Fabian, über eine Woche lang warst Du bei der WM in Lenzerheide am Start. Bist du glücklich und zufrieden?
Wir sind einen Tag später zurück. Am Schlusstag war noch Abschlussfeier. Ein bisschen müde bin ich schon. Aber morgen muss ich wieder zur Schule.
Es war Deine erste WM. Mit welchen Erfahrungen bist Du zurück gekehrt?
Für mich als Sportler war es der Höhepunkt und interessant, sich mit den Besten der Welt zu messen. So weiß man, wie man international steht.
Im ersten Wettkampf – beim Einzel vor einer Woche – lief es nicht ganz so gut.
Ich hatte beim ersten Schießen Probleme mit der Waffe. Es musste ein Ersatzgewehr her. Ich konnte danach zwar noch aufholen, aber mehr als der 57. Platz war nicht drin. Mit der Staffel wurde ich Zehnter. Da war es schön, als Startläufer nominiert zu werden.
An diesem Wochenende standen Sprint und Verfolgung auf dem Programm.
Den Sprint habe ich auf dem 47. Platz beendet. Am Sonntag konnte ich bei der Verfolgung 14 Konkurrenten überholen und kam als 33. ins Ziel. Die Verfolgung war ganz klar mein bestes WM-Rennen.
Du hast bei den vier Schießen nur eine Fahrkarte geschossen.
Stimmt. Einen Fehler hatte auch der neue Weltmeister Martin Nevland aus Norwegen. Aber auch das Laufen war super. Mein Rückstand auf die Spitze war etwas mehr als vier Minuten.
Hattest Du bei der WM auch Unterstützung von Freunden oder Kollegen?
Meine Familie steht voll hinter mir. Mein Vater war bei jedem Wettkampf Zuschauer, meine Mutter und mein Bruder Valentin waren auch vor Ort. An der Strecke hilft das sehr, wenn dich jemand anfeuert. Das macht dann richtig Spaß. Auch mein alter Trainer Wolfgang Köchlin vom SC Bad Säckingen und Trainer Andreas Gnädinger vom SC Todtnau waren da und haben mir immer wieder Tipps gegeben.
Welche Pläne hast Du denn noch in dieser Saison?
Übernächstes Wochenende steht noch ein Rennen um den Deutschland-Pokal am Arber an. Vielleicht kann ich ja die Führung zurück erobern, die ich an diesem Wochenende verloren habe, weil ich gefehlt habe. Die Weltmeisterschaft war dieses Mal natürlich viel wichtiger für mich. Ende Februar ist dann noch die Deutsche Jugendmeisterschaft in Ruhpolding. Dort will ich es zwei Mal aufs Podest schaffen. Es stehen ein Sprint und ein Massenstart auf dem Programm.
Und nächstes Jahr?
In der kommenden Saison würde ich schon gern wieder bei der Weltmeisterschaft dabei sein. Sie findet in Südtirol statt.
Klappt es denn noch, Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen?
Das war bisher nie ein Problem. Nächtes Jahr will ich mein Abitur bestehen.
Fragen: Gerd WelteZur Person
Fabian Kaskel (16) ist seit sechs Jahren Biathlet. Angefangen hat er mit dieser Wintersportart beim SC Bad Säckingen. Seit der Saison 2018/19 startet er für den SC Todtnau. In einer sportlichen Familie – seine Mutter Jeannine ist als erfolgreiche Läuferin bekannt, sein Vater Philipp und sein Bruder Valentin spielen Tennis – wuchs Fabian Kaskel mit Sport auf. Leichtathletik, Tennis und Skilanglauf hatten es ihm schon vor dem Biathlon angetan. Als Fußballer spielte er bis zum Ende seiner B-Junioren-Zeit beim FC 08 Bad Säckingen, ehe er sich entschied, vom Langlauf auf Biathlon umzusteigen und sich darauf zu konzentrieren.Die Teilnahme an der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide im Schweizer Kanton Graubünden war die Belohnung für seine Spitzenergebnisse in letzter Zeit. Fabian Kaskel ist Schüler des Kollegs St. Blasien und will im kommenden Jahr sein Abitur bestehen. (gew)