Handball, 3. Liga: HC Erlangen II – HSG Konstanz (Sonntag, 15.30 Uhr). – Nach dem Topspiel in Fürstenfeldbruck geht es für die HSG Konstanz erneut nach Bayern. Im zweiten Auswärtsspiel in Folge wartet am Sonntag die unangenehme Aufgabe bei der Bundesliga-Reserve des HC Erlangen.
Schließlich gelang den Talenten des Erstligisten am vergangenen Wochenende ein 33:30-Sieg gegen Zweitliga-Absteiger Würzburg. In den vergangenen Jahren war Erlangen immer für eine Top-Platzierung gut: In der letzten Spielzeit wurden die Mittelfranken Dritter der 3. Liga Ost, zuvor waren sie Meister ihrer Staffel. Mit dem Ex-Konstanzer Michael Haßferter verfügt der HCE über einen erfahrenen und guten Schlussmann, der sich schon auf das Wiedersehen freut. Neuer Trainer ist Europameister Johannes Sellin, der lange Jahre in der Bundesliga für die Füchse Berlin, MT Melsungen und Erlangen aktiv war.
Da die erste Mannschaft bereits am Samstag daheim spielt, könnte es zudem Verstärkung aus dem Bundesligateam geben. Dass Erlangen aktuell noch nicht dort steht, wo das hochtalentierte Team zu erwarten ist, liegt auch daran, dass das erste Heimspiel kurzfristig abgesagt werden musste. Die in die Jahre gekommene Karl-Heinz-Hiersemann-Halle, in der sich die erste Mannschaft des HC Erlangen mit der HSG Konstanz schon einige heiße Duelle in der damaligen Regionalliga geliefert hatte, war gesperrt worden und bietet aktuell nur Kaltwasser.
Dezimierter Konstanzer Kader
Nach einem Umbruch scheint Erlangen aber endgültig in der Saison anbekommen. Bereits Tabellenführer Pforzheim hatte große Mühe, die Punkte aus Erlangen zu entführen (24:27), und auch in Fürstenfeldbruck fehlte nicht viel (34:37). „Sie haben sehr gut ausgebildete, agile und aktive Spieler“, weiß Jörg Lützelberger und spricht von einer hohen Qualität im Aufgebot des Gegners. Sein eigenes Aufgebot wird erneut deutlich dezimiert sein, sodass sich die Gelb-Blauen wieder mit ersatzgeschwächtem Kader durchkämpfen müssen.
„Die nächste Herausforderung“, lächelt der 38-Jährige und fordert Geduld, Fokus und Konzentration auch und gerade im gewohnten Rhythmus und Spieltermin zum Sonntagskaffee. Lützelberger: „Wir werden uns gut vorbereiten, die Situation annehmen und topmotiviert in die Begegnung reingehen.“
Auch wenn die HSG in Fürstenfeldbruck denkbar knapp und unglücklich am doppelten Punktgewinn vorbeigeschrammt ist, so kann sie dennoch mit viel Rückenwind in die nächste Auswärtsaufgabe in Bayern gehen. Bei einem guten Gegner und unter schwierigen Bedingungen hielt die junge Mannschaft dem Druck stand. Auf Rückschläge gab Konstanz immer die passende Antwort und war „mental stabil“, so der HSG-Coach, der deshalb großen Respekt vor der Reaktion seiner Mannschaft auf Herausforderungen hat.
Neben dem kurzfristigen Erfolg hat Lützelberger zusammen mit seinem Trainerteam auch die mittel- und langfristige Entwicklung seines Teams auf der Agenda. Aber erst einmal wird die HSG am Sonntag gefordert sein, denn sie muss sich in Erlangen auf einen heißen Tanz einstellen.