Fußball-Bezirksliga: – In leuchtend weißer und nagelneuer Sportkleidung präsentierte sich der SV Herten seinen Zuschauern und hatte sich gegen das Schlusslicht richtig viel vorgenommen. Dem Sieg bei der SG FC Wehr/Brennet sollte der nächste „Dreier“ auf dem Weg zum Ligaverbleib folgen. Die Heimserie – die letzten vier Spiele wurden bei acht Punkten nicht verloren – sollte zudem ausgebaut werden. Das Vorhaben gelang zwar am Ende mit 4:2, doch ganz so einfach, wie es scheint, war die Sache nicht.
Und der SV Herten, das Hinspiel-0:0 auf dem Nägeleberg noch im Hinterkopf, legte furios los. Mario Rittwag tankte sich durch, überwand Torwart Matthias Kaiser schon nach zwei Minuten zur Führung.
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Zwei Minuten später schlenzte Marco Romano einen Eckball mit viel Effet vors Weilheimer Tor. Ciro Di Feo setzte zum Kopfball an, kam aber zu spät. Es reichte allerdings, um Florian Hiss und Matthias Kaiser zu irritieren. Ohne weiteren Kontakt senkte sich der Ball ins lange Eck – 2:0.
So schien es weiter zu gehen, doch irgendwie stockte der Motor. Nun berappelten sich die Gäste, die einmal mehr mit knappem Personal angereist waren und auf der Bank nur die angeschlagenen Ersatzspieler Michael Emmerich und Philipp Huber sitzen hatten: „Ich musste den gelernten Innenverteidiger Simon Herrmann in den Sturm schicken – ich hatte keine andere Wahl“; so Trainer Felix Müller, der vom Auftritt seiner Elf recht angetan war.
Schließlich ärgerten die Weilheimer den SV Herten einmal mehr. Julian Emmerich schnappte sich einen als Schuss gedachten Ball von David Müller , spielte sich durch und traf zum 1:2. Ein Tor, dass SVH-Sportchef Justin Petretta wurmte: „Da stimmte die Absprache nicht. Einer hat das Abseits aufgehoben.“
Noch ärgerlicher wurde es in der 41. Minute nach einem Foul von Julian Jäger. Schiedsrichter Jürgen Vogelbacher pfiff, zückte Gelb – aber nicht für Jäger, sondern den bereits verwarnten Marco Romano, der erst vor Wochenfrist in Wehr eine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hatte: „Wir haben ihn auf den Irrtum hingewiesen, aber er blieb dabei, dass er Marco als Übeltäter ausgemacht hatte“, so Petretta nach dem zehnten Platzverweis in dieser Saison gegen seine Elf. Die Überzahl hätte den Weilheimern gut in die Karten gespielt, wenn nicht Jens Murawski noch vor der Pause auf 3:1 erhöht hätte.
Doch das Spiel war noch immer nicht gelaufen für die Hausherren. Die Weilheimer blieben aufmüpfig und kamen erneut heran. Julian Emmerich wurde von Julian Jäger im Strafraum zu Fall gebracht, verwandelte den Strafstoß zum 2:3.
Felix Müller mochte beim Schuss nicht hinschauen: „Ich habe schon zu viele Fehlschüsse gesehen.“ Wenig später forderte er erneut einen Strafstoß nach einem Foul an Julian Emmerich: „Da blieb die Pfeife stumm – aber den kann er schon auch geben.“
So fiel eben nicht das 3:3, sondern in der Schlussphase durch den eingewechselten Lucas Eschbach das schön anzuschauende 4:2. Ein Tor, das den SV Herten ins Mittelfeld aufrücken ließ: „Wir haben verdient gewonnen, aber wir taten uns schwer“, gab Justin Petretta offen zu.
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