Fußball-Bezirksliga Sicher hat sich Trainer Urs Keser in der Winterpause das eine oder andere Mal kurz in den Arm gekniffen – vor allem beim Blick auf die aktuelle Tabelle. Das Zahlenwerk weist seine SG FC Wehr/Brennet nun seit über drei Monaten auf dem zweiten Platz aus. Eine Entwicklung, die den 45-Jährigen zwar mit Stolz erfüllt, ihn aber auch nicht zum Überschwang verleitet: „Vor einem Jahr unterhielten wir uns über einen drohenden Abstieg.“

Das könnte Sie auch interessieren

Binnen zwölf Monaten hat sich die Ausgangslage zur Rückrunde um 180 Grad gedreht: „Die Vorbereitung lief gut. Der Kader ist fit und gesund, zeigte gute Ansätze“, zieht Keser vor dem Nachholspiel beim TuS Stetten ein zufriedenes Fazit. Und das trotz des Dämpfers, den seine Jungs vor Fasnacht bei Landesligist SV 08 Laufenburg kassierten: „Der kam zur richtigen Zeit, hätte mit 0:9 aber nicht so deftig ausfallen müssen. Wir haben erlebt, welches Kaliber die Laufenburger sind.“ Das Spiel sei abgehakt. Nun gelte es, vielleicht an die Serie vom Herbst anzuknüpfen. Sieben Spiele in Folge hatte die Elf gewonnen, sich so in die erste Verfolgerposition von Spitzenreiter FC Wittlingen katapultiert.

So sehen wir das

Über Aufstieg oder Relegation zur Landesliga zum Abschluss der 2020 formierten Spielgemeinschaft des FC Wehr mit der Spvgg. Brennet-Öflingen macht sich Keser keine Gedanken: „Ich bin froh, dass wir völlig ohne Druck in die Rückrunde gehen können. Das war vor einem Jahr noch ganz anders“, hat Keser noch nicht vergessen, dass erst im vorletzten Spiel – mit 1:0 beim FC Schönau – der Ligaverbleib eingetütet war.

Pokal-Viertelfinale beim FC Wittlingen

„In den ersten Spielen nach der Winterpause wird sich zeigen, ob die Serie nur eine Hochphase war, oder ob wir wirklich auf diesem Niveau weitermachen können.“ Die Qualität sei in der personell unveränderten Mannschaft durchaus vorhanden: „Bringen wir Stabilität ins Team, können wir diese Qualität auch dauerhaft auf dem Platz abrufen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Unabhängig vom Liga-Geschehen hat die Keser-Elf ein zweites Eisen im Feuer. Im Bezirkspokal will der amtierende Titelträger übers Viertelfinale hinaus kommen, obwohl es am Ostermontag zum Bezirksliga-Spitzenreiter FC Wittlingen geht. „Warum sollen wir dort nicht bestehen. Schon im vergangenen Jahr haben wir uns gegen namhafte Konkurrenten behauptet“, so Keser.

Termine der Rückrunde

Der maximale Erfolg hätte für das künftig wieder als FC Wehr firmierende Team auch den Vorteil, dass die Nachwuchskräfte bei der Stange bleiben: „Schon jetzt im Winter steht bei den viel umworbenen Jungs das Telefon nicht still“, kritisiert Keser das Anbaggern seiner jungen Spieler.

Umworben: Bei Talenten wie Marco Hanser von der SG FC Wehr/Brennet stand an manchen Tagen das Telefon nicht mehr still.
Umworben: Bei Talenten wie Marco Hanser von der SG FC Wehr/Brennet stand an manchen Tagen das Telefon nicht mehr still. | Bild: SK

Die sollen eigentlich das Fundament für eine rosige sportliche Zukunft im Wehratal bilden: „Natürlich fühlen sie sich geehrt, aber auf Dauer nervt es einfach. Ein Aufstieg würde sie vielleicht veranlassen, bei uns ihr Glück zu versuchen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Ob mit oder ohne Urs Keser, lässt der Trainer offen: „Seit 2017 bin ich hier tätig. Erst drei Jahre in Brennet und jetzt das fünfte Jahr bei der SG“, deutet er an, dass er sich durchaus eine Pause vorstellen kann: „Andererseits wäre es im Fall des optimalen Erfolgs reizvoll, die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten.“