Fußball-Bezirksliga Das muss man sich mal vorstellen. Da spielt der FC Wittlingen eine nahezu perfekte Vorrunde, wird drittbester Herbstmeister der vergangenen 15 Jahre und spürt dennoch den Atem der Konkurrenz im Nacken: „Unser Vorsprung ist absolut nicht üppig“, sagt Trainer Fabio Muto: „Euphorie ist noch nicht ausgebrochen. Wir wollen unseren Tabellenplatz verteidigen, aber wir sind die Gejagten.“
37 Punkte aus 15 Spielen können sich sehen lassen. Mehr hatten nach einer Halbserie nur der SV Herten (2010/11) mit 38 und der FC Tiengen 08 (2022/23) mit 42 auf dem Konto. 2014/15 wurde der TuS Efringen-Kirchen zwar Herbstmeister mit 38 Punkten, damals spielten aber 19 Clubs in der Liga. Was den Wittlingern allerdings Mut machen sollte, beim Blick auf die Statistik. Seit 2010/11 wurden nur drei Herbstmeister am Ende nicht Meister.
Anerkennung für die Verfolger
Vor der Rückserie, die im Dezember mit der ersten und einzigen Niederlage – ein 3:6 beim SV Blau-Weiß Murg – begonnen hat, ist Fabio Muto nicht bange: „Wir wissen, was wir können. Wir haben als Tabellenführer ein klares Ziel.“ Die Herbstrunde sei hervorragend gelaufen und doch bleibt zum Frühjahrsstart gegen den SV Jestetten nur noch ein einziger Punkt als Vorsprung: „Wahnsinn, was da passiert“, so Muto: „Obwohl wir die SF Schliengen mit 10:0 besiegen, hoch in Hauingen gewinnen und uns in Buch durchsetzen, bleibt es eng. Das liegt aber auch an den starken Serien der Verfolger.“

Auf dem Weg zum Titel weiß Fabio Muto seine Elf gerüstet: „Nach einer gefühlt ewig langen Winterpause war mit dem gemeinsamen Kick-Off schnell klar, dass die Jungs parat sind und alle wieder Bock auf Fußball haben“, blickt der Trainer, der kürzlich mit seinen Co-Trainern Gerhard Sauer und David Pinke für die kommende Saison verlängert hat, auf die gelungene Vorbereitung zurück.
Im Fokus stand dabei, die beiden Neuzugänge weiter zu integrieren: „Wir haben gezielt die Lücken gefüllt, die unsere Langzeitverletzten offen lassen“, so Muto. Vom SV Herten kam Yannik Böhler zurück. Der 30-Jährige spielte vor Corona schon einmal dreieinhalb Jahre im Kandertal.
Was Felix Schneiderberger drauf hat, sah Muto bereits im Herbst: „Er studiert in Lörrach, wohnt in Wittlingen und spielte in der Reserve des Freiburger FC. Ursprünglich wollte er nur bei uns trainieren, hat sich nun aber doch zum Wechsel für die Rückrunde entschlossen“, so Muto über den 21-Jährigen, der die Rolle des verletzten Yannik Scheurer ausfüllen kann: „Dass wir ihn bekommen haben, ist für mich ein echter Glücksfall.“
Während Ende des Monats dann wohl auch Yannik Müller wieder zur Verfügung stehen soll, dürfte die Pause für Torwart Marco Herrmann nach dem operierten Bänderriss noch etwas andauern.