Fußball-Regionalliga: FC 08 Villingen – SC Freiburg U23 (Samstag 14 Uhr). Aus der Ferne betrachtet ist es das Duell der Gebeutelten. Während Villingen beim 0:6 in Homburg unterging, erlebte die U23 des SC Freiburg ihr persönliches Waterloo durch ein 1:5 auf eigenem Platz gegen die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim. Zwei heftige Ergebnisse, die im ersten Augenblick bei beiden Clubs für Schockstarre gesorgt hatten. Was im Umkehrschluss aber ebenso bedeutet, dass sie so schnell als möglich auf Wiedergutmachung aus sind. Erste Gelegenheit dazu bietet sich nun in diesem südbadischen Derby der Regionalliga.
Beim FC 08 ist klar, dass Admir Osmicic nach seiner Ampelkarte im Saarland und der daraus folgenden Sperre nicht mitwirken kann. Mit einer starken Leistung gegen die U21 von Eintracht Frankfurt hatte der sein Debüt in der Villinger Startelf mehr als gerechtfertigt, ist nun für eine Begegnung zum Zuschauen verdammt. Was die Sorgenfalten bei Chef-Trainer Mario Klotz nicht kleiner werden lässt, denn gerade auf der Innenverteidiger-Position ist seine Auswahl nicht mehr allzu groß. Jonas Busam fällt bekanntlich nach seinem Kreuzbandriss schon die ganze Zeit aus, bei Fabio Liserra brach in Homburg die Wadenverletzung aus dem Duell mit den jungen Hessen nach einer halben Stunde wieder auf. „Bei ihm verläuft der Heilungsprozess leider nicht so, wie wir uns dies alle gewünscht hätten. Sollte er dennoch zum Einsatz kommen können, wird es eine Punktlandung“, ist bei Klotz die Hoffnung doch eher gering.
Noch dazu wird die Ausfall-Liste bei Villingen lang und länger. Zu den Genannten, sowie Kapitän Nico Tadic (Klotz: „Immerhin gibt er inzwischen grüne Signale, was das Schmerzempfinden in der Fußsohle betrifft und wird mit individuellem Training beginnen können“), gesellte sich nun auch noch Jonas Brändle, der schon seit geraumer Zeit über Muskelprobleme klagt. „Er laboriert an einer starken Zerrung und kann nicht auflaufen“, berichtet der Trainer. Immerhin stieg Mokhtar Boulachab nach Erkältungssymptomen Anfang der Woche wieder ins Mannschaftstraining ein, mit Mustafa Fatiras hat Klotz einen weiteren Spieler in der Hinterhand. Dennoch wird bei ihm, speziell im defensiven Bereich, großes Improvisations-Talent gefragt sein. Und dies gegen eine Mannschaft mit hochtalentierten Akteuren aus der Freiburger Fußballschule. „Ich war bei deren Spiel gegen Freiberg. Besonders beeindruckt hat mich dabei ein Johan Manzambi mit seinen erst 18 Jahren“, nennt der Villinger Coach als exemplarisches Beispiel. Könnte diese Reihe bei der Fülle aber beliebig fortsetzen.
Apropos improvisieren. Denn dazu ist auch sein Gegenüber Benedetto Muzzicato Woche für Woche gezwungen. Nicht weniger als 31 Spieler hat der neue Freiburger Trainer, der das Amt von Thomas Stamm übernahm, in nur sieben Partien bislang eingesetzt. Immer wieder stießen Akteure aus dem Bundesliga-Kader der Breisgauer hinzu, was ein munteres Wechselspiel bei der U23 zur Folge hatte. „Doch egal in welcher Variation sie bei uns auflaufen, es steckt unheimlich viel Qualität in diesem Team“, stellt Klotz klar. Deshalb macht es gar keinen Sinn, sich zu sehr mit einer möglichen Aufstellung des Gegners zu beschäftigen und die Glaskugel aus dem hintersten Winkel des Friedengrund hervorzukramen. „Wir konzentrieren uns lieber auf uns selbst und wollen nach der sehr selbstkritischen Aufarbeitung der Partie in Homburg, bei der sich jeder einzelne Spieler an die eigene Nase gefasst hat, wieder unser wahres Gesicht zeigen“, betont er.
Genau dies ist es, was Klotz Mut macht. „Alle haben reflektiert, dass es nur funktionieren kann, wenn jeder die Ärmel hochkrempelt. So war in den Einheiten schon wieder sehr viel Elan zu spüren. Genau den müssen wir gegen diese Top-Mannschaft aus Freiburg nicht zuletzt in der Arbeit gegen den Ball an den Tag legen“, lautet seine Vorstellung.
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