Fußball-Landesliga: (daz) Ein Drittel der Saison ist schon wieder gespielt und der Schwarzwälder Aufsteiger FC Pfaffenweiler ist als Tabellenführer weiterhin die ganz dicke Überraschung. Weniger erfreulich sieht es im Tabellenkeller aus. Auf den fünf letzten Tabellenplätzen stehen vier Schwarzwälder Teams, was auch in den unteren Ligen bezüglich der Abstiegsfrage mit Sorgen beobachtet wird.

FC Pfaffenweiler: Das Momentum

Spitzenreiter FC Pfaffenweiler tritt weiterhin sehr souverän auf und übertrifft sich aktuell von Woche zu Woche. Dem 3:0 gegen Singen folgte ein 6:2 in Stockach und nun gar ein 7:0-Erfolg gegen Mitaufsteiger Möhringen. „Wir haben aktuell das Momentum auf unserer Seite. Gegen Möhringen waren unsere Leistungen in den ersten zehn bis 15 Minuten eher durchwachsen, doch dann haben wir richtig losgelegt. Wir wachsen gegenwärtig schon ein bisschen über uns hinaus und spielen mit viel Selbstvertrauen. Als Trainer kannst du vor den Leistungen dieser Jungs nur den Hut ziehen“, sagt Karsten Scheu vom Trainer-Duo Scheu/Patrick Anders.

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Selbst nach der bisher einzigen Niederlage, am 22. September in Frickingen, habe sich die Elf nie aus dem Konzept bringen lassen und langsam steigen die Erwartungen. „Natürlich bleibt der Ligaerhalt das primäre Ziel, doch wir sind inzwischen auch so selbstbewusst, um zu sagen, dass wir uns so lange wie möglich an der Tabellenspitze festbeißen wollen“, ergänzt Scheu.

FV Möhringen: Bah ist verärgert

Sheriff Bah, Trainer des FV Möhringen, wollte selbst am Montag das 0:7 in Pfaffenweiler nicht glauben. „Diese Wunde lässt sich nicht so schnell schließen. Ich bin noch immer verärgert, vor allem weil wir bei den Gegentreffern kräftig mitgeholfen haben“, analysiert Bah. Seine Elf habe auf dem Platz viel zu passiv agiert und nie die kämpferischen Tugenden ausgepackt.

„Natürlich müssen wir zwischenzeitlich einen klaren Elfmeter bekommen, aber da lagen wir schon mit 0:3 zurück. Es hat sich vergangene Woche schon im Training angedeutet, dass da einige Spieler nicht ganz bei der Sache waren“, fügt Bah an. Er will nun dringend eine Reaktion sehen, denn Möhringen habe seit Jahren sich nicht mehr so deklassieren lassen. „Ich kann auch 48 Stunden nach dem Spiel nicht begreifen, was mit uns geschehen ist. Wir haben viel auszuwerten. Ich bin auch keiner, der sagt, lieber einmal 0:7 als siebenmal 0:1“, ergänzt Bah.

DJK Donaueschingen: Sieglosserie beendet

Die DJK Donaueschingen reiste als Tabellenschlusslicht nach Königsfeld und durfte sich mit einem 2:0-Erfolg den dritten Saisonsieg feiern. „Wir sind mit viel Leidenschaft und Kampfgeist aufgetreten. Nach unserer Führung war es ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Endlich ist die lange Sieglosserie vorbei, was mich vor allem für die Spieler freut, was aber auch für die Moral wichtig ist. Wir haben gesehen, dass wir noch Spiele gewinnen können“, freut sich DJK-Trainer Benjamin Gallmann.

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Schon seit einigen Partien habe seine Elf an möglichen Punktgewinnen geschnuppert. Gallmann hofft, dass der Erfolg neue Kräfte freisetzt. Ein glückliches Händchen hatte der Übungsleiter mit der Einwechslung von Faris Jusic, der nur Sekunden benötige, um zum 0:2 zu treffen. „Es war zudem ein sehr schöner Treffer. Mit dem Rücken zum Tor hat er den Ball angenommen, sich gedreht und vollendet“, lobt Gallmann. Ein weiteres Lob gab es für den Treffer 1:0, der aus einem Eckball resultierte, nach dem der DJK zuletzt gerade bei Standards nicht viel gelang.

FC Königsfeld: Zweite Derby-Pleite in Folge

Nach dem 0:2 in Neustadt musste sich der FC Königsfeld auch im zweiten Schwarzwald-Derby in Folge gegen Donaueschingen mit dem gleichen Ergebnis geschlagen geben. „Die DJK ist viel bissiger aufgetreten und hatte das deutlich bessere Zweikampfverhalten. Unser Manko war einmal die Chancenverwertung“, resümiert Mike Seidel vom Trainer-Duo Seidel/Patrick Fossé. Er sah im eigenen Team keinen Spieler, der die Bälle festmachen kann und die nötigen Inspirationen gibt.

Elvin Kljajic, der leicht angeschlagen eigentlich geschont werden sollte, musste nach 45 Minuten auf dem Platz, um dem eigenen Spiel mehr Struktur zu geben. „Wir müssen ganz schnell wieder aggressiver auftreten“, wünscht sich Seidel. Für ihn war DJK-Schlussmann Robin Karcher der beste Mann auf dem Platz. Auch von den Leistungen des DJK-Spielers Deni Velagic war Seidel sehr angetan. Für die Königsfelder gelte es nun bei der engen Tabellenkonstellation schnell wieder in die Erfolgsspur zu finden.

FC Gutmadingen: Hadern mit dem Schiedsrichter

Statt der erhofften drei Punkte gab es für den FC Gutmadingen gegen Neustadt (2:2) wieder nur ein Zähler. Es war bereits die fünfte Punkteteilung im zehnten Spiel. „Wir hätten diese fünf Partien alle für uns entscheiden können. Gegen Neustadt haben wir eine Top-Leistung gezeigt. Es gibt daher auch keinerlei Vorwürfe von mir“, resümiert FCG-Trainer Andreas Holdermann. Jedoch ist den Gutmadingern über die Sommerpause offenbar ihre Abschlussstärke abhandengekommen. Auch gegen Neustadt gab es eine Vielzahl von guten Möglichkeiten, die nach der 2:0-Führung alle ungenutzt blieben.

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Was neben der schwachen Chancenauswertung Holdermann gegenwärtig am meisten stört, sind Entscheidungen des Schiedsrichters. „Es sind nun vier, fünf Spiele in Folge, in denen wir klar benachteiligt wurden. Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben. Vor dem Neustädter Ausgleich habe alle rund um und auf dem Platz gesehen, dass ein Handspiel vorausging. Ebenso eindeutig war ein Foul an Justin Reiser im Strafraum. Keiner versteht, warum es da keinen Elfmeter gibt“, ärgert sich Holdermann.

FC Neustadt: Schlechte erste Halbzeit

Mehr als nur einen Punkt hatte sich der FC Neustadt im Vorfeld der Partie in Gutmadingen erhofft. „Wir haben eine ganz schlechte erste Halbzeit gespielt. Gut war lediglich, dass wir beim 1:2-Rückstand noch in Schlagdistanz waren“, sagt Trainer Sascha Waldvogel, der nach 45 Minuten mit einem Dreifachwechsel reagierte und damit Erfolg hatte. „Mit unseren zweiten 45 Minuten war ich einverstanden. Da war aus meiner Sicht sogar mehr als nur ein Treffer für uns möglich. Letztendlich können wir mit dem Punkt leben, hätten jedoch auch gerne mehr mitgenommen“, ergänzt Waldvogel.

Er werde nun die ersten 45 Minuten ausführlich auswerten, denn da klappte bei den Hochschwarzwäldern nahezu nichts, was bei der Tabellenkonstellation schwer nachvollziehbar sei. Immerhin hat die Elf aus den vergangenen zwei Partien vier Punkte mitgenommen.