Fußball, Aufstiegsrunde zur Verbandsliga: SC Konstanz-Wollmatingen – VfB Bühl (Samstag, 16 Uhr). – Was waren das für zwölf Monate für den SC Konstanz-Wollmatingen!

Am 12. Juni 2022 schoss sich die Elf von Spielertrainer Adel Grimm mit einem spektakulären 7:2-Sieg über den FC Öhningen-Gaienhofen am letzten Bezirksliga-Spieltag auf den kaum mehr für möglich gehaltenen zweiten Rang – Aufstiegsspiele! Diese wurden recht souverän gegen den SV Geisingen gewonnen, sodass die Rückkehr des Clubs in die Landesliga perfekt war.

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Vom Aufsteiger zum Vizemeister

Und auch hier blieben die Konstanzer, nach durchwachsenem Start, auf der Erfolgsspur. Die letzte Niederlage mussten die SC-Kicker am achten Spieltag hinnehmen, seither gab es in jedem Spiel mindestens einen Punkt.

Zwar hat das nicht mehr ganz für den Titel und den Aufstieg gereicht, aber erneut steht der SC in der Aufstiegsrunde. Und egal, wie die Spiele gegen den VfB Bühl und den FV Herbolzheim ausgehen, kann der Aufsteiger als Vizemeister auf das Geleistete stolz sein.

SC-Trainer Grimm ist stolz auf das Erreichte und hofft jetzt auf eine Zugabe.
SC-Trainer Grimm ist stolz auf das Erreichte und hofft jetzt auf eine Zugabe. | Bild: Peter Pisa

Doch auf der anderen Seite steht da die Club-Geschichte und die Tradition des Konstanzer Fußballs. Die beiden Partner, die sich im Jahr 2012 das Jawort gaben, der FC Konstanz und der FC Wollmatingen, zählten zeitweise durchaus zu den Schwergewichten im Bezirk. Im Spieljahr 1963/64 etwa stand man sich in der dritthöchsten Spielklasse des deutschen Fußballs, der Schwarzwald-Bodensee-Liga, gegenüber (am Ende der Runde stiegen beide ab).

In der Saison 2006/07 gab es immerhin noch Verbandsliga-Derbys im Konstanzer Fußball (am Ende der Runde stiegen beide ab), 2010 verabschiedete sich der FC Konstanz aus der Verbandsliga, im Jahr 2011/12 dann war der Tiefpunkt erreicht, Derbys gab es nur noch in der Bezirksliga.

Nach Stillstand auf einem guten Weg

Aus der Not wurde eine Tugend gemacht. Durch die Fusion entstand der SC Konstanz-Wollmatingen und das Ziel sollte sein, wieder an glanzvollere Zeiten des Konstanzer Fußballs anzuknüpfen. Von Oberliga war gar in der Euphorie die Rede. So betrachtet, hinkt das Geleistete noch hinter den Erwartungen zurück.

Für einen Standort wie Konstanz sollte bei guter Jugendarbeit, aber auch mit dem Potenzial von zwei Hochschulen höherklassiger Fußball möglich sein – die Konstanzer Handballer zeigen, was geht. In der Jugend des SC klaffen allerdings bedenkliche Lücken.

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„In den letzten Jahren liefen einige Dinge im Club nicht so, wie sie laufen sollten!“, weiß auch SC-Spielertrainer Adel Grimm, der schon im Fusionsjahr beim SC Spieler war und das Auf und Ab miterlebt hat. Mit Blick auf die jüngere Vergangenheit und der neuen Vorstandschaft betont Grimm: „Wir sind jetzt wieder auf einem guten Weg.“

Erneute Aufstiegschance

Nun bietet sich, nach zwei Versuchen als Vizemeister in den Jahren 2014 und 2015, erneut die Chance, zumindest in die südbadische Eliteliga aufzusteigen. „Wir können entspannt aufspielen, denn wir haben uns vor der Runde kein Ziel gesetzt.

Und auch zu Beginn der Rückrunde hätte ich nicht erwartet, dass es so gut läuft, weil wir auch eine schlechte Vorbereitung hatten. Aber die Jungs haben von Spiel zu Spiel einfach abgeliefert!“, sagt Grimm stolz und hofft, dass der gute Lauf seines Teams noch für zwei weitere Spiele hält.

„Die Jungs sind ehrgeizig und das bin ich auch – jetzt wollen wir‘s packen!“, so Grimms Ansage für das anstehende Heimspiel, obwohl er erwartet: „In der Aufstiegsrunde gibt es nur schwere Gegner, aber den VfB Bühl kann ich nur schwer einschätzen, da ich die Staffel 1 gar nicht kenne.“

„Ist aber kein Muss“

Infos von anderen Trainern über den Gegner wurden eingeholt, letztlich aber setzt er auf die eigenen Stärken: „Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufdrücken, so, wie wir das in jedem Spiel gemacht haben.“

Das Ziel der Konstanzer ist klar: Mit einem Heimsieg in die Runde starten, um dann eine Woche später (Sonntag, 25. Juni) in Herbolzheim ein echtes Endspiel um den Aufstieg zu erzwingen. Bei einer Niederlage oder einem Unentschieden müsste der SC schon am 21. Juni in Herbolzheim antreten. „Wäre top, wenn es klappt, ist aber kein Muss!“, versucht Grimm, den Druck in Grenzen zu halten.