Johannes, herzlichen Glückwunsch zum zweiten Aufstieg in Serie. Wie viele Stunden haben Sie am Wochenende geschlafen?

Die Feier ging noch bis in den frühen Sonntagmorgen. Wir haben uns nach der Rückfahrt aus Herbolzheim im Vereinsheim mit allen, die dabei waren, getroffen, und sind anschließend noch in einen Club gegangen. Ein großer Teil der Mannschaft ist gleich am nächsten Morgen nach Mallorca geflogen. Ich konnte leider nicht mitkommen, hoffe aber, die Jungs feiern stellvertretend für alle mit, die nicht dabei sein können.

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Der SC Konstanz-Wollmatingen scheint ein Spezialist für die Aufstiegsrunden zu sein. Vor einem Jahr schafften Sie als Bezirksliga-Vizemeister in der Relegation gegen Geisingen den Sprung in die Landesliga, jetzt gegen Bühl und Herbolzheim in die Verbandsliga. Woran liegt das?

Ich weiß nicht, ob es einen speziellen Grund dafür gibt. Es war für alle vielleicht ein bisschen überraschend, dass diese Saison am Ende dann so erfolgreich verlief. Wir wussten jedoch, dass wir ein starkes Team haben. Dass es dann auch noch mit dem Aufstieg geklappt hat, war die Krönung.

Was macht Ihre Mannschaft aus?

Ich denke, wir haben ein sehr gut funktionierendes Team. Die Harmonie stimmt in der Mannschaft und wir konnten Ausfälle während der Saison relativ gut kompensieren. Da wir in den letzten Jahren auch im Kern zusammengeblieben sind, konnten wir uns in der Spielweise festigen.

Sie haben beim 3:1 im Heimspiel gegen Bühl das wichtige 2:1 erzielt und jetzt beim 1:0 in Herbolzheim das Tor vorbereitet. Können Sie besonders gut mit Druck umgehen?

Den Druck haben uns die Trainer sehr gut nehmen können. Es freut mich natürlich persönlich, dass ich einen Beitrag zum Aufstieg leisten konnte. Für mich war das eine großartige Mannschaftsleistung, ich möchte keinen hervorheben. Aber klar: Das sind besondere Spiele mit einer ganz eigenen Atmosphäre. Die Spannung ist hoch, mehr Zuschauer – es macht mir Spaß, solche Spiele zu spielen.

Sie sind 2015 aus Schutterwald nach Konstanz gekommen und hatten jetzt die entscheidende Partie unweit der alten Heimat. Waren Freunde und Familie beim großen Sieg in Herbolzheim dabei?

Ja, ich konnte tatsächlich ein paar rekrutieren. Es hat mich riesig gefreut, dass meine Familie und Freunde zugeschaut haben und sie mich mal wieder Fußballspielen sehen konnten.

Am Bodensee haben Sie für den SC in der Landesliga, der Bezirksliga und wieder in der Landesliga gespielt. Künftig nun in der Verbandsliga. Wie haben Sie die vergangenen Jahre erlebt?

Ich bin zum Studium nach Konstanz gekommen und habe relativ schnell gemerkt, dass pendeln nichts für mich ist. Ich habe mich für den SC Konstanz-Wollmatingen entschieden und habe es nie bereut. Ich werde den Verein nicht mehr wechseln und meine Karriere wahrscheinlich auch hier beenden. In den acht Jahren waren Höhen und Tiefen dabei. Weil Konstanz sehr studentisch geprägt ist, hatten wir eine hohe Fluktuation an Spielern. Der Erfolg der letzten Jahre basiert darauf, dass wir einen gewissen Kern entwickelt haben, der funktioniert.

Stichwort Kern: Einige Spieler verlassen den SC Konstanz-Wollmatingen nun. Was kommt auf Sie zu in der höchsten südbadischen Spielklasse?

Wir haben schmerzvolle Abgänge mit Konstantin Hahn, Liam Omore, Lukas Müller und vor allem Tim Krämer und müssen versuchen, sie wenigstens fußballerisch zu kompensieren. Es wird die Aufgabe sein, erst mal zu schauen, dass wir nicht absteigen und uns in der Verbandsliga zu festigen und zu etablieren.

Falls nächstes Jahr dann wieder eine Aufstiegsrunde der Vizemeister ansteht, dann in die Oberliga, würden Sie dann rechtzeitig Urlaub nehmen?

Das würde ich mir natürlich einplanen (lacht).