Kevin, mal ehrlich: Haben Sie noch an den Aufstieg geglaubt?
Schon auf der Rückfahrt von Mörsch waren alle Spieler auf diese Partie fokussiert. Auch während der Trainingseinheiten unter der Woche war ein Zusammenhalt spürbar, wie ich ihn in meinen Jahren beim ESV Südstern noch nie erlebt habe. Und das hat man gegen Laufenburg von der ersten Minute an gespürt, der Wille war von Anfang an da. Aber dass es dann so laufen würde, das hatte ich dann doch nicht gedacht. Das frühe Tor gab natürlich noch einen weiteren Schub, sodass jeder über sich hinausgewachsen ist. Allen voran Albert Malaj. Er ist Gold wert und hat am Samstag gezeigt, was er drauf hat.
Sie sind jetzt vier Mal mit dem ESV Südstern aufgestiegen, von der Kreisliga B bis in die Verbandsliga. Welches war aus Ihrer Sicht der schönste Aufstieg?
Es haben sich alle gut angefühlt. Aber wenn man die Ausgangslage vor dem Spiel am Samstag betrachtet, dann war das dann schon was ganz Besonderes. Schöner hätte es nicht laufen können. Nervenaufreibend war vor allem die Phase nach dem Laufenburger Treffer zum 3:1. Mir wurde da ganz anders. Aber der Glaube war weiter da, die Reaktion meiner Mitspieler war hervorragend, keine Vorwürfe, sondern gegenseitiges Anfeuern. Und die letzten fünf Minuten mit einem Pfostenschuss von Laufenburg waren auch sehr intensiv.
Mit jedem Aufstieg wurden auch Ihre Gegner besser. Wie schafft man es als Stürmer, weiter erfolgreich zu sein?
Es klingt jetzt vielleicht seltsam, aber in der Bezirks- und in der Landesliga schien es mir fast leichter, denn da stehen die Gegner nicht hinten rein, sondern spielen mit. Da hat man als Stürmer mehr Räume. Und dann hatte ich ja zuletzt auch Mitspieler wie Nedzad Plavci, Albert Malaj oder Coulibaly, die einem den Ball auch auf dem Silbertablett servieren.
Der ESV Südstern steht jetzt sportlich wieder vor dem FC Singen 04. Für einen Südstern-Spieler etwas Besonderes?
Aber so was von! Ich habe noch guten Kontakt zu älteren Südstern-Spielern und da wurde schon vor zwei Jahren geflachst, dass es mal wieder an der Zeit wäre. Wir haben es dem FC Singen 04 aber nicht gewünscht, abzusteigen. Das Derby gegen den Türkischen SV wird in der kommenden Saison aber sicher ein Highlight. Die sind verdient Meister geworden, haben ein gutes Team und der Trainer hat dort gute Arbeit geleistet.
Der ESV Südstern in der Verbandsliga – mit Kevin Peckruhn im Sturm?
Ich würde es mir zutrauen, mit der Mannschaft in der Verbandsliga zu spielen, aber mit dem Knie geht das nicht mehr. Ich habe meinem Schwager versprochen, wenn ich bei Südstern aufhöre, komme ich zu ihm, zu Schlatt. Ich werde also in der nächsten Saison in der Kreisliga C spielen. Denn ganz aufhören kann ich ja auch nicht.