Fußball-Regionalliga: (kb/pm) Der Meister aus Baden-Württemberg empfing den Meister aus Hessen. Oder namentlich: FC 08 Villingen gegen den FC Gießen. Am Ende trennten sich beide mit einem 1:1-Unentschieden.
- Einigkeit: Endet ein Spiel mit einer Punkteteilung, gehen die Diskussionen los. War dies nun ein gerechtes Ergebnis, ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Eben diese Fragen stellten sich auch nach dem Remis in diesem Aufsteiger-Duell. Dass es kein Resultat war, welches den Spielverlauf gänzlich auf den Kopf stellte, ist unzweifelhaft. Darin waren sich alle Beteiligten einig.
- Uneinigkeit: Nur in Sachen Gemütslage schieden sich die Geister. Während Gießens Co-Trainer Marcel Niesler von Enttäuschung über zwei verlorene Zähler berichtete, sprachen auf Villinger Seite sowohl Chef-Coach Mario Klotz, als auch Andrea Hoxha und Ergi Alihoxha von einem gewonnenen Punkt. Ein Punkt, aus dem viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geschöpft werden könne.
- Teilerfolg: Denn was Fakt ist – Unentschieden hin oder her – der FC 08 hat seinen Negativ-Lauf von zuvor zwei Niederlagen in Serie erst einmal gestoppt und zumindest einen Teilerfolg geschafft.
- Knochenarbeit: Als direkt Betroffener wies Alihoxha auf einen weiteren, nicht unerheblichen Umstand hin. Gerade in der Anfangsphase und gegen Ende war den Spielern des FC 08 die Belastung durch die 120 Minuten nur drei Tage zuvor im Pokal deutlich anzumerken. Die Villinger hatten es einfach nicht geschafft, das Abwehrbollwerk des Gegners frühzeitig zu knacken und sich dadurch eine halbe Stunde zu sparen. „So mussten wir dort permanent anrennen, dies geht auf die Knochen und macht sich dann irgendwann bemerkbar“, so der Villinger Kapitän.
- Nicht blauäugig: Dazu passt, dass bei den Gastgebern irgendwann „safety first“ das Motto war. „Gießen hat einige robuste und dribbelstarke Spieler in seinen Reihen. Gegen Homburg und Freiburg mussten wir die bittere Erfahrung machen, wie schnell die kleinste Unaufmerksamkeit bestraft wird. Deshalb durften wir keinesfalls blauäugig agieren und blind nach vorne rennen“, sagt Klotz. Heißt übersetzt: lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
- Torflaute: Ebenso offensichtlich ist aber, dass die Schwarz-Weißen nach wie vor Probleme damit haben, Tore zu erzielen. Gegen Gießen gelang lediglich ein Treffer, damit sind es bislang sieben an der Zahl. Nur die U21 von Eintracht Frankfurt hat noch weniger.
- Zu früh: Wenn dann noch hinzukommt, dass selbst ein Vorsprung am Ende erneut nicht in einem Sieg mündet, wiegt dieser Umstand doppelt schwer. „Dies ist der einzige Punkt, den ich uns ankreiden muss. Wir bekommen diesen Gegentreffer durch ein Ping-Pong-Tor einfach zu früh. Doch haben wir uns davon nicht aus der Bahn werfen lassen, haben weiter gekämpft“, betonte Alihoxha.
- Ohne Tamtam: Nachdem in der Woche zuvor viel über die Leistung des Schiedsrichters gemeckert wurde, muss diesmal eine Lanze für Referee Sebastian Hilsberg gebrochen werden. Extrem souverän und ohne viel Tamtam leitete er diese Partie, spielte sich nicht in den Vordergrund. So, wie man sich dies eigentlich immer wünscht.
- Negativ-Rekord: Eher enttäuschend war die Kulisse von gerade einmal 850 Zuschauern in der MS Technologie-Arena. Negativ-Rekord bei den bisherigen Regionalliga-Heimspielen des FC 08. Dies trotz bestem Fußball-Wetter und in einem schon im Vorfeld als wichtiges Aufsteiger-Duell titulierten Spiels.