Georg Isele brachte es nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Ralf Brombacher auf den Punkt: „Dieses Spiel hat keinen Verlierer verdient“, konstatierte der Trainer der SG Mettingen/Krenkingen. Natürlich hatte er leicht reden, denn hinter ihm führten seine Spieler ein paar kurze Freudentänze auf.
Sie hatten den FC Zell – mit dem FC Erzingen punktgleich vorn – mit 3:2 besiegt, ein Unterfangen, das in dieser Saison noch keinem Gastgeber gelungen war, und rückten damit auf einen Punkt ans Führungsduo heran.
Aber die Gastgeber machten sich das Leben unnötig schwer, bis der sechste Heimsieg in Folge unter Dach und Fach war. Hätte Julian Bächle beim Strafstoß in der 78. Minute nur ein paar Zentimeter weiter nach rechts geschossen, wäre das Spitzenspiel entschieden gewesen.
Zuvor hatte Zells Schlussmann Christian Rapp nach einer Ecke den Ball nicht festgehalten, stolperte beim Nachfassen in die Hacken von Samuel Gantert. Ralf Brombacher blieb keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen.

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Allerdings war dieser Strafstoß auch der letzte Höhepunkt, an dem sich die durchgefrorenen Zuschauer erfreuen durften – sofern sie durch den dichter werdenden Nebel tatsächlich alles gesehen hatten. Die Umstände warn widrig, nicht nur was das Wetter anging.
Beide Mannschaften musste mehrere Stammkräfte ersetzen, was dem Tempo allerdings keinen Abbruch tat. Spieler aus der „zweiten Reihe“ fügten sich nahtlos ein, nutzten ihre Chance, sich für weitere Einsätze zu empfehlen.
So der beim FC Zell ins Team gerückte Marius Lais, der seine muntere Vorstellung fast mit einem Tor (19.) gekrönt hätte, aber den Ball weit über den Kasten von Yannik Boll bugsierte.
Spätestens diese Aktion war der Weckruf für die Hausherren. Binnen zwei Minuten stellten Frederik Happle und Julian Bächle das Zwischenresultat auf 2:0.
Ein Vorsprung, der allerdings verspielt wurde. Erst stellte sich Happle im Zweikampf mit Aaron Reiß zu umständlich an, Brombacher zeigte auf den Elfmeterpunkt.
Daniel Philipp (23.) ließ Boll keine Abwehrchance. Die Reaktion folgte zwar, doch den Lupfer (24.) von Marius Thoma lenkte Christian Rapp zur Ecke, beim Kopfball (25.) von Felix Erne stand der Pfosten im Weg.

Plötzlich war aber der Stecker gezogen, fortan bestimmte der FC Zell das Geschehen. Fünf Minuten vor der Pause setzte sich Dominik Pfeifer auf dem linken Flügel ins Szene, traf aus spitzem Winkel zum verdienten Ausgleich.
Mit einer taktischen Umstellung brach die SG Mettingen/Krenkingen nach dem Wechsel den Vorwärtsdrang des Tabellenführers, der nicht nur auf die verletzten Akeem Gerspacher und Lukas Ruf verzichten musste, sondern – wegen Corona – auch auf Leon Boos und Jonas Krumm.
„Hätte, hätte – man weiß nicht, wie es mit ihren gekommen wäre“, winkte Trainer Michael Schwald ab. Er trauerte zumindest dem Punkt nach: „Sie machen drei Tore aus vier Möglichkeiten und wir kriegen den Ball nicht rein. Trotz der widrigen Vorbereitung rund um Corona waren wir die Ton angebende Mannschaft.“
Den Unterschied machte vielleicht der größere Wille vor dem Tor. Bei einer Ecke von Samuel Gantert schlich sich Jannik Kaiser in den Rücken von Kevin Weiss, sprang etwas höher als der Routinier und sorgte so für den 3:2-Siegtreffer.
„Ein Kopfballtor von mir ist eher selten. Aber wenn ich schon mal vor darf, dann will ich auch treffen“, lachte der 21-Jährige und deutete an, dass im Steinatal noch viel möglich ist: „Wenn wir alle zusammenbleiben, dann ist noch Luft nach oben bei uns...“
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