Fußball-Oberliga: Denzlingen war in dieser noch jungen Saison der zweite Aufsteiger, mit dem es der FC 08 Villingen zu tun bekam. Der 1:0-Sieg dort machte aber deutlich, dass es sich bei den Neulingen keineswegs um Kanonenfutter handelt. So wie dies bereits beim Erfolg über den VfR Mannheim der Fall war.

Momentaufnahme: Fußballherz, was willst du mehr? Zumindest für den Augenblick. Zwei Spiele in der Liga, dazu eins im Pokal. Macht summa summarum drei Siege, bei noch keinem einzigen Gegentor. „Speziell darüber bin ich extrem glücklich, kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment aussprechen“, sagt Villingen Trainer Ryszard Komornicki. Der Pole verweist auf die Belastung sowie auf die Bedingungen in Denzlingen mit zunächst Regen und dann einer extremen Schwüle. „Wir müssen aber weiterhin den Ball flach halten, Verbesserungspotenzial gibt es noch einiges“, betont er ebenso.

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Überspitzt: Er ist fast schon ein Markenzeichen des neuen Trainers: sein ganz spezieller Humor, der manchmal nah an der Wahrheit, manchmal aber auch völlig überspitzt ist. Ein Beispiel aus dieser zweiten Kategorie gefällig? „Wir sind jetzt Titelkandidat Nummer eins, werden als Meister die nächsten Ligen überspringen und gleich in die Bundesliga einziehen“, meint Komornicki mit einem schelmischen Grinsen. Selbst die Villinger Spieler hatten anfangs ihre Schwierigkeiten, so manchen Scherz ihres Trainers zu verstehen. Inzwischen aber wissen sie seine Aussagen einzuordnen.

Einordnung: Aber er kann auch anders, vor allem wenn es um ernsthafte Analysen geht. Etwa wenn er meint: „Den Sieg in Denzlingen ordne ich weitaus höher ein als unseren Erfolg gegen Mannheim.“ Ernsthaft? 1:0 gegenüber 4:0? „Wir wissen durch solch enge Spiele ganz genau, dass wir für jeden Erfolg hart arbeiten müssen. Bei mehreren deutlichen Ergebnissen könnten wir denken, alles laufe nun von selbst. Dies wäre schlecht und darf nicht passieren“, sagt beispielsweise auch Villingens Verteidiger Tim Zölle. Demut statt Überheblichkeit, denn die fällt einem schnell auf die Füße.

Erfahrung: Einziges Ärgernis an diesem Tag war für Komornicki, dass die drei Punkte kurz vor dem Ende leichtfertig aufs Spiel gesetzt wurden. Denzlingens Keeper Niklas Schindler hatte seinen Kasten längst verlassen, war bei einem Standard mit nach vorne gestürmt. Villingen kam in Ballbesitz, gab diesen aber ebenso schnell wieder her und erlaubte den Gastgebern einen weiteren Versuch. „Warum auf ein zweites Tor gehen, statt die Kugel einfach zu halten und die Zeit herunterzuspielen?“, fragt sich der Trainer und sieht mangelnde Erfahrung bei einigen seiner Akteure als Grund dafür.

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Intensität: Bei insgesamt vier Begegnungen innerhalb von nur zwölf Tagen ist eine entsprechende Belastungssteuerung enorm wichtig. Denn für den FC 08 steht schon am Mittwoch (18 Uhr) das Pokal-Spiel beim Landesligisten Gottmadingen-Bietingen an. Und so kündigte Komornicki bereits an, dass es dort wohl erneut einige Wechsel in der Startelf geben wird. So wie dies schon in Geisingen der Fall war und gut funktioniert hat. „Die Intensität bei uns war schon sehr hoch, einige werden eine Pause brauchen“, verrät der Trainer.

Platzwahl: Pünktlich zum südbadischen Derby zwischen Denzlingen und Villingen wurde die Erweiterung der Tribüne im Einbollenstadion fertiggestellt. Dazu wurde ein Hang abgetragen und Stufen nach unten gezogen. Da sich die Plätze dort relativ weit entfernt vom Spielfeld befinden, zogen es vor allem etliche der rund 100 Anhänger des FC 08 vor, lieber direkt an der Bande zu stehen, um das Geschehen besser und hautnah verfolgen zu können.