Fußball-Landesliga: Einen Spieltag vor Abschluss der Vorrunde hat der FC Singen zum zweiten Mal in der Saison die Tabellenführung erobert. Allerdings hat der Tabellendritte FC Überlingen bei einem Punkt Rückstand eine Partie weniger absolviert. Von den sieben Schwarzwälder Landesligisten dürften bisher nur der FC Neustadt und der FC Gutmadingen zufrieden sein. Beide werden mit einer guten Mittelfeldplatzierung die erste Saisonhälfte beenden und holten am Wochenende jeweils drei Punkte. Um einen Zähler stockte der FC Schonach das Punktekonto auf.
Der FC Neustadt hat nach dem 3:0-Erfolg in Bad Dürrheim bereits 25 Punkte auf dem Konto und Platz fünf erobert. „Unsere Mannschaft hat sich ein dickes Kompliment verdient. Wir haben uns perfekt an unsere Marschroute gehalten. Das schnelle 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagt Co-Trainer Ranil Werrakkody. Seine Elf habe über 90 Minuten kompromisslos verteidigt und bis auf den Freistoß der Bad Dürrheimer frühzeitig alle gefährlichen Aktionen abgewehrt. Gefreut hat sich Werrakkody, dass sich Thomas Fischer mit zwei Treffern für sein Spiel belohnt habe. „Ich will jedoch keinen Spieler herausheben. Wir haben mannschaftlich einen sehr guten Auftritt gezeigt“, ergänzt Werrakkody.
Enrique Blanco, Trainer des FC Bad Dürrheim, sah gegen Neustadt „über 90 Minuten ein ausgeglichenes Spiel“ ohne hochkarätige Chancen auf beiden Seiten. Letztlich sei Neustadt die clevere Mannschaft gewesen, die dreimal traf. Den frühen 0:1-Rückstand habe seine Elf gut weggesteckt und danach selbst Akzente gesetzt. Doch wie so oft in den Partien davor ließen die Kurstädter zu viele eigene Chancen aus. 16 Treffer in 15 Spielen sind eine magere Quote. Zweimal müssen die Kurstädter vor der Winterpause noch spielen. Blanco verspricht Vollgas-Fußball seiner Elf. Danach gelte es, personell noch etwas zu tun. „Wir werden Gespräche führen und uns neu orientieren. Es ändert sich jedoch nichts daran, dass wir weiterhin auf junge Spieler setzen, so wie es unserer Philosophie entspricht.“
Als richtungweisende Partie hatte Steffen Breinlinger, Trainer des FC Gutmadingen, die Partie gegen Marbach ausgerufen. Mit dem 4:0-Heimsieg zeigte seine Elf, dass das Tabellenmittelfeld ein lohnendes Ziel ist. „Wir sind von Anfang an sehr gut ins Spiel hereingekommen und haben eine klasse Partie gezeigt. Ein Kompliment an meine Mannschaft. Es war bewundernswert, wie konsequent wir unser Ziel verfolgt und umgesetzt haben“, lobt Breinlinger. Auch die zeitige Verletzung von Manuel Huber (Stauchung) habe nicht zu einem Bruch geführt. „Aktuell kann ich eine Vielzahl von Spielern bringen, ohne einen Leistungsabfall befürchten zu müssen. Wir sind sehr breit aufgestellt“, freut sich Breinlinger. So war es auch bei Nicolai Haves, der nur drei Minuten auf dem Platz stand und zum 3:0 traf. „Exakt die gleiche Situation wie beim finalen Bezirksliga-Spiel 2019 gegen Marbach. Ein Eckball, und er köpft ihn rein“, freut sich Breinlinger.
Auch im achten Auswärtsspiel blieb der FV Marbach ohne den ersten Punkt und somit weiterhin ein gern gesehener Gast. „Wir haben die Anfangsphase völlig verschlafen und waren mit dem 0:1 noch gut bedient. Später waren wir zwischenzeitlich auf Augenhöhe, doch der Elfmeter hat uns erneut zurückgeworfen“, resümiert FVM-Trainer Michael Schnee. Dieser Strafstoß zum 0:2 in Minute 43 sei zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt gekommen. Für Schnee ist das 0:4 ein weiterer Rückschlag, denn die Marbacher hatten sich in Gutmadingen einiges vorgenommen. Doch es gelang kein Punkt und auch kein Treffer. Da alle anderen Kellerkinder in der Liga auch nicht gewonnen haben, hat sich an der Gesamtsituation für Marbach nichts verändert.
Der FC Furtwangen zeigte gegen den neuen Tabellenführer FC Singen am Samstag ein tolles Spiel, ging jedoch mit einer 1:3-Niederlage vom eigenen Platz. „Die Entwicklung in der Mannschaft ist sichtbar und stimmt mich zuversichtlich, dass wir uns noch aus dem Tabellenkeller herauskämpfen werden. Die Mannschaft hat alles versucht, doch wieder waren es individuelle Fehler, die zu den Gegentoren führten“, bilanziert Trainer Franco De Rosa. Ihn freute die 1:0-Führung, zumal seine Elf davor und danach weitere gute Möglichkeiten hatte. „Wir müssen mit einem 2:0- oder 3:0-Vorsprung in die Pause gehen. Die Chancen dazu waren da“, so de Rosa. Der Coach stellte gegen Ende der Partie auf eine Dreier-Abwehrkette um, was jedoch nicht mehr zu einem eigenen Treffer führte, mit dem die Partie noch mal spannend geworden wäre.
Viel Lob verteilte nach dem 2:2 gegen den FV Walbertsweiler Martin Hettich, Trainer des FC Schonach, an seine Protagonisten. „Die Leistung der Mannschaft war überragend“, so Hettich, der einmal mehr auf wichtige Akteure wie Yannick Kienzler, Gildas Asongwe oder Markus Dold verzichten musste. Dafür schenkte er mit Max Dannecker sowie Dominik Wölfe zwei Spielern sein Vertrauen, die zum Kader der zweiten Schonacher Mannschaft gehören – und wurde nicht enttäuscht. Schonach schnupperte sogar am Sieg, doch in der Schlussphase, als bei den Schwarzwäldern die Kräfte nachließen, glichen die Gäste aus. „Mit dem Punkt kann ich leben“, ergänzt Hettich. Über 90 Minuten blieb Ezer Browne auf der Bank und wird auch nicht mehr zum Einsatz kommen. „Ezer muss in dieser Woche zurück nach Amerika. Daher habe ich ohne ihn das Spiel geplant“, so Hettich.
Nach nur einer Halbzeit endete am Samstag die Partie des FC Löffingen gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf. Dann zog Nebel auf und mache eine Spielfortsetzung unter regulären Aspekten unmöglich. Zu dem Zeitpunkt führten die Gäste mit 3:0 Toren. Die Partie wird wiederholt und ist bereits neu angesetzt. Am Mittwoch, 8. Dezember, kommt es in Löffingen zur Neuauflage.