Skicross: – Er fährt immer noch Ski, nur nicht klassisch bei den Alpinen. Tobias Baur von der Bernauer Skizunft ist mittlerweile bei den Skicrossern unterwegs.
Nach einer erfolgreichen Schülerzeit wagte er vor vier Jahren den Sprung nach Garmisch-Partenkirchen, um dort in den Kadern des Deutschen Skiverbands (DSV) Fuß zu fassen. Nach zwei wechselhaften Jahren hängte er aber dann die alpinen Skier an den Nagel und wechselte zur aufstrebenden Sportart Skicross.
Mit vielversprechenden Ergebnissen in der vergangenen Saison schaffte der 21-jährige Sportsoldat der Sportfördergruppe in München den Aufstieg in den DSV-B-Kader. Mit seinem Kader, der nun Perspektivkader heißt und direkt hinter dem Olympia-Kader angesiedelt ist, trainiert er in der Leistungsgruppe (LG) 1b auf der österreichischen Reiteralm oder im Allgäuer Grasgehren.
Von seinem Wohnort Garmisch-Partenkirchen aus ist mit dem dortigen Trainingszentrum eine optimale Vorbereitung im Winter und Sommer möglich. Bei einem Trainingssturz im November verletzte sich Baur auf dem Pitztaler Gletscher in Österreich jedoch schwer an der Schulter. Nach einer Operation ist er derzeit zur Reha in Bad Wiessee.
Mit dem Weltcupwochenende der Skicrosser am 15./16. Februar am Feldberger Seebuck rückt die Trend-Sportart auch im Schwarzwald wieder in den Fokus. Der direkte körpernahe Wettkampf von in der Regel vier Kontrahenten gegeneinander auf einem mit Wellen und Steilkurven versehenen Kurs macht für Baur den besonderen Reiz aus: „Der Adrenalinpegel steigt ganz anders als beim alpinen Rennen. Beim Skicross ist einfach cool, im Wettkampf deine Konkurrenten zu sehen, zu fühlen, zu überholen und zu blockieren. Der Wechsel war die beste Entscheidung ", ist Baur von seiner neuen Sportart überzeugt.
Sein Heimstart beim Weltcup am Feldberg Mitte Februar war fix. Doch die Verletzung im November vereitelte seine Saisonziele. „Ein Trainingskollege ist mir auf einer Welle hinten auf die Ski gefahren und ich bin auf meine schon lädierte Schulter gestürzt. An Skicross-Training oder Rennen ist diese Saison nicht mehr zu denken", ärgert sich Baur, der im nächsten Winter wieder schnell den Anschluss finden will.
Nach zwei zehnten Plätzen im Europacup im vergangenen Jahr wollte er Podestplätze im Europacup, um in die Weltcup-Mannschaft zu rücken. Diese Ziele hat er sich nun für die nächste Saison gesetzt und hofft, dass der Skicross-Weltcup auch 2020 wieder im Schwarzwald stattfinden wird.
Dieses Jahr wird er sich allerdings damit abfinden müssen, beim Weltcup-Rennen am Seebuck auf dem Feldberg nur Zuschauer zu sein. Dann wird er aber sicher die Gelegenheit nutzen, seine Familie und seine Freunde in Bernau zu besuchen.