Platzwahl beim SG FC Wehr/Brennet Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga: – Genau eine Stunde war zwischen der SG FC Wehr/Brennet und dem TuS Efringen-Kirchen gespielt, als das Schicksal dem Unparteiischen Nicolas Preinl einen bösen Streich spielte. Nach einem weiten Einwurf von Steven Bertolotti kam Toni Santoro im Strafraum der Gäste an den Ball. Der Stürmer drehte sich in Stefan Hilpüsch, schoss aufs Tor. Marco Weber erreichte den Ball noch im Fall, griff nach und hielt ihn gut 20 Zentimeter vor der Linie fest.

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Chance vertan, glaubten die Gastgeber und die Rebländer atmeten durch – bis der Pfiff von Nicolas Preinl kam. Der Unparteiische zeigte auf den Mittelpunkt, kam wegen der Proteste auch vors Tor, ließ sich aber von Marco Weber – übrigens auch Schiedsrichter – nicht davon überzeugen, dass der Ball in dieser Szene nie die Torlinie überschritten hatte, geschweige denn in deren unmittelbarer Nähe war.

Toni Santoro \'erzielt\' das Phantomtor zum 3:1 Video: Monika Scheibengruber

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Jörg Bürgin im Interview Video: Monika Scheibengruber

Die Proteste verhallten, das Spiel wurde beim Stand von 3:1 fortgesetzt – die Partie war gelaufen: „So eine Entscheidung zieht dir den Stecker“, suchte auch Jörg Bürgin, der einen Tag nach seiner Hochzeit als Feldspieler in der Schlussphase eingesprungen war, nach einer Erklärung: „Mir fehlt das Verständnis, dass er das Tor gibt, denn um sicher zu sein, kann er es gar nicht gesehen haben.“

Leon Dombrowski köpft über die Latte Video: Monika Scheibengruber

Die Gastgeber hatten damit innerhalb 15 Minuten nach der Pause eine Partie gedreht, die zur Halbzeit zwar noch nicht verloren schien, aber viel Siegeswillen war bis dahin auch nicht zu spüren: „Sonst haben wir wenigstens bis zur Pause ein paar Hochkaräter, die wir liegen lassen. Aber dieses Mal war gar nichts Zwingendes dabei“, schüttelte Trainer Urs Keser ob der ersten 45 Minuten nur den Kopf.

Steven Bertolotti im Interview Video: Monika Scheibengruber

Die Gäste gingen nämlich sogar mit einer Führung in die Pause, weil Christof Bank mit dem Ellbogen in den zweiten Torschuss der Gäste geflogen war. Jochen Bürgin hatte – wie fünf Minuten zuvor – erneut abgezogen. Der Routinier nahm sich den Ball zum fälligen Elfer, dem dritten Torschuss. Zwar wählten er und Torwart Pascal Lindenmann die gleiche Ecke, aber der Schuss war zu platziert – 0:1.

Jochen Bürgin trifft zum 0:1 Video: Monika Scheibengruber

Nach der Pause stellte Urs Keser um, zog den Joker Steven Bertolotti – und machte alles richtig. Der Stürmer flitzte mit hohem Tempo in den Pass von Leon Dombrowski, steuerte auch Marco Weber zu. Der zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde – und wurde von Bertolotti frech zum 1:1 überlupft.

Steven Bertolotti gleicht zum 1:1 aus Video: Monika Scheibengruber

Sieben Minuten später fast die Kopie dieser Szene, nur dieses Mal sah sich Weber dem A-Junior Marco Hanser gegenüber. Zwar wehrte der Schlussmann den Ball kurz ab, doch Hanser setzte erfolgreich nach und stellte auf 2:1. Die Partie war gedreht.

Marco Hanser erhöht auf 2:1 Video: Monika Scheibengruber

Dass es am Ende beim verdienten 3:1-Sieg der Hausherren blieb, lag einerseits daran, dass Kunstschütze Jan Steininger in der 66. Minute zu genau zielte und genau ans Lattenkreuz traf, andererseits aber auch an der Hitze.

Jan Steininger trifft den Winkel Video: Monika Scheibengruber

Beide Teams fuhren mit dem Tempo runter, wechselten munter durch. Beim TuS Efringen-Kirchen zog sich denn auch Jörg Bürgin das Trikot mit der 12 über, gab sein Comeback als Feldspieler: „Ich habe schon mal draußen gespielt und vor zehn Jahren im letzten Heimspiel gegen den FC Schlüchttal sogar zwei Tore geschossen.“

Nächste Chance im letzten Heimspiel

Vielleicht wiederholt er dieses Kunststück am kommenden Wochenende: „Wir haben es nun im Heimspiel gegen den FC RW Weilheim in unserer Hand, den Ligaverbleib perfekt zu machen“, gab er sich relativ entspannt: „Dass das heute hier schwer wird, war uns allen klar.“ Schließlich, so Thorsten Sütterlin aus dem Vorstand mit bittersüßer Miene, habe es seine Elf „erstmals geschafft, dass die Liste der einsatzfähigen Spieler kleiner sei als jene der Verletzten und Verhinderten.“

Auf dem Weg zum 2:1: Marco Hanser bleibt nur kurz an seinem Namensvetter Marco Weber hängen. Der Youngster setzt sich durch und trifft ...
Auf dem Weg zum 2:1: Marco Hanser bleibt nur kurz an seinem Namensvetter Marco Weber hängen. Der Youngster setzt sich durch und trifft für die SG FC Wehr/Brennet im Kellerduell gegen den TuS Efringen-Kirchen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Bei der SG FC Wehr/Brennet herrschte nach dem Schlusspfiff kein grenzenloser Jubel über den fest stehenden Ligaverbleib, sondern eher Erleichterung: „Ich bin so froh, dass das Spiel am nächsten Samstag beim FC Hochrhein für uns keine Bedeutung mehr hat“, so Urs Keser: „Da werden uns aus den verschiedensten Gründen mehrere Spieler nicht zur Verfügung stehen.“

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