenn die Niederlage vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen ist, gilt es die Qualität des Gegners anzuerkennen. Unsere Punkte wollen und werden wir gegen andere Mannschaften holen.“
Es ehrte den Trainer des FC Hochrhein, sich vor seine Jungs zu stellen. Die hatten alles – aber vergeblich – versucht, die Ausfälle zu kompensieren.
Philipp Jedlicka und Luca Magerl weilen im Urlaub; Simon Lauber saß auf der Reservebank, war ebenso erkrankt, wie Stürmer Timo Keslinke.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
So gingen die Blicke neidvoll auf die andere Seite des Platzes. Dort drängten sich die Reservisten des FC Tiengen 08 auf der Ersatzbank. Diesen Luxus nutzten die Gäste weidlich aus, wechselten in den richtigen Momenten aus – ohne, dass Qualität verloren ging.
Welche Qualität beim Tabellenführer vorhanden ist, war vom Anpfiff weg zu bestaunen. Angetrieben von Routinier Tomas Masek wurde der FC Hochrhein permanent aufgerieben: „Wir haben es trotz der engen Platzverhältnisse versucht, mit fußballerischen Mitteln zu lösen“, geriet Trainer Erkan Kanli fast ins Schwärmen und sprach nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel von der besten Saisonleistung.
Masek glänzte aber nicht nur als Ideengeber, sondern auch mit gutem Auge. Die Führung besorgte er mit einem Freistoß, der fies vor Lukas Stelter aufsetzte, ehe ins lange Eck zischte.
Beim 2:0 schloss Masek ein Zuspiel von Tammo Heinzler aus zehn Metern trocken ab. Fast wäre dem Tschechen ein Hattrick gelungen.
Zwar flog sein Freistoß von der linken Seite formschön und unhaltbar in den Winkel, doch Schiri Leonardo Vallone winkte ab: „Es war ein indirekter Freistoß“. Marius Risch habe Emir Muratovic zuvor zwar nicht gefoult, aber doch sanktionswürdig aus dem Tritt gebracht“, so Vallone.
Spätestens nach dem von Francesco Melina an Bruno Golic verursachten Strafstoß, den Sebastian Flaig souveräne verwandelte, schien das Spiel gelaufen.
Doch ein FC Hochrhein gibt erstmal nicht auf, in Hohentengen schon gar nicht. Nico Maier, nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Thomas Wehrle (Knie) der einzige Stürmer, verkürzte nach Zuspiel von Mirco Burmeister auf 1:3, legte kurz danach mit einem frechen Freistoß ins kurze Eck sogar das 2:3 nach.
„Wenn wir da nicht im Gegenzug das vierte Tor kassieren, ist vielleicht noch etwas drin“, überlegte Thomas Halmer kurz. Bruno Golic schlug nach Zuspiel von Nori Bächle zwei Haken geschlagen und ließ Stefan Fels ins Leere grätschen. Der Flachschuss zischte an Lukas Stelter vorbei ins Netz – die Entscheidung.
Als Zugabe gönnte sich der FC Tiengen 08 sogar noch einen fünften Treffer. Wieder war es Nori Bächle, der Axel Peterhans an der Grundlinie enteilt war und den frei stehenden Urs Isele zum 5:2 bediente.
Ein Umstand, der Erkan Kanli ebenfalls erfreute: „Wir sind bei den Torschützen breiter aufgestellt“, verwies er auf die Bandbreite der Offensive. Abgesehen von zwei Eigentoren der Gegner zeichnen aktuell sieben Spieler für 25 Tore des souveränen Spitzenreiters verantwortlich.

Der will trotz des Höhenfluges nicht abheben: „Wir haben charakterstarke Spieler in der Mannschaft. Deshalb mache ich mir wenig Sorgen, dass die Jungs die Bodenhaftung verlieren“, ist Kanli überzeugt.
Viel Zeit für Jubelorgien bleibt ohnehin nicht. Schon am Dienstag gastiert die SG FC Wehr/Brennet zum Viertelfinale im Rothaus-Bezirkspokal im Langensteinstadion. Hier will der amtierende Pokalsieger den Sprung ins Halbfinale schaffen. Wenige Tage später kreuzt die Elf von Urs Keser erneut – dieses Mal zum Punktespiel – in Tiengen auf. Dann soll der siebte Sieg her.

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