Fußball-Bezirksliga: – Verrückter geht immer. Es war unglaublich, was für eine spannende und unterhaltsame Partie beide Derby-Konkurrenten den zahlreichen Zuschauern boten. Mit 3:0 lag der FC Wittlingen zur Halbzeit in Führung. Alles schien auf eine entspannte zweite Hälfte hinauszulaufen. Zu dominant war die Elf von Fabio Muto bei einem desolaten VfR Bad Bellingen, als dass noch jemand auch nur einen Pfifferling auf die Hausherren gesetzt hätte.
Aber VfR-Trainer Peter Johann setzte zu Beginn der zweiten Hälfte ein Zeichen. Für Tim Siegin, Samuel Spreter und Leon Dickau brachte er in Laurenz Hiller, Enno Mayer und Jan Linder drei frische Kräfte. „Das war auch ein Weckruf für die Mannschaft, die vor der Pause hat alles vermissen lassen.“, sagte Johann.
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Einem Spieler gefiel die Auswechslung allerdings nicht. Siegin zoffte ob der Auswechslung mit Johann. „So etwas passiert in den Emotionen“, sah Johann zunächst darüber hinweg: „Aber die Sache wird in der kommenden Woche natürlich aufgearbeitet. Da werden wir zusammen reden.“

Ein perfekter Saisonstart schien für die Gäste geebnet. „Wir haben den VfR in der ersten Hälfte praktisch an die Wand gespielt“, schwärmte FCW-Teammanager Nicolai Schwald noch über die „vielleicht stärksten 45 Minuten, die wir je abgeliefert haben.“ Aber man habe zur Pause in der Kabine gewarnt. „Wir wussten, dass der VfR Bad Bellingen in den ersten Minuten nach der Pause nochmals alles in die Waagschale legen wird.“ Und so kam es auch.
Adrian Mouttets Traumtor nach 57 Minuten zum 1:3 sollte die Wende einleiten. Der FC Wittlingen kam immer mehr in die Bredouille. „Wir haben praktisch das Fußballspielen eingestellt“, sah Schwald das Unheil auf seine Mannschaft zukommen. Man habe „einfach nur noch die Bälle weggeschlagen.“
Der VfR Bad Bellingen entfachte immer mehr Druck: „Wir sind mit Vollgas und viel Herz aus der Kabine gekommen“, sagte Johann: „Das 1:3 war unser Dosenöffner.“ Angetrieben von Tim Schillinger und Hiller drehte der VfR ab der 78. Minute mit dem 2:3 (Tim Schillinger) die Partie.
Die Wittlinger Abwehr löste sich praktisch in Luft auf. Hiller (86.) und Schillinger (87.) per Doppelschlag und Jakob Hugenschmidt (90.) mit dem 5:3 lösten auf Seiten der Gastgeber unbeschreiblichen Jubel aus.
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