Handball, 3. Liga: HC Erlangen II – HSG Konstanz 28:29 (13:15). – Weiterhin ersatzgeschwächt musste die HSG Konstanz bei der aus dem Erstliga-Kader verstärkten Reserve des HC Erlangen bis zur letzten Sekunde um den Erfolg bangen, hatte nach großem Kampf aber am Ende mit 29:28 (15:13) knapp die Nase vorne.
Als noch neuneinhalb Minuten auf der Uhr waren, hätten die Buchmacher die Quoten für einen Konstanzer Auswärtssieg sicher entsprechend attraktiv gestaltet. 25:22 stand es zu diesem Zeitpunkt für die Erstliga-Reserve des HC Erlangen, die sich in der zweiten Hälfte mit einer extrem aggressiven Abwehr und einem gegen seinen Ex-Klub auftrumpfenden Torwart Michael Haßferter förmlich hineingesteigert hatte und nun richtig auf Betriebstemperatur war. Die Mittelfranken gingen in den Zweikämpfen gallig zur Sache – die HSG Konstanz schien beindruckt und angezählt. Die Gäste hatten in dieser Phase größte Probleme, sich klare Torchancen zu erarbeiten und waren immer wieder zu Not-Würfen und -aktionen gezwungen. Jörg Lützelberger zog mit der Auszeit die Notbremse. Der HSG-Coach impfte seinen Schützlingen weiter Ruhe und Geduld ein – und stellte um. Mit dem siebten Feldspieler – und ungewohnter Aufstellung nach Behandlungspause für Sebastian Hutecek mit Linkshänder Fynn Beckmann als Spielmacher – bot sich sofort ein anderes Bild. Binnen drei Minuten hatten Aron Czako, Lukas Köder und der starke Lars Michelberger die Partie wieder geöffnet und zum 25:25 ausgeglichen.
Mit einem Kraftakt stellten Sebastian Hutecek und Czako auf dann 26:28, Michelberger markierte dann zweieinhalb Minuten vor Schluss den letzten Konstanzer Treffer. So wurde es noch einmal richtig eng, als Erlangen zwei Minuten vor der Sirene der Anschlusstreffer gelang und nach der letzten Auszeit noch 28 Sekunden für den möglichen Punktgewinn hatte. Mit einer starken Abwehrleistung verhinderte Konstanz den Ausgleich und musste dennoch selbst nach 60 Minuten noch eine gefährliche Aktion überstehen, als der 2,07 Meter große Linkshänder Antonio Metzner (27), sich den Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit nahm und am Tor vorbei setzte. Danach mischte sich vor allem Erleichterung in den großen Konstanzer Jubel, die sich nach aufopferungsvollem Kampf die zwei hart erarbeiteten Punkte verdient hatten. „Wir haben uns diese Variante mit dem siebten Feldspieler in der Vorbereitung erarbeitet“, so Lützelberger. „Das haben wir wirklich richtig gut, auf den Punkt gespielt, und uns hinten wieder Luft verschafft.“
Der Auswärtscoup beförderte die HSG als einziges ungeschlagenes Team auf Rang zwei. „Ich freue mich für die Jungs, weil wir nach den letzten Sekunden in Horkheim und Fürstenfeldbruck nun so ein knappes Ding zu unseren Gunsten entschieden haben“, strahlte Lützelberger. „Das haben sie sich verdient.“ Als Tabellenzweiter empfängt die HSG Konstanz am Samstag, 20 Uhr, in der Schänzlehalle die Wölfe Würzburg mit den Ex-Konstanzern Moritz Ebert und Joel Mauch zum Topspiel.
HSG Konstanz: Wolf, Göres (Tor); Stotz (3), Czako (6), Foege (2), Michelberger (6), Hutecek (3), Knipp, Beckmann (2), Pliuto, Fenyö (2), Ingenpaß (1), Köder (4/1). – Z: 376.