Marius, mit den Würzburger Kickers sind Sie mit 50 Punkten aus 20 Spielen Tabellenführer in der Regionalliga Bayern. Könnte aktuell nicht besser laufen, oder?

Absolut. Wir sind gut in die Saison reingekommen und ja immer noch ungeschlagen. Wobei es am vergangenen Wochenende gegen den FC Bayern München II echt eng war, zum Glück ist mir da in der Nachspielzeit noch der 1:1-Ausgleich gelungen.

Als Innenverteidiger haben Sie nun in Ihren 18 Einsätzen schon fünf Saisontore erzielt. Warum sind Sie derzeit so torgefährlich?

Das waren alles Kopfball-Tore nach Standardsituationen – vier Eckbälle und ein Freistoß. Zurzeit kommt da meine Kopfballstärke ein bisschen zur Geltung (lacht). Aber da gehören auch gute Standard-Schützen dazu, und diese haben wir im Team.

Nach 20 Spieltagen hat Ihr Team drei Punkte Vorsprung auf die DJK Vilzing. Ist die Meisterschaft auch das Ziel?

Auf jeden Fall. Wir waren in der letzten Saison ja schon Zweiter und in Lauerstellung hinter der SpVgg Unterhaching, die letztlich auch den Aufstieg geschafft hat. Wir haben eine super Mannschaft. Aber unsere Verfolger machen das gut, daher dürfen wir nicht lockerlassen. Die kommenden beiden Spiele sind extrem wichtig, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen zu können.

Sollte es zu Platz eins am Ende reichen, müssten Sie sich dennoch gegen den Meister der Regionalliga Nord in einem Aufstiegs-Play-off um den vierten Aufstiegsplatz duellieren. Eine Konstellation, die immer wieder für Unmut sorgt, weil vor allem Fans fordern, dass Meister aufsteigen müssen. Ist das ein Thema bei Ihnen und Ihren Teamkollegen?

Ja klar redet man da drüber. Es wäre auch irgendwie komisch, wenn das nicht so wäre. Das ist schon schade, dass man als Meister in die Relegation muss. Welcher Fußballbegeisterte ist schon nicht der Meinung, dass der Erstplatzierte aufsteigen muss. Dass eine lange Saison letztlich an zwei Spielen hängt, sollte nicht sein. Wie man das gestaltet, müssen aber andere entscheiden, es wird da ja auch schon nach Lösungen gesucht. Aber Fakt ist, dass wir nicht drum herum kommen, sollten wir Meister werden. Und dann werden wir das annehmen.

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Am Freitagabend steht nun für Sie ein besonderes Spiel an, denn die Würzburger Kickers empfangen den FV Illertissen, für den Sie bis zum Sommer 2022 drei Spielzeiten lang auf dem Platz standen. Was bedeutet Ihnen diese Partie?

Gegen seinen ehemaligen Club zu spielen ist, glaube ich, für jeden Fußballer etwas Besonderes. Ich habe mit zwei, drei Spielern auch noch regen Kontakt. Das wird kein einfaches Spiel, jede Mannschaft will derzeit die erste sein, die uns in dieser Saison schlägt. Aber dazu wird es hoffentlich nicht kommen, wir werden Gas geben.

Sie kommen aus Aach-Linz, haben neben dem TSV in Ihrem Heimatort auch für den SC Pfullendorf und den FV Ravensburg gespielt. Wie intensiv verfolgen Sie noch den Amateurfußball am Bodensee?

Ich schaue da jede Woche nach den Ergebnissen, weil mich das natürlich nach wie vor interessiert. Genau diese drei und noch ein paar andere Vereine, bei denen Freunde aus der Heimat von mir spielen, habe ich auf fussball.de auch als Favoriten eingespeichert. Und wenn ich zuhause bin, dann gehe ich auch gerne mal auf einen Sportplatz in der Region. Weil ganz ohne Fußball, das geht bei mir ohnehin nicht.