Sein Verein fragte ihn, Marcel Heinemann sagte ja und meldete sich zum Neulingslehrgang an. Das war 2016 – und seitdem ist er für den Hattinger SV als Schiedsrichter unterwegs. Zu jenem Zeitpunkt kickte er in der Kreisliga C, war 25 Jahre „alt“ und hielt es für angebracht, „die andere Seite“ seines Sports kennenzulernen.
Nach einem Jahr wurde er in den Beobachtungskader der Kreisliga A aufgenommen und ein weiteres Jahr später in die Bezirksliga. Bezirksliga pfeift er immer noch, allerdings seit 2021 nicht mehr unter Beobachtung. Ein Grund dafür mischt munter im Gespräch mit und hört auf den Namen Thilo – der mittlerweile zweijährige Sohn im Hause Heinemann. Konsequent entschied der Vater etwas zurückzustecken, er ist aber weiterhin noch als Assistent in der Liga mit auf Tour.
Auch im Rückblick hat der 32-Jährige seinen Entschluss nie bereut: „Es war eine meiner besten Entscheidungen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich viel früher angefangen.“ Dieses Hobby sei dermaßen prägend fürs Lebens, dass er jedem nur dazu raten könne.
Viele schöne Erlebnisse bleiben in der Erinnerung („Absolutes Highlight war ein Pokalspiel als Assistent in Villingen, da war jede Menge los“) und selbst eine Negativerfahrung lässt ihn schmunzeln: „Bei einem Jugendspiel ganz am Anfang wurde ich doch von einem Vater bis in die Kabine verfolgt.“ Passiert ist zum Glück nichts.
Als „z.b.V.“-Mann in der Bezirksliga weiß der Stellvertretende Abteilungsleiter in der Medizintechnik-Branche, dass es nicht mehr höher geht und damit ist er zufrieden: „Diese Klasse möchte ich halten.“
Und er ist auch schon auf den Geschmack gekommen, dass die Nachwuchspflege nicht nur im eigenen Haus wichtig ist, sondern genauso bei den Spielleitern, da ist er bereits mit „Paten-Einsätzen“ betraut worden, begleitete einen jungen Unparteiischen in der Kreisliga C: „Die Jungen sollten die Regeln kennen und Interesse mitbringen für die Schiedsrichterei, viele Spiele leiten und Erfahrungen sammeln. Alles andere kommt dann beim Pfeifen von allein.“