Fußball-Bezirksliga: Mit der Partie FC Bräunlingen gegen die DJK Donaueschingen II beginnt am Freitag die neue Bezirksliga-Saison. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten hoffen alle Trainer, Betreuer, Spieler und Zuschauer, dass die Liga diesmal den 34. Spieltag am 11. Juni 2022 erreicht. Ganz oben an der Tabellenspitze zeichnet sich nach ersten Umfragen ein möglicher Dreikampf zwischen Königsfeld, Pfaffenweiler und Bräunlingen ab.
Großer Konkurrenzkampf
Als Tabellenführer schloss der FC Königsfeld die zuletzt abgebrochene Saison ab. „Unser Anspruch ist es weiterhin, so weit oben wie möglich mitzuspielen. Ich rechne mit einer sehr ausgeglichenen Liga, in der auch Tennenbronn, Geisingen und Bonndorf die Qualität haben, um die Favoriten zu ärgern“, sagt Trainer Patrick Fossé. Er ist weitgehend mit der Vorbereitung zufrieden und lobt die Kameradschaft und Konkurrenzkampf innerhalb des Königsfelder Kaders. „Bei uns hat keiner seinen Platz sicher. Das treibt uns an. Wir haben gute Ergebnisse in der Vorbereitung erzielt, sind in der Breite gut aufgestellt und gehen rundum gut vorbereitet in die Runde.“ Bezüglich eines möglichen Aufstiegs sagt Fossé: „Wir wollen, aber wir müssen nicht.“
Achtungserfolge im Pokal
Mit starken Auftritten sorgte der FC Pfaffenweiler im südbadischen Pokal für Ausrufezeichen. Nun will die Elf um Trainer Patrick Anders den Lauf auch mit in die Punktspiele nehmen. „Wenn wir als ein Mitfavorit für den Titel gehandelt werden, hören wir uns das gerne an. Wir wollen selbstbewusst auftreten und uns nicht verstecken“, sagt Anders, der in seine fünfte Saison als Trainer in Pfaffenweiler geht. Mit Abwehrspieler Leon Trindade Aguiar und Mittelfeldakteur Mike Tritschler (beide DJK Donaueschingen) kamen zwei Zugänge. Basis für eine erfolgreiche Saison soll die starke Defensivarbeit sein. Im Schnitt schlug es zuletzt nur alle 135 Minuten im eigenen Kasten ein. Auch offensiv sah das Spiel zuletzt gut aus. Weitere Varianten und Spielsysteme wurden einstudiert.
Entwicklung schreitet voran
Mit dem Sieg im Bezirkspokal und zwei erfolgreichen Auftritten im südbadischen Pokal setzte der FC Bräunlingen in diesem Sommer bereits Akzente. Das Trainergespann Andreas Holdermann und Tevfik Ceylan sieht für die eigene Elf gute Chancen im Kampf um die Meisterschaft. „Wir sind mit der Entwicklung in der Mannschaft sehr zufrieden. Eine Platzierung unter den fünf besten Mannschaften ist unser Anspruch, wobei wir auch gerne etwas weiter nach oben möchten“, sagt Ceylan. Er sah die Akteure zuletzt in einem guten Zustand. „Aktuell passt es bei uns von hinten bis vorne.“ Mit Raphael Schorpp (DJK Donaueschingen) wurde ein interessanter Zugang gewonnen. Alle Leistungsträger blieben erhalten. „Wir müssen auf unsere Stärken vertrauen. Dann ist für uns sicher einiges möglich“, ergänzt Ceylan.
Viele Systeme einstudiert
Nicht selten wird der TuS Bonndorf nach den drei Top-Teams als Geheimfavorit bezeichnet. Trainer Björn Schlageter hält den Ball jedoch flach. „Wir wollen uns nicht verstecken und haben intern unsere Ziele. Dennoch sind uns Mannschaften wie Königsfeld, Pfaffenweiler oder Bräunlingen voraus.“ Mit Florian Isele kehrte ein Spieler vom FC Löffingen zurück, der in die Kategorie Führungsspieler einzuordnen ist. Der Trainer möchte die Spielsysteme variieren, um flexibel aufzuspielen. „Stur in einem System zu bleiben ist kein Erfolgsrezept“, verdeutlicht Schlageter. Defensiv steht der TuS gut und vorne sollen Spieler wie Adolf Scherer, Lars Baumgärtner, Niklas Bernhart und auch Isele für Durchschlagskraft und Treffer sorgen.
Hoffnung liegt auf Rückkehrer
Wie Bonndorf wird auch dem SV Geisingen eine gute Saison zugetraut. „Wir sind sehr breit aufgestellt und können an guten Tagen jeden Konkurrenten in der Liga bezwingen. Wir wollen die Favoriten ärgern“, sagt Trainer Stefan Pröhl. Er hat in seiner Mannschaft viel Erfahrung und weiß, was seine Akteure sportlich draufhaben. „Für uns wird viel von einem erfolgreichen Saisoneinstieg abhängen“, ergänzt Pröhl. Er ist nun bereits die dritte Saison in Geisingen. Mit Antonio Zubcic (FC 08 Villingen II) und Lukas Öhler (RW Salem) kamen zwei Leistungsträger zurück. Im Angriff soll Torjäger Luca Arceri für die Erfolgserlebnisse sorgen. Hoffnungen ruhen zudem auf seinem Partner Fabian Federle. „Ein Platz im oberen Drittel ist unser klares Ziel“, fügt Pröhl an.
Neuer Torhüter wird aufgebaut
Eine „etwas komplizierte Vorbereitung“ bilanziert Sebastian von Au, Trainer des FV Tennenbronn. So mussten aufgrund von Verletzungen oft Abstriche am Trainingsprogramm gemacht werden. Dennoch ist sich von Au sicher, „dass wir im oberen Tabellenmittelfeld mitspielen können“. Er erwartet eine sehr ausgeglichene Liga mit vielen spannenden Spielen sowie oben wie unten in der Tabelle sehr späte Entscheidungen. Wie in den vergangenen Jahren setzen die Tennenbronner wieder auf ihre gute Nachwuchsarbeit. Mit Tobias Haas kommt jetzt ein junger Schlussmann hinzu, der in Tennenbronn viel Vertrauen besitzt. Da sich sonst am Mannschaftskader wenig änderte, setzt von Au auf ein eingespieltes Team.
Einstellig ist das Ziel
Mit sechs Siegen und sechs Niederlagen war der SV Obereschach in der zuletzt abgebrochenen Saison auf einem guten Weg in Richtung Tabellenmittelfeld. „Genau da wollen wir auch diesmal hin. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre gut“, sagt Trainer René Riegger. Mit Oliver Timar kam ein weiterer talentierter Spieler hinzu. „Wir haben ein Durchschnittsalter von 21, 22 Jahren. Den Weg, mit jungen Spielern zu arbeiten, verfolgen wir konsequent, denn wir wollen für die nächsten Jahre wieder etwas aufbauen“, ergänzt Riegger. Er sieht seine Mannschaft nach der Vorbereitung auf einem guten Weg. Die Trainingsbeteiligung war laut Riegger zuletzt gut, sodass die Übungseinheiten intensiv genutzt wurden, um in allen Mannschaftsteilen zuzulegen.
Holik ist zuversichtlich
Die SG Dauchingen/Weilersbach startet mit einem weitgehend unveränderten Kader in die neue Saison. Aus Donaueschingen kam Mike Köhler zurück. Zudem gab Trainer Jörg Holik in der Vorbereitung einigen Spielern aus der Jugendabteilung eine Chance, sich zu zeigen. „Unsere Vorbereitung war zufriedenstellend. Wir haben uns einiges erarbeitet“, sagt Holik. Er hält einen guten Mittelfeldplatz, im besten Fall im einstelligen Bereich, für machbar. Offensiv scheint die Mannschaft gut aufgestellt zu sein. Die Zahl der Gegentreffer muss hingegen reduziert werden. Auch darauf achtete Holik in der Vorbereitung.
Junge Spieler rücken nach
Der SV Hölzlebruck präsentierte sich zuletzt als stabiles Bezirksliga-Team mit einstelligen Mittelfeldplatzierungen. Die meisten Spieler haben die eigene Jugendabteilung durchlaufen. Die weitere Entwicklung und nicht in erster Linie eine vorgegebene Saisonplatzierung steht im Mittelpunkt. Trainer Tobias Urban, der in seine vierte Spielzeit geht, sagt: „Wir fixieren unser Saisonziel nicht an einer festen Platzierung. Erfolgreiche Spiele und die Weiterentwicklung der Mannschaft stehen im Vordergrund.“ Er sieht viel Entwicklungspotenzial. „Es gibt keinerlei Verschleißerscheinungen und die Arbeit mit den Spielern macht Spaß.“ Mit Felix Schübel, Matti Kreuz, Lorenz Wirbser und Robin Liebmann wurden wieder junge Spieler aufgenommen.
Lernprozess setzt sich fort
Mit elf Punkten aus zehn Spielen legte der vorjährige Aufsteiger FV Möhringen bis zum Saisonabbruch einen ordentlichen Saisonstart hin. Daran will die Elf von Trainer Heinz Jäger schnell anknüpfen. „Unser Ziel soll neben dem Klassenerhalt sein, das weiterhin junge Team zu entwickeln“, sagt Jäger, der nun bereits die vierte Saison in Möhringen auf der Bank sitzt. Mit dem Ex-Geisinger und Ex-Villinger Marijan Tucakovic wurde viel Erfahrung gewonnen. Tucakovic soll die jungen Akteure führen. Loris Barroi (SC 04 Tuttlingen) soll defensiv mehr Stabilität in die Aktionen bringen.
Keine Illusionen
Nach dem Wiederaufstieg 2019 war es dem SV Aasen nicht vergönnt, zwei Spielzeiten komplett zu absolvieren. Für die neue Saison hat daher das Ziel Klassenerhalt Priorität. „Möglicherweise wird die halbe Liga um den Klassenerhalt spielen. Wir zählen auch dazu“, gibt sich Trainer Axel Schweizer keinen Illusionen hin. Immerhin sorgten die Aasener bisher im südbadischen Pokalwettbewerb für Aufsehen, indem sie die beiden Landesligisten aus Löffingen und Gutmadingen eliminierten. Mit dem Offensivakteur Fabian Müller (DJK Donaueschingen) und dem eher defensiv einsetzbaren Luis Stolz (eigene Jugend) hat Aasen zwei Zugänge gewonnen. Getestet wurden zuletzt vermehrt taktische Abläufe. „Wir bevorzugen ein Spielsystem, bei dem sich die Akteure auf ihren Positionen wohlfühlen und ihre besten Leistungen abrufen. Natürlich beinhaltet das auch, flexibel aufzutreten“, ergänzt Schweizer.
Blick geht nach oben
Mit rund 20 Spielern ist die DJK Villingen in die Saisonvorbereitung gestartet. In den Testspielen gelangen gegen den FV Rottweil (3:1) oder beim SV Immendingen (4:0) achtbare Ergebnisse. „Wir haben uns offensiv gut verstärkt und auch defensiv stehen wir stabiler. Dennoch ist bei uns in allen Bereichen noch Luft nach oben“, sagt Trainer Adrian Schade. Mit den Neuzugängen Kevin Kärcher (FC Schonach) und Halil Gümüscay (FSV Schwenningen) haben die Verantwortlichen der DJK vor allem auf die Sturmflaute der vergangenen Jahre reagiert. „Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt, haben eine gute Mischung aus jungen sowie erfahrenen Akteuren“, ergänzt der Trainer. Schade arbeitete zuletzt an der Spritzigkeit und am Umschaltverhalten. Eine Platzierung auf den Rängen sechs bis zehn ist das Saisonziel, bevor es perspektivisch wieder weiter nach oben gehen soll.
Neuer, alter Trainer
Der SV Grafenhausen geht mit dem neuen Trainer Giuseppe Pavano in die Saison. Er beerbte Nils Boll und kennt die Abläufe aus seiner Zeit als Spielertrainer in Grafenhausen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, der wir Zeit zur Entwicklung geben wollen. Ich möchte die Arbeit von Nils Boll fortsetzen“, so Pavano, der zuletzt beim A-Kreisligisten SV Nöggenschwiel am Hochrhein aktiv war. Klares Ziel ist der Klassenerhalt. „Wir müssen vier, fünf Teams hinter uns lassen. Es wird nicht einfach, aber es ist machbar.“ Zu den erfahrenen Spielern gehören die Torjäger Florian Haselbacher und Martin Kech.
Ausbildung steht im Vordergrund
Eine Platzierung auf den Rängen acht bis zehn strebt Nasser Alassani, Trainer der DJK Donaueschingen II, mit seiner Mannschaft an. Wieder einmal wurden vielen Nachwuchsspieler integriert. Sie sollen wie andere Akteure im besten Fall an das Verbandsligateam herangeführt werden. Mit Stefan Heitzmann wurde ein langjähriger Spieler als Co-Trainer verpflichtet. In der jungen Elf sollen wenige erfahrene Spieler Rückhalt geben. Dazu zählt Andrei Szabo. Die eigenen Stärken sieht Alassani im Offensivspiel. Neben Spielern aus dem eigenen Nachwuchs kam Bubacar Ceesay (Wolterdingen) hinzu. Auf der anderen Seite haben einige Akteure die Allmendshofener verlassen. So Müller (Aasen), Aguiar (Pfaffenweiler) oder Köhler (Dauchingen/Weilersbach).
Stammspieler wieder zurück
Mit vier gefühlten Neuzugängen will der FC Hochemmingen eine deutlich bessere Runde als zuletzt spielen. Mit Sascha und Pascal Heinig, Julian Künstler sowie Efstratios-Michail Chatziioannidis sind vier langzeitverletzte Spieler zurück. „Ihr Ausfall war zuletzt nicht zu kompensieren. Mit dem Quartett werden wir deutlich stärker sein“, ist sich Trainer Mario Maus sicher. Zudem kam Sebastian Fischer aus Überauchen zurück und Schlussmann Mamadou Faye aus Geisingen. „Die Vorbereitung verlief ordentlich. Ich habe ein gutes Gefühl für den Saisonstart. Wichtig dabei ist mir, dass wir wieder mehr zusammenhalten, die Trainingsbeteiligung gut ist und wir einen ordentlichen Fitnessstand haben“, ergänzt der Coach. Zuletzt sei das, auch wegen der Misserfolge, nicht immer so gewesen. „Grundsätzlich habe auch ich Fehler gemacht. Wenn wir alle die richtigen Lehren ziehen, werden wir deutlich besser abschneiden“, fügt Maus an.
Unveränderter Kader
Als gefühlter Aufsteiger startete der SV Rietheim in die neue Saison. Vor einem Jahr erhielt der damalige Spitzenreiter der Kreisliga A in der abgebrochenen Saison das Startrecht in der Bezirksliga. Einer der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte. Im Bezirksoberhaus sorgten die Rietheimer für gleich zwei dicke Ausrufezeichen. Beim 3:0-Sieg in Möhringen und noch viel mehr mit dem 2:1-Erfolg beim FC Königsfeld. Zusammen mit zwei weiteren Punkteteilungen reichte das nach elf Spielen jedoch nur zum vorletzten Platz. „Wir werden mit viel Demut in die neue Saison gehen. Erneut zählt für uns nur der Klassenerhalt“, sagt Spielertrainer Markus Knackmuß. In der Wechselpause gelang es den Rietheimern nicht, Verstärkungen für die erste Mannschaft zu gewinnen. Möglicherweise werden die Rietheimer in der Winterpause personell nachlegen. Einen Vorteil hat die Knackmuß-Elf: Sie ist eingespielt, kennt die Laufwege und Spielsysteme.
Wenig personelle Alternativen
Die SG Riedböhringen/Fützen schloss die zuletzt abgebrochene Saison auf dem letzten Tabellenplatz ab. Mit Zeljko Cosic hat jetzt ein neuer Trainer übernommen, der mit der SG den Klassenerhalt anstrebt. „Wir haben mit Fabian Bodenseh einen wichtigen Spieler verloren. Auch Nico Meister fehlt bisher. Der Kader ist eher kleiner geworden und verdeutlicht, wie schwer es werden wird, unsere Ziele zu erreichen“, betont Cosic. Er jedoch werde kämpferisch vorangehen. „Wir müssen unsere Defensive stabilisieren, nach vorne sind wir immer für Tore gut“, fügt Cosic an. Aus dem eigenen Nachwuchs wurden Laurin Föhrenbacher, Nils Widmann und Simon Brodhag in den Kader aufgenommen. Weiter an Bord ist Torjäger Philipp Gleichauf.
Die Meisterschaftstipps
Die Trainer der Bezirksliga Schwarzwald tippen ihre Titelfavoriten:
Patrick Fossé (Königsfeld): Pfaffenweiler, Bräunlingen
Patrick Anders (Pfaffenweiler): Bräunlingen, Königsfeld
Tevfik Ceylan (Bräunlingen): Königsfeld, Pfaffenweiler
Björn Schlageter (Bonndorf): Königsfeld, Pfaffenweiler, Bräunlingen
Stefan Pröhl (Geisingen): Pfaffenweiler, Königsfeld, Bräunlingen
Sebastian von Au (Tennenbronn): Königsfeld, Pfaffenweiler, Bräunlingen
René Riegger (Obereschach): Königsfeld, Bräunlingen, Pfaffenweiler
Jörg Holik (Dauchingen): Königsfeld, Pfaffenweiler, Bräunlingen
Tobias Urban (Hölzlebruck): Bräunlingen, Königsfeld, Pfaffenweiler
Heinz Jäger (Möhringen): Königsfeld, Bräunlingen
Axel Schweizer (Aasen): Königsfeld, Pfaffenweiler, Bräunlingen
Adrian Schade (Villingen): Pfaffenweiler, Königsfeld
Giuseppe Pavano (Grafenhausen): Pfaffenweiler, Königsfeld, Bräunlingen
Nasser Alassani (Donaueschingen): Bräunlingen, Pfaffenweiler, Königsfeld und eventuell Bonndorf
Mario Maus (Hochemmingen): Bräunlingen, Pfaffenweiler, Königsfeld
Markus Knackmuß (Rietheim): Königsfeld, Pfaffenweiler, Bräunlingen
Zeljko Cosic (Riedböhringen): Königsfeld, Pfaffenweiler, Bräunlingen