Fußball-Oberliga: Bereits seit dem vergangenen Samstag darf der Oberligist FC 08 Villingen in Zweiergruppen und unter Aufsicht der Trainer bei Einhaltung der Abstandsregelung auf dem eigenen Kunstrasen trainieren. Eine Erlaubnis des örtlichen Landratsamtes mit Verweis auf die niedrige Inzidenz machte es möglich. Somit können die Schwarzwälder einfache Ballübungen wie Fußballtennis durchführen und damit zumindest einen kleinen Schritt Richtung reguläres Training machen.

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Der Liga-Konkurrent 1. FC Rielasingen-Arlen kommt hingegen nicht in diesen Genuss, sehr zum Unverständnis von Oliver Hennemann. „Wir haben bereits drei Anfragen bei der Gemeinde gestellt, aber jedes Mal eine Absage erhalten. Das ist für uns ein Schlag ins Gesicht und führt zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil. Das I-Tüpfelchen ist, dass Villingen einen Profi-Status erwirkt hat und sich nun auf die Spiele vorbereiten kann. Wir fühlen uns im Stich gelassen. Dementsprechend ist die Stimmung in der Mannschaft im Keller“, stellt der Sportliche Leiter klar.

Ausnahmen sollen vermieden werden

Die Gemeinde Rielasingen wolle mit ihrer Entscheidung keinen Präzedenzfall schaffen und eine Ausnahme vermeiden. „Das kann ich auch ein Stück weit verstehen, weil dann auch andere Sportarten ankommen würden. Bei uns ginge es jedoch nur darum, die Sportanlage freizugeben, wie es schon in Engen oder Gailingen der Fall ist. Wenn man miteinander joggen darf, sollte man doch auch miteinander passen dürfen“, so Hennemann.

Marcel Yahyaijan sieht keinen Vorteil

Marcel Yahyaijan, Trainer des FC 08 Villingen, kann dessen Ärger jedoch nicht verstehen. „Ich bin verwundert über diese Reaktion. Ich sehe darin keinen Wettbewerbsvorteil, wenn man einmalig in Zweiergruppen in einem abgesteckten Bereich ohne Körperkontakt trainiert hat“, so Yahyaijan. „Dieses Training war ein Testlauf. Da sich aber der Zuständigkeitsbereich veränderte, haben wir von der Stadt Villingen-Schwenningen nun keine Genehmigung mehr. Somit können wir nun nicht mehr draußen trainieren, es war eine einmalige Sache.“ Dies hätte auch nichts mit Profi-Status zu tun, wie Yahyaijan klarstellt. Außerdem spiele die Tatsache, dass der Inzidenz-Wert im Schwarzwald niedriger ist als im Bodenseekreis, eine große Rolle.

Einheitliche Lösung erwünscht

Oliver Hennemann plädiert für eine einheitliche Lösung in der gesamten Liga. „Da die Regionalliga im Spielbetrieb ist, hat man offenbar dort die Grenze zwischen Profi- und Amateurfußball gezogen. Es gelten aber überall in der Oberliga andere Bestimmungen. Es wäre schön, wenn man hier eine einheitliche Lösung finden würde.“

Was die Fortsetzung der Saison betrifft, zeigt sich Hennemann trotz stagnierender Inzidenz-Werte zuversichtlich. „Die noch acht ausstehenden Spiele der Vorrunde könnte man innerhalb eines Monats austragen.“