Handball, 3. Liga: HSG Konstanz – HC Oppenweiler/Backnang (Samstag, 20 Uhr, Schänzlehalle). – Das Duell zwischen Spitzenreiter HSG Konstanz und Verfolger HC Oppenweiler/Backnang elektrisiert die Massen. Zum Schlagerspiel Tabellenerster gegen Zweiter erwartet die HSG eine voll besetzte gelb-blaue Wand im Rücken. Dass sich die Schänzlehalle somit einmal mehr in einen echten Hexenkessel verwandeln wird, scheint sicher. Der Fanclub der HSG Konstanz wird dafür eine besondere Choreographie vorbereiten.

Die HSG selbst hat ihre Anhänger dazu aufgerufen, in gelber oder blauer Kleidung in die Halle zu kommen, um auch visuell ihrer Mannschaft den Rücken zu stärken. Alles, damit auf dem Weg zum großen Ziel des direkten Wiederaufstiegs in die 2. Bundesliga ein ganz wichtiger Meilenstein gelingen möge. Sollte die HSG gewinnen, würde sich der Vorsprung auf den ersten Verfolger auf fünf Pluspunkte vergrößern.

HSG mit neun Siegen in Folge

Dass die Hürde hoch ist, steht jedoch außer Frage. Während die Konstanzer zuletzt neun Siege in Serie feierten, war Oppenweiler/Backnang viermal in Folge siegreich. Betrachtet man die Leistungen in den vergangenen Monaten, so treffen die zuletzt dominierenden Mannschaften der Liga aufeinander. Kleinigkeiten werden wohl wieder den Ausschlag geben, wie schon im Hinspiel. Beim 31:31 hatten sich die Konstanzer mit stattlicher Unterstützung der mitgereisten Anhänger trotz großer personeller Probleme nach einem Rückstand in den letzten Minuten noch einen verdienten Punkt erkämpft.

Aufgrund der großen Rivalität der Vereine, knistert es bereits bei Jörg Lützelberger. „Bei uns allen ist eine große Vorfreude da“, erklärt der HSG-Coach. „Wir haben uns dieses echte Topspiel über die letzten Monate erarbeitet.“ Für den 38-Jährigen steht dabei außer Frage, dass sich beide Mannschaften seit dem ersten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit deutlich weiterentwickelt haben. „Wir haben uns verändert“, weiß er. „Und Oppenweiler spielt auf einem ganz hohen Niveau und hat die letzten Spiele dominiert.“

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Im direkten Duell sieht Lützelberger auch eines zwischen zwei unterschiedlichen Systemen beziehungsweise Spielansätzen. Dank eines Großsponsors konnte der HC-Kader mit hohem finanziellem Aufwand mit viel Erst- und Zweitligaerfahrung verstärkt werden. So kommt Oppenweiler/Backnang über seine starken Kreisläufer wie Alexander Schmid und den Ex-Konstanzer Markus Dangers oder über die große Wucht und Durchschlagskraft von Niklas Diebel, Timm Buck, Daniel Schliedermann, Elias Newel und Co. zum Erfolg.

In der Deckung sieht Lützelberger den Rivalen als sehr „vorwärts orientiert und aggressiv“. Der 36:30-Sieg in Würzburg vor dem spielfreien Wochenende war für ihn „ein guter Vorgeschmack. Auch hier war unser Gegner sehr kontakt- und stressorientiert.“

Köder trifft auf den Ex-Club

Trotz des physischen Drucks und der mannorientierten Spielwiese der Franken war es der HSG über ihre spielerischen Qualitäten immer wieder gelungen, die passenden Lösungen im schnellen Kombinationsspiel zu finden. „Nun kommen aber körperlich noch einmal ganz andere Maße auf uns zu“, lächelt der ehemalige Bundesligaprofi und fordert Geduld von seinen Schützlingen.

Im Duell mit dem Ex-Club von HSG-Toptorschütze Lukas Köder rechnet der Konstanzer Trainer mit einem hochinteressanten Vergleich, der neben den individuellen Qualitäten auch taktisch einiges bereithalten dürfte. Gästetrainer Daniel Brack ist immer für eine Überraschung gut. „Wir wollen zusammen mit unserer Halle Druck aufbauen“, sagt Lützelberger.

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Angesichts des bevorstehenden Abschieds im Sommer nach drei erfolgreichen Jahren kann der zweifache Familienvater die Zeit mit seiner Mannschaft und den Fans noch bewusster genießen und ist sich sicher: „Das wird ein Fight, mit allem, was der Handball zu bieten hat.“

Bevor er im Sommer den Stab an seinen aktuellen Co-Trainer Vitor Baricelli weiterreichen wird, verfolgt er noch ein großes Ziel. Dem großen Traum vom gemeinsamen Aufstieg könnten Mannschaft und Trainer am Samstag ein gutes Stück näherkommen. (joa)