Adrian Scholemann, der FC Pfaffenweiler mischt als Aufsteiger die Landesliga auf. Geben Sie uns als Insider einen Tipp, was das Erfolgsgeheimnis der Mannschaft ist?

Gute Frage. Wir treten als Mannschaft sehr kompakt auf. Wille und Leistungsbereitschaft stimmen. Jeder Spieler ist bereit, dem anderen zu helfen. Wir kämpfen füreinander. Vor einer Woche in Frickingen war das bei der Niederlage in der zweiten Halbzeit nicht so und schon haben wir das Spiel verloren. Die Tugenden wie Teamgeist, Wille und Einsatz stimmen. Wir haben eine gute Mannschaft und sind gegenwärtig etwas unangenehm zu bespielen.

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Hat die Mannschaft beim 3:0 gegen Singen am Sonntag die Reaktion nach dem Spiel in Frickingen gezeigt, die alle sehen wollten?

Auf jeden Fall. Wir waren alle unzufrieden mit dem Spiel in Frickingen und wollten es besser machen. Singen war ein starker Gegner, deutlich besser, als es der Tabellenplatz vermuten lässt. Fußballerisch war es sogar der bisher beste Gegner. Umso schöner sind unsere drei Punkte.

Sie sind als Aufsteiger Tabellenführer. Ist der FC Pfaffenweiler so stark?

Wir haben für den augenblicklichen Erfolg sehr hart gearbeitet und es ist kein Zufall. Wir haben schon in der Vorbereitung viel investiert und uns Grundlagen geschaffen, von denen wir jetzt profitieren. Dennoch ist jedes Spiel in der Liga eine Herausforderung für uns. Pfaffenweiler ist erstmals überhaupt in der Landesliga. Jeder Zähler hilft uns, eine gute Distanz zu den Abstiegsplätzen aufzubauen, das ist das primäre Ziel.

Sie schaffen es auch, Nackenschläge wegzustecken. Neben der Niederlage in Frickingen mussten Sie auch die schlimmen Ereignisse in Donaueschingen mit dem Zusammenbruch eines DJK-Spielers verarbeiten.

Das war ein heftiges Erlebnis, was keiner braucht. Wir haben im Nachgang viel darüber gesprochen und immer wieder versucht, Infos zu bekommen, wie es dem betroffenen Spieler geht. Letztendlich musst du jedoch wieder fokussiert in die nächste Partie gehen.

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Erstaunlich ist, dass der FC Pfaffenweiler ohne viele Top-Zugänge, mit einer eingespielten Bezirksliga-Mannschaft den gegenwärtigen Erfolg erreicht.

Wir haben ja drei, vier Zugänge, von denen einige leider aktuell verletzt sind. Die vergangenen Spiele haben wir mit der Elf absolviert, die sich den Titel in der Bezirksliga gesichert hat. Wir versuchen, mit Unbekümmertheit in die Spiele zu gehen. Es war jedoch auch nie die Philosophie des Vereins, den Meisterspielern neue Gesichter vor die Nase zu setzen. Das wäre nicht fair gewesen.

Ist es ein Vorteil, dass die Elf seit einigen Jahren fast unverändert aufläuft?

Es ist schon wichtig, über eine eingespielte Formation zu verfügen, in der sich einer auf den anderen verlassen kann. Die Kommunikation auf dem Platz ist einfacher. Wir hätten die gute Serie indes auch gespielt, wenn wir bei den Zugängen nicht das Verletzungspech gehabt hätten.

Ins Auge fallen beim Blick auf die Tabelle die erst sechs Gegentore in sieben Spielen. Der Schlüssel zum Erfolg?

Genau und der war es schon in der vergangenen Saison. Es war klar, dass wir nicht mehr so viele Tore wie in der Bezirksliga schießen werden. Dazu sind die Gegner zu stark. Daher war unser Ansatz, defensiv noch stabiler zu agieren. Wir schaffen es aktuell gut, schon in den vorderen Reihen die gefährlichen Bälle abzuwehren und den Gegner von unserem Tor fernzuhalten. Der Gesamtauftritt ist entscheidend. Alle Spieler haben an erst sechs Gegentreffern ihren Anteil.

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Sie sind der Kapitän, der Turm in der Abwehr und werden selbst von den Gegnern immer wieder gelobt. Hat es Sie nie gereizt, höherklassig zu spielen?

In der Vergangenheit gab es Anfragen, in den vergangenen zwei, drei Jahren weniger. Offenbar wissen inzwischen alle, wie schwer es ist, mich von Pfaffenweiler loszueisen, denn ich fühle mich hier pudelwohl. Ich denke, es war eine richtige Entscheidung, im Verein zu bleiben. Ich habe viele Freundschaften aufgebaut.

Oder träumen Sie und Ihre Teamkollegen schon von mehr als nur vom Klassenerhalt?

Theoretisch darf man immer träumen. Wir wissen, wo wir herkommen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln. Und wir nehmen uns ein Beispiel an benachbarten Vereinen wie Königsfeld oder Gutmadingen, die es in der Landesliga in den vergangenen Jahren sehr gut gemacht haben.

Fragen: Dietmar Zschäbitz