FC Radolfzell – Türk. SV Singen (Samstag, 6. August, 14 Uhr). – Vor wenigen Woche spielte der FC Radolfzell noch zwei Klassen höher als die Gäste im ersten Saisonspiel. Absteiger gegen Aufsteiger heißt es nun also im Mettnaustadion. In diesem Fall sind die Rollen allerdings alles andere als klar verteilt. „Ich schätze die Singener sehr, sehr stark ein“, sagt der Radolfzeller Präsident Oliver Preiser.

Der Verbandsliga-Absteiger FC Radolfzell wird mit seinem neuen Spielertrainer Oliver Sorg hoch gehandelt. Von einer Favoritenrolle möchte der Ex-Nationalspieler jedoch nichts wissen, ihm gehe es – ganz im Stile seines Ex-Clubs, dem SC Freiburg – um die Entwicklung talentierter Spieler. „Der TSV hat sich extrem verstärkt und wir setzen auf unseren Nachwuchs“, sagt FC-Präsident Preiser, „daher wird große Erfahrung aus Singen auf viele junge Wilde aus Radolfzell treffen.“

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Horcht man sich bei den anderen Landesligatrainern um, so wird beiden Mannschaften ein Mitmischen im oberen Drittel zugetraut. Allerdings: Der 7:0-Sieg der Mettnauer im SBFV-Pokal gegen den Ligarivalen SV Denkingen ließ aufhorchen. Es könnte ja doch etwas dran sein an der Radolfzeller Rolle als Titelanwärter. Preiser will diesen Erfolg aber nicht überbewerten. „An diesem Tag ist uns alles perfekt reingelaufen“, sagt er. Auf der anderen Seite sei bei der folgenden 0:6-Niederlage gegen den Oberligisten FC 08 Villingen „alles in die Hose gegangen“.

Die Stimmung in der jungen Mannschaft, der neben Yannic Schädler (Kreuzbandriss) seit dem Villingen-Spiel auch Stefan Haselwander mit Verdacht auf Bänderriss fehlt und die sich voll auf die Liga konzentrieren soll, sei „extrem gut“. Überhaupt, so Oliver Preiser, stehe auf der Mettnau der Spaß im Vordergrund. „Die Jungs haben nullkommanull Druck“, sagt der Präsident.

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Auch beim Liganeuling aus Singen will man von einer Rolle im weiteren Favoritenkreis nichts wissen. Der Landesliga-Neuling hat zwar mit Marcel Simsek und Neuzugang Volkan Bak Offensivkräfte, die mit Oberligaerfahrung aufwarten können, aber es gäbe auch eine ganze Reihe von Spielern in seinen Reihen, so TSV-Coach Fabian Wilhelmsen, die bisher über die Bezirksliga nicht hinausgekommen waren. Wie wohl fast allen Landesligatrainern steht auch ihm urlaubsbedingt noch nicht der komplette Kader zur Verfügung, doch die Breite stimmt ihn zuversichtlich, dass sich seine Mannschaft in der Landesliga etablieren kann.

Über die „Eingewöhnungsphase“ urteilt der Trainer des Neulings: „Das ist ein ordentliches Brett!“ Denn die Singener treffen in der Anfangsphase auf die beiden Verbandsligaabsteiger und die Teams, die zuletzt ganz vorne zu finden waren. Aber Wilhelmsen betont: „Wir nehmen es eben so, wie es kommt!“ Und er ergänzt: „So erhalten wir gleich eine echte Standortbestimmung.“

Da dieses Match schon weit vor allen anderen Partien um 14 Uhr angepfiffen wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass im Mettnaustadion der erste Treffer der Landesligasaison 2022/23 fällt.