Nach 82 Minuten war die Partie gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf II für Sven Kindrat gelaufen. 3:0 führte der SV Markelfingen zu diesem Zeitpunkt, alle drei Tore hatte der Mittelstürmer selbst erzielt (11./37./65.). Besser kann ein Samstagnachmittag eigentlich kaum laufen, entsprechend viel Applaus gab es von den Zuschauern bei seiner Auswechslung. „Es freut mich natürlich, dass ich der Mannschaft in so einem wichtigen Spiel mit meinen Treffern helfen konnte“, sagte der 28-jährige Radolfzeller wenig später, als Schiedsrichter Roland Weiß die Partie abgepfiffen hatte.

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Der Erfolg gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf II, die immerhin einige Kicker mit Landesliga-Erfahrung dabei hatte, zeichnete sich ab der 11. Minute ab, als Kindrat zunächst von einem individuellen Fehler der Gäste profitierte. „Den zweiten Treffer haben mir meine Mitspieler perfekt aufgelegt, da musste ich nur noch den Fuß hinhalten“, sagte der E-Commerce-Kaufmann.

1, 2, 3 – mit einem Dreierpack hat Mittelstürmer Sven Kindrat die SG Dettingen-Dingelsdorf II beim 3:0 abgefertigt.
1, 2, 3 – mit einem Dreierpack hat Mittelstürmer Sven Kindrat die SG Dettingen-Dingelsdorf II beim 3:0 abgefertigt. | Bild: Salzmann, Dirk

„Und beim dritten hatte ich Glück, den habe ich irgendwie reingemogelt.“ Seit den Bambini-Tagen spielt Kindrat beim SV Markelfingen. Wenn er trifft, dann meist mit dem rechten Fuß, denn „der linke ist bei mir eigentlich nur zum Stehen da“.

Das 1:0 durch Kindrat (leider ohne Ton) Video: Salzmann, Dirk
Das 2:0 durch Kindrat (leider ohne Ton) Video: Salzmann, Dirk

Weitere Treffer blieben nach seiner Auswechslung aus, sodass Markelfingens Trainer Gino Radice nach dem 2:0-Erfolg vergangene Woche beim Schlusslicht FC Öhingen-Gaienhofen II nun endlich auch die ersten Punkte auf eigenem Platz in dieser Saison mit seinen Spielern feiern konnte.

„Wir sind nicht so schlecht, wie es der Tabellenplatz vermuten lässt“, sagte der Coach, der vor der Saison einen Neuaufbau hatte einleiten müssen. „Acht Spieler hatten den Verein verlassen, einige aus Altersgründen, andere weil sie Vater wurden und daher kürzertreten wollten, andere wegen Verletzungen – das Übliche eben“, erinnert Radice an die schlechte Ausgangsposition vor dem Rundenbeginn für den Tabellenfünften der vergangenen Spielzeit.

Gino Radice will sich mit dem Klassenerhalt verabschieden. Im Sommer verlässt der Trainer den SV Markelfingen, der in diesem Jahr sein ...
Gino Radice will sich mit dem Klassenerhalt verabschieden. Im Sommer verlässt der Trainer den SV Markelfingen, der in diesem Jahr sein 100-jähiges Bestehen feiert. | Bild: Salzmann, Dirk
Markelfingens Keeper Marius Blum klärt spektakulär Video: Salzmann, Dirk
Kindrat fast mit einem weiteren Treffer Video: Salzmann, Dirk

Inzwischen hätten sich seine Spieler gefunden, in der Rückrunde läuft vieles besser als noch vor dem Jahreswechsel. „Wir haben meistens nur 12 oder 13 Spieler, die Trainingsbeteiligung könnte auch besser sein. Aber einige aus der A-Jugend helfen aus und insgesamt ist die Qualität schon da“, weiß Radice, der nach drei Jahren in Markelfingen am Saisonende aufhören wird.

Dass er sich mit dem Klassenerhalt verabschieden will, versteht sich von selbst – zumal der SVM in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. „Wir haben gegen den Türkischen SV Konstanz und gegen Böhringen schon gut gespielt, haben da aber die Tore nicht gemacht. Heute lief es anders. So einfach ist Fußball letztendlich.“

Sven Kindrat erzielt das 3:0 Video: Salzmann, Dirk

Entsprechend groß war die Erleichterung nach dem Erfolg im Kellerduell, wodurch die Platzherren an den Gästen vorbeizogen und zumindest vorerst die Abstiegsplätze verlassen haben. „Wenn wir als Mannschaft zusammenhalten, bin ich optimistisch“, schätzt Kindrat die Ausgangsposition für die nächsten Aufgaben ein.

Weiter geht es kommendes Wochenende mit dem Duell beim TV Konstanz. „Eine Top-Elf“, weiß Radice. „Aber wir sollten jetzt einiges an Selbstvertrauen dazugewonnen haben.“ Und wenn dann der Mittelstürmer wieder trifft, sieht es ganz gut aus für die geplanten Festivitäten im Sommer.