Oliver Hansel hat gut lachen im September 2020. Mit sechs Punkten aus drei Spielen belegt die von ihm trainierte SG Dettingen-Dingelsdorf II den sechsten Platz in der Kreisliga-A-Staffel 1. „Man sieht: Die Arbeit im Training macht sich bezahlt“, sagt der 45-Jährige, der das Team im vergangenen Sommer übernommen hatte.

In nahezu gleicher Kaderzusammenstellung verlief Hansels erstes Halbjahr auf der Bank der Landesligareserve mehr als bescheiden. Zwei Punkte aus 13 Spielen standen auf dem Konto, als die Runde wegen Corona abgebrochen wurde. Nun feierte das Team gegen die SG Reichenau/R.-Waldsiedlung II schon den zweiten Sieg in Serie.

Das könnte Sie auch interessieren

Zum Glück für Hansel & Co. gab es im März keine Absteiger, sodass die SG eine zweite Chance bekam. „Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz“, sagt der Trainer, der ein echtes Urgestein bei seinem Herzensverein ist, den er trotzdem immer wieder mal verlassen hat.

Seit 25 Jahren führt der gebürtige Konstanzer eine regelmäßige On-Off-Beziehung mit der SG Dettingen-Dingelsdorf, die er trotz aller Seitensprünge immer als seine sportliche Heimat bezeichnet hat.

Das letzte aktive Gründungsmitglied

Im Gründungsjahr 1995, als sich der TSV Dettingen-Wallhausen und die SV Dingelsdorf zusammenschließen, kommt der damals 20 Jahre alte Oliver Hansel vom FC Wollmatingen, für den er in seinen ersten 15 Fußballjahren gespielt hat, auf den Bodanrück.

Nach drei Jahren verlässt der Torschützenkönig der ersten Mannschaft, die damals in der Kreisliga A spielt, die SG zum SV Allensbach in die Bezirksliga. Nach einem halben Jahr zieht es ihn weiter zum FC Konstanz in die Landesliga. Als dann die alte Liebe Dettingen-Dingelsdorf ruft, kommt er gerne – aber erneut nur für ein Jahr.

Das könnte Sie auch interessieren

Einmal noch sucht Hansel eine neue Herausforderung. Dieses Mal auf der anderen Seeseite beim FC Überlingen, mit dem der Stürmer Meister in der Kreisliga A wird. „Den Titel feierten wir leider ausgerechnet im Spiel gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf“, erinnert sich der 45-Jährige.

Trotzdem kommt er wieder – natürlich. Zwei Jahre spielt Hansel in der ersten Mannschaft der SG, dann wechselt er 2003 aus beruflichen Gründen in die zweite, bei der er erst Torschützenkönig wird und anschließend spielender Co-Trainer.

Torjäger in allen drei Mannschaften der SG

Nach dem vermeintlichen Ende der aktiven Karriere versucht Oliver Hansel sich von 2012 bis 2014 als Trainer beim SV Litzelstetten. Das Ende bei der SG? Von wegen.

2015 die erneute Rückkehr. Als Spieler in der damals neu gegründeten dritten Mannschaft, in der er auch die Torjägerkrone holt. Seit 2019 trainiert der heute 45-Jährige nun die Reserve. „Meine zweite Saison ist jetzt hoffentlich die erste komplette“, sagt er.

Das könnte Sie auch interessieren

Vor allem, wenn sie so weitergeht, wie sie begonnen hat, mit zwei Siegen aus drei Spielen. „Als Notnagel“, wie er selbst sagt, steht Hansel übrigens auch noch mit Mitte 40 manchmal auf dem Spielberichtsbogen. Vor fast genau einem Jahr hat er das letzte Pflichtspiel gegen den SC Bankholzen-Moos bestritten.

„Und einen Tag darauf das südbadische Pokalfinale mit der Ü35“, sagt Oliver Hansel, das Urgestein des Vereins, der ihn ab und an loslässt, aber doch immer wieder zurückholt.