Handball: Die Corona-Pandemie hat den Amateur-Sport weitgehend stillgelegt – auch die Handballer des TuS Steißlingen. Auf der Amateurebene herrscht seit November Stillstand, keiner weiß, ob die Saison fortgesetzt werden kann. Doch hinter den Kulissen wird beim Hegauer Traditionsclub eifrig gearbeitet. In aller Ruhe, meistens virtuell und trotzdem erfolgreich, auch wenn die jüngsten Neuigkeiten aus dem TuS-Lager eher negativ waren. Die Abgänge von Lenny Sieck und Carla Bickel aus den jeweiligen Steißlinger Oberliga-Teams wiegen schwer.

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„Unsere sportlichen Manager bei den Frauen und Männer sind äußerst fleißig und haben mit allen Spielerinnen und Spieler die Verhandlungen abgeschlossen. Die sehr gute Nachricht: Außer den beiden bekannten Abgängen haben alle Aktiven für die kommende Saison wieder zugesagt. Das bringt uns Sicherheit und Zuversicht“, freut sich TuS-Abteilungsleiter Markus Stich über das derzeitige Ergebnis der Kaderplanung. „Wir sind natürlich dran, diese beiden Abgänge einigermaßen adäquat zu ersetzen. Bei den Frauen ist uns das bereits gelungen. Bei den Männern steht Manager Stefan Maier noch in Verhandlungen“, so Stich.

Tatsächlich ist dem TuS mit der Verpflichtung von Gina Wöhr (21) von der SG Schenkenzell/Schiltach ein absoluter Glücksgriff gelungen. Wöhr spielte bereits sehr erfolgreich in der TuS-Jugend und hat sich mittlerweile zu einer besten Linkshänderinnen in der Oberliga entwickelt. „Über die Rückkehr von Gina freuen wir uns alle sehr“ erklärte Frauen-Managerin Anne Mayer. „Wir hatten über die ganzen Jahre hinweg Kontakt zu ihr und sind jetzt glücklich über ihre Zusage. Sie ist eine absolute Verstärkung für unser Team“, ist auch Trainer Sascha Spoo von der Neuverpflichtung überzeugt.

Was die Weiterführung der abgebrochenen Runde angeht, herrscht bei der TuS-Führung durchweg Skepsis: „Unserer realistischen Einschätzung nach wird die Saison abgebrochen und im September mit den gleichen Teams neu gestartet. Wie der Modus dann ablaufen soll, weiß noch keiner“, meint Markus Stich. Allerdings könnte es sein, dass die Fans mit attraktiven Spielen nicht bis September warten müssen: „Wenn wir tatsächlich im März wieder in der Halle trainieren dürfen, könnte es in den Oberligen ab April vielleicht doch noch zu Begegnungen kommen. Andere Verbände schlagen eine kleine Pokal-Runde und Aufstiegsspiele in die 3. Liga vor. Ob das in Baden-Württemberg Realität wird, steht in den Sternen und liegt vorrangig in den Händen der Politik. Ein bisschen Hoffnung tut in diesen Zeiten jedenfalls gut“, meint Stich abschließend.

„Unsere große Herausforderung ist, die Jugend-Teams über die ganzen Monate hinweg bei der Stange zu halten“, erläutert Timo Simmen. Der im Vorstand Verantwortliche für den Jugendbereich befürchtet, dass Spielerinnen und Spieler vielleicht das Interesse am Handballsport aufgrund der langen Pause verlieren könnten: „Deshalb laufen die Planungen auf Hochtouren, um den 170 Jugendlichen tolle Trainings und Spielmöglichkeiten für die kommende Runde zu bieten. Viele Jugendmannschaften trainieren nun auch Online, initiieren Challenges, folgen Trainingsplänen oder sind in regelmäßigem virtuellen Austausch“. (ms)