Fußball, SBFV-Pokal-Viertelfinale: SV Oberachern – Türk. SV Singen 3:2 n.V. – Frühlingshafte Temperaturen, Sonnenschein – perfekte Bedingungen im Waldseestadion zum Wiederauftakt nach der Winterpause. Gastgeber im SBFV-Pokalviertelfinale für den Türk. SV Singen war der SV Oberachern, Tabellensiebter der Oberliga Baden-Württemberg. Und die Partie begann gut für die Platzherren: In der 9. Minute traf Rachid Gueddin nach einem Eckball sehenswert per Fallrückzieher zur Führung für Oberachern.
Die Gäste zeigten sich aber nicht geschockt vom frühen Rückstand, kamen in der Folge besser in die Partie und spielten sich einige gute Chancen heraus. Die beste hatte in der 29. Minute TSV-Neuzugang Dominik Emminger, der jedoch das leere Tor verfehlte. Kurz darauf hatte Marin Stefotic die Möglichkeit, die Führung für Oberachern auszubauen, doch auch dieser Schuss ging am Tor vorbei. In der 40. Minute eroberte Emminger den Ball und leitete weiter auf Volkan Bak, der den verdienten Ausgleich für den Verbandsliga-Aufsteiger erzielte. Dabei blieb es bis zur Pause.
Auch nach dem Wechsel blieb der Türk. SV Singen am Drücker. Daniel Niedermann hatte die Führung für die Hohentwieler auf dem Fuß (67.), verfehlte aber das Tor von Oberacherns Keeper Mark Redl knapp. Zwei Minuten später die nächste Chance für den Türk. SV, diesmal durch Dominik Emminger. Es blieb spannend, beide Teams hatten Möglichkeiten, für den vielleicht entscheidenden Treffer in dieser Partie zu sorgen. Wie Daniel Niedermann, dessen Volleyschuss von SVO-Torwart Redl gerade noch entschärft werden konnte. In der Schlussphase wurde die Partie hektischer, mit Chancen auf beiden Seiten. Die Entscheidung wollte aber nicht fallen – Verlängerung.
Und diese begann mit einem Kracher – im wörtlichen Sinn: Kurz nach Wiederanpfiff verhinderte die Latte die SVO-Führung nach einem Schuss von Luca Fritz, dessen Team kurz darauf durch die Gelb-Rote Karte für Marvin Ludwig dezimiert wurde. Auch bei den Gästen musste ein Spieler vorzeitig vom Platz – allerdings nicht selbst verschuldet. Nach einer schweren Verletzung konnte Süleyman Karacan nicht mehr weitermachen und wurde durch Redon Ismajli ersetzt. Jubel dann beim Türk. SV Singen, der in der Nachspielzeit der ersten Verlängerungshälfte durch Ramiro David de Lillo in Führung ging – begünstigt durch einen Patzer des bis dahin überzeugenden SVO-Keepers Mark Redl. Nun deutete alles auf einen Sieg des Verbandsligisten hin, der allerdings die Schlussphase ebenfalls dezimiert bestreiten musste – der erst eingewechselte Ismajli wurde mit Rot wegen eines groben Fouls auf Höhe der Mittellinie vom Platz geschickt.
Schock für Türk. SV kurz vor Schluss
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst erzielte Cemal Durmus den Ausgleich (117. Minute) für den angezählten Favoriten, dann sah Flavio Vogt Rot wegen einer Schiedsrichterbeleidigung – erneute Unterzahl für den SV Oberachern. Nur noch wenige Sekunden waren zu spielen, als Mus Gjuraj mit dem 3:2 nach einem Eckball die Singener Träume vom Halbfinaleinzug platzen ließ.
„Das war eine ganz bittere Sache für uns“, sagte Sigi Özcan nach der Partie, „wir hatten heute die Chance, gegen Oberachern endlich zu gewinnen. Wir hätten es verdient gehabt, doch so ist der Fußball eben. Der Schiedsrichter hat allerdings aus unserer Sicht keine gute Rolle gespielt!“, meinte der Teammanager des Türk. SV Singen.
Türk. SV Singen: Mendes (Tor); Bak, Emminger, Kayantas, De Lillo (115. Kipka), Karacan (101. Ismajli), Schmid (57. Güzeldal), Zidan, Niedermann, Koyuncuoglu, Mboob (90.+1 Hoxha). – Tore: 1:0 (9.) Gueddin, 1:1 (40.) Bak, 1:2 (105.) De Lillo, 2:2 (117.) Durmus, 3:2 (120.+3) Gjuraj. – SR: Maier. – Z: 430. – Bes. Vork.: Gelb-Rot für Ludwig (SVO, 96.), Rot für Ismajli (TSV, 112.), Rot für Vogt (SVO, 118.), Gelb-Rot für Güzelcoban (SVO, 120.+3).