Fußball, Landesliga: Mit sechs Siegen in Folge stürmte der Aufsteiger FC Pfaffenweiler an die Tabellenspitze, an 16 Spieltagen waren die Villinger auf Tabellenplatz eins. Nun aber, nach zwei Spielen ohne Sieg, ist der Mitaufsteiger FC RW Salem in der Top-Position in Sachen Titel und Aufstieg.
Und dabei sah es gut aus vor diesem Spieltag, denn ein Gastspiel beim FC Singen 04 stand auf dem Programm. Zwar hatte der Traditionsclub zuletzt gegen den VfR Stockach einen Achtungserfolg erzielt, aber ansonsten hatte der Trainerwechsel in der Winterpause noch wenig Zählbares gebracht. Eine Chance für den FC Pfaffenweiler, wieder in die Spur zu kommen?
Überraschender 4:1-Sieg
Doch nun die Überraschung: Mit einem deutlichen 4:1-Sieg setzte sich der FC Singen durch und verbesserte damit seine Lage im Kampf um den Klassenerhalt. Wie aber kann das geschehen?
Im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf gab es nicht nur eine Singener Heimniederlage gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf, es schien auch irgendwie das Feuer zu fehlen, das Team wirkte emotionslos.
„Es braucht eben Zeit“
„Es braucht eben Zeit, bis sich der Trainer und die Spieler aneinander gewöhnt haben!“, nennt der neue Coach Ingo Kastler einen Grund für den schwachen Start ins Jahr.
In den ersten drei Spielen gelang weder ein Tor noch ein Punktgewinn. Er sieht sich nun aber auf einem guten Weg: „Die Veränderungen haben Zeit gebraucht – Veränderungen auf der Trainerbank, aber auch Veränderungen auf Spielpositionen!“, so Kastler und nennt Robin Schonhardt als Beispiel, der nun auf der Innenverteidigerposition aufläuft und hier immer besser ins Spiel kommt.
„Wir haben gute Einzelspieler, aber die Spieler mussten begreifen, dass wir unser Ziel, den Klassenerhalt, nur als Team erreichen. Denn es geht für uns um das sportliche Überleben und da muss man als Team agieren!“, feilt Kastler nicht nur an der Aufstellung, sondern auch an der Einstellung seines Teams.
Gute Breite im Kader
Ein weiterer Aspekt: „Wir haben jetzt eine gute Breite im Kader, damit fünf bis sechs Spieler mit Qualität auf der Bank. Aber das müssen die Spieler auch erst einmal akzeptieren!“ Und hier nennt er Raffaele Care und Elias Christiansen als Beispiele, die in der zweiten Hälfte eingewechselt wurden und jeweils ein Tor erzielten.
Zweifelsfrei sieht die Lage beim FC Singen 04 nun wieder etwas rosiger aus, aktuell sieht es mit Blick auf die Verbandsliga nach zwei Absteigern aus und die Distanz zum Vorletzten, dem FC Gutmadingen, ist auf fünf Punkte angewachsen. Zudem ist mit den letzten drei Spielen, in denen man sieben Punkte einfahren konnte, das Selbstvertrauen zurückgekehrt.
Allerdings: Das Restprogramm der Gelb-Blauen hat es in sich. Nach der Osterpause geht es zum FC RW Salem, der dank des FC Singen 04 nun auch über Ostern Tabellenführer sein wird. „In Salem sind wir sicherlich wieder Außenseiter!“, weiß Kastler, aber er schiebt nach: „Wir haben keine Angst und in diesem Spiel nichts zu verlieren!“