Fußball-Bezirksliga: – Der SV Blau-Weiß Murg setzt seine unglaubliche Serie fort. Das 4:3 gegen den FC Wittlingen war der siebte Sieg im achten Spiel. 22 Punkte wurden in den vergangenen sieben Wochen eingefahren. Das Licht am Ende des Tunnels wird heller, doch für Francesco Lo Presti gibt es noch keinen Grund, die Füße hoch zu legen: „Der Kampf geht weiter. Wir müssen die Spannung weiter aufrecht halten“, sagte der dreifache Murger Torschütze.
Die Gäste mischten in der seltsamen Partie munter mit. Trainer Fabio Muto attestierte seinen Jungs das reifere Spiel und eine Mehrzahl an Torchancen: „Aber wenn man so viel Aufwand treiben muss, um einen Treffer zu erzielen, wird es natürlich schwer“, betonte der Wittlinger Coach nach der Partie, die keinen Verlierer verdient hatte und am Ende unnötig hitzig wurde: „Aber das ist Abstiegskampf. Ich kann den Murgern nur gratulieren. Sie haben enorm um die Punkte gekämpft.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
„Das Beste wäre es gewesen, den Elfer zu geben und dann wäre Ruhe eingekehrt“, kommentierte Timo Kronenberger die Szene in der Nachspielzeit, als er den durchgebrochenen Alija Kapidzija vom möglichen 5:3 abhielt: „Dass ich nicht vom Platz muss, war Glück.“
Schiedsrichter Zan Gavranovic hatte das Foul vor dem Strafraum geortet, ignorierte allerdings, dass zwischen Kapidzija und Kronenberger nur noch Schlussmann Michele Sabatino stand. „Wenn er pfeift, dann ist das Rot. Eine klare Notbremse“, so Kapidzija nach dem Schlusspfiff: „Unterm Strich aber egal. Es zählen nur die Punkte in diesem komischen Spiel.“
Dass es am Ende „nur“ einen Freistoß gab, den Sabatino um den Pfosten lenkte, und „nur“ Gelb für Kronenberger, ließ den Murger Trainer Giuseppe Stabile sämtliche Contenance verlieren.

Fuchsteufelswild stürmte er auf den Platz, forderte vergeblich „Rot“ – und zwar so lange, bis Gavranovic die Karte doch noch zückte. Der Platzverweis galt nun allerdings Stabile, der sich kaum mehr beruhigen wollte.
Es war der unschöne Höhepunkt einer Partie, die auf beiden Seiten hohe Fehlerquoten aufwies. „Ohne Fehler keine Tore“, brachte es Timo Glattacker auf den Punkt.
Er hatte mit einem blitzsauberen Freistoß über die Mauer ins kurze Eck für das 1:1 gesorgt. Zuvor hatte sich Nico Kunzelmann gegen Richard Geyland ein Foul der Marke „unnötig“ geleistet.
Schon die Murger Führung entsprang einem Fehler im Aufbau. Cihangir Uyar schnappte sich den Fehlpass und steckte den Ball mit viel Präzision in den Lauf von Francesco Lo Presti. Der Murger Stürmer hängte Manuel Pinke im Laufduell ab und ließ Michele Sabatino keine Chance.
Unglückliches Eigentor durch Manuel Pinke
Pinke war dann auch am zweiten Gegentor beteiligt, dieses Mal allerdings höchst unglücklich. Nach einer Ecke verschätzte sich Sabatino, von hinten stürmte Manuele Laisa heran, spielte die Kugel an Pinkes Ferse. Von dort kullerte der Ball knapp über die Linie. Der Rettungsversuch von Lars Wagner kam zu spät.
Trotz der Führung zur Pause legten die Murger die Nervosität nicht ab, kassierten prompt den Ausgleich.
Richard Geyland setzt sich – nach Flanke von Timo Kronenberger – im Kopfballduell gegen den etwas zögerlichen Laisa und den ins Leere fliegenden Elvis Gojak durch und schon stand es 2:2.
Die Freude währte allerdings nur wenige Sekunden. Unmittelbar nach dem Anspiel machte Laisa seinen Patzer wieder gut, spielte auf Cihangir Uyar und der verdiente sich mit dem Querpass auf Lo Presti den zweiten Scorerpunkt in dieser Partie.
Und so ging es munter weiter. Einen Abschlag von Elvis Gojak bekamen die Murger nicht unter Kontrolle, liefen prompt in einen Konter, den Lorik Breca mit dem 3:3 abschloss.
Erst auf das 4:3, mit dem Francesco Lo Presti seinen ersten „Hattrick“ in der Bezirksliga krönte, hatten die Wittlinger keine Antwort mehr.
Nun forderten der holprige Platz, aber nicht zuletzt die immer stärker werdende Hitze ihren Tribut – was sich in den hitzigen Schlussminuten fast zu einem Eklat ausgeweitet hätte.
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