Fußball, Landesliga: Was Philip Schinn und Sebastian Willibald gemeinsam haben? Vieles! Nicht nur, dass die beiden einen lockeren, aber trotzdem fokussierten Eindruck beim Termin mit dem SÜDKURIER vor dem Landesliga-Saisonstart am Vereinsgelände der SpVgg F.A.L. machen.

Gemeinsam auf dem Platz für Pfullendorf

Denn sie sind jeweils Väter von zwei Kindern, lieben den Fußball, haben als Kinder beim FC Uhldingen das erste Mal die Kickschuhe geschnürt. Beide sind dann auch in der D-Jugend zum SC Pfullendorf gewechselt, für den sie im Aktivenbereich gespielt haben – übrigens knapp fünf Jahre lang gemeinsam.

Als Philip Schinn mit 17 sein erstes Spiel in der Herren-Verbandsliga bestritt, stand der damals 21-jährige Sebastian Willibald im Tor, den in der regionalen Fußballszene alle als Willi kennen.

„Wir haben richtig Bock“

Seit dem Vorbereitungsstart Ende Juni kommt aber eben noch eine Gemeinsamkeit hinzu: Die beiden sind bei der SpVgg F.A.L. die neuen Trainer. „Wir haben richtig Bock auf die Mannschaft, den Verein und die Saison“, sagt Willibald. Was zudem schnell deutlich wird: Schinn und er sind auf einer Wellenlänge, verfolgen einen gemeinsamen Plan, setzen sich mit der SpVgg hohe Ziele.

Auf die Idee, einen Trainerjob als Duo anzugehen, sind sie allerdings nicht selbst gekommen. „Wir haben uns ein paar Wochen zuvor privat getroffen und über gefühlt alles philosophiert. Aber da wären wir nie darauf gekommen, das zusammen zu machen“, erzählt der mittlerweile 31 Jahre alte Schinn.

Willibald jahrelang Kapitän beim SC Pfullendorf

Gut für die beiden, dass der Sportliche Leiter der SpVgg F.A.L., Claudio Sebastiani, seinen Duo-Gedanken zeitnah kommunizierte. Zunächst hatte Sebastiani mit Schinn und Willibald einzeln gesprochen, wie die beiden erzählen. Das Problem? „In der Art und Weise, wie wir jeweils die Sache angehen wollten, hätten wir das alleine nicht stemmen können“, sagt Willibald. Die Herausforderung, Beruf, Familie und einen Trainerjob in der Landesliga in Einklang zu bringen, ist schließlich groß.

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„Wir haben stundenlang telefoniert, wobei wir sehr schnell gemerkt haben, dass wir das machen möchten“, ergänzt der 35-Jährige, der eigentlich erst einmal pausieren wollte – nach intensiven Jahren als Torhüter des SC Pfullendorf, in denen Willibald ja auch jahrelang Kapitän war.

„Es ist ja dann letztlich entscheidend, von wem die Anfrage kommt. Wir haben da einfach eine riesige Chance gesehen“, sagt Willibald, der vor vier Jahren einen Trainerschein absolvierte – und diesen Sommer also seine Kickschuhe mit der Taktiktafel getauscht hat.

Schinn beim FC Überlingen Co-Trainer

Philip Schinn hat schon Erfahrungen als Coach gesammelt – gezwungenermaßen. Nach zwei Kreuzbandrissen musste er die Fußballschuhe frühzeitig an den Nagel hängen. Anderthalb Jahre lang fungierte er dann als Co-Trainer beim FC Überlingen – unter Chefcoach Florian Stemmer.

Noch so eine Geschichte: Denn der Rücktritt von Stemmer bei der SpVgg F.A.L. nach der vergangenen Saison machte es ja überhaupt erst möglich, dass Schinn und Willibald nun gemeinsame Sache machen können.

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„Als Außenstehender war das einem immer schon bewusst, dass die Spielvereinigung ein toller Verein ist, mit einem sehr familiären Umfeld und einer top funktionierenden Infrastruktur“, sagt Schinn. Die Gespräche seien von Beginn an ehrlich und transparent gewesen, ergänzt er.

Am Sonntag Pokal, fünf Tage später Ligastart

Die Testspielphase ist nun beendet, am Sonntag empfängt die SpVgg F.A.L. im Südbadischen Verbandspokal die SG Dettingen-Dingelsdorf. Zum Landesliga-Saisonstart am Freitag, 11. August (18.30 Uhr), gastiert die Willibald-Schinn-Elf dann im Derby beim FC Überlingen.

„Die Liga ist richtig attraktiv, und gerade in den ersten Wochen stehen für uns richtig heiße Duelle an“, sagt Willibald. Das Euphorielevel bei den Trainern ist hoch – und auch die Ziele. Willibald und Schinn wollen gemeinsam mit dem Team „besser werden“!

Im Idealfall auch besser als in der Vorsaison abschneiden, als die SpVgg F.A.L. auf Rang sechs landete. Der hohe Anspruch ist eben noch so eine Gemeinsamkeit der beiden Trainer aus Uhldingen-Mühlhofen, die nun also als Duo erfolgreich sein wollen.